PJ-Tertial Unfallchirurgie in CHU Montpellier (9/2023 bis 11/2023)

Station(en)
Unfallchirurgie/ Orthopädie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Für mein Chirurgietertial in Frankreich habe ich 8 Wochen auf der UCH/ Ortho am CHU de Montpellier verbracht. Nachdem ich ursprünglich nicht viele Erwartungen an die Chirurgie hatte und einen durchwachsenen Start hatte, besserte sich dies nochmal deutlich im Laufe zum Ende hin. Fest zugeteilt war ich der Abteilung Chirurgie du membre supérieur (obere Extremitäten), man kann im OP Trakt aber auch frei zur Chirurgie du membre inférieur/ Chirurgie plastique gehen.

Orga:
Als Uniklinik sind neben mehreren Erasmus Studenten (sehr häufig andere deutsche PJler/ Famus) auch immer französische Studenten auf Station, die immer 5 Wochen lang Blockpraktika ab dem 4. Studienjahr absolvieren. Auf der Chirurgie du membre supérieur erhält man an sich als Medizinstudent ("Extern") eine feste Zuteilung zu einem "Chef de clinique/ Practicien hospitalier" (Fach- oder Oberarzt), dem wiederum weitere Assistenzärzte ("Intern") zugeordnet sind. Mit seinem "Chef" läuft man während des gesamten Praktikumszeitraums mit, gelegentlich wechseln dabei die Interns. Wie viel man am Ende machen darf ist dadurch sehr variabel, und man muss sich auch gegenüber den französischen Studenten gelegentlich durchsetzen. Generell wird von Erasmus Studenten nicht viel erwartet, aber je nach Motivation wird man dann im Laufe der Zeit auch mehr eingebunden. Der Tag startet um 7:30 mit der Frühbesprechung, bevor es dann auf die unterschiedlichen Stationen geht.

OP:
Im OP sieht man das gesamte Spektrum an orthopädischen (Arthroskopien, Prothesen, Knochen- und Weichteiltumore, periphere Nervenläsionen) und unfallchirurgischen (Frakturen, Wundversorgung etc.) Operationen. Je nach Operationssaal waren die Tage unterschiedlich lang (ambulante geplante orthopädische Operationen endeten meist gegen 14h, die unfallchirurgischen OPs waren sehr variabel und von 12h bis 20h war alles dabei). In der Regel ist man steril mit am Tisch als 2. Assistenz, für kürzere und unfallchirurgische OPs ist man als Student auch fest zum Instrumente anreichen verantwortlich. Dabei wird man von den OP Schwestern sehr nett unterstützt, die sich häufig am meisten um die Studenten kümmern, und die Stimmung im OP empfand ich generell als angenehm. Zum Schluss darf man oft Hautnähte, vereinzelt auch Subkutannähte übernehmen. Auf Nachfrage wurde auch mehr oder weniger erklärt, das ist sowohl Operateur und als auch motivationsabhängig.

Sprechstunde:
In der Ambulanz Sprechstunde kommen Patienten entweder für die postoperative Nachsorge oder auf Überweisung. Vor allem für das generelle Verständnis der Krankheitsbilder und die Sprachkenntnisse waren die Sprechstunden sehr hilfreich.

Station:
Hier ist man als Student nicht eingeplant, da die Pflege Verbandswechsel/Blutabnahmen/ Viggos übernimmt. Es gibt noch die Möglichkeit bei dem Bereitschaftsdienst ("Garde") mitzugehen, das kann auch spannend sein da man auch die Notaufnahme miterlebt.

Fazit:
Die französische Sprache stand bei mir im Vordergrund, und ich wurde bei anfangs geringen Erwartungen gegenüber der Chirurgie dennoch positiv überrascht. Es lohnt sich immer hartnäckig zu bleiben, da anfangs organisatorisch nicht alles glatt lief. Die Freizeit kommt auf keinen Fall zu kurz, es gibt viel zu entdecken in der wunderschönen Region Südfrankreichs!
Bewerbung
Über den Chefarzt der gewünschten Abteilung (Formulaire unique, Lebenslauf, Motivationsschreiben) und nach Zusage dann Kontaktaufnahme mit Herrn Omar MASRAR von der Universität Montpellier. Dieser kümmert sich auch um das Learning Agreement für die Erasmus+ Förderung und die Einschreibung während des Praktikumszeitraums. Per Email war der Kontakt problemlos und er antwortete sehr zeitnah. Für die Erasmus+ Förderung war das Akademische Auslandsamt der Heimatuni verantwortlich.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Poliklinik
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
Erasmus + Trainee Förderung

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93