Ich habe mein Pflichttertial Innere Medizin komplett am Innenstadtklinikum der LMU verbracht. Wenn man an das Innenstadtklinikum möchte, muss man bei der Auswahl im PJ Portal zweimal die Med IV als Wunschklinik angeben, sonst hat man leider keine Chance.
Das Tertial am Innenstadtklinikum ist insgesamt sehr zu empfehlen und das nicht nur wegen der besseren Lage als Großhadern. Zunächst ist einmal die sehr gute Betreuung zu nennen, Herr Angstwurm ist wirklich sehr engagiert, dass alles gut läuft. Deswegen kann man auch sehr viel rotieren, wobei man insgesamt mind. 10 Wochen auf Station verbringen muss. Außerdem ist eine Woche Notaufnahme Pflicht. Ich persönlich war auf der Station 1a (Endo, Rheuma, Nephro, Infektio, Rheuma), auf der Geriatrie, in der Notaufnahme und in der Infektionsambulanz. Es gibt auch die Möglichkeit, ins Tropeninstitut, die Rheumaambulanz, die Nephrologie in GH und die verschiedenen Funktionen zu rotieren.
Pro (Allgemein)
+ Auf den Stationen gibt es klare Aufgaben für PJler, was ich persönlich sehr angenehm finde. Man muss nicht ständig nachfragen "kann ich noch was tun?", sondern fühlt sich auch ein bisschen nützlich. Zu den Aufgaben zählen v.a. die Aufnahmen, Arztbriefe schreiben, Blutentnahmen, Zugänge legen, BGAs, Untersuchungen anmelden etc.
+ Organisation: Jeder hat einen Spind (manchmal muss man sich zu zweit einen teilen, aber jeder hat einen eigenen Schlüssel), Transponder und PC Zugang
+ es gibt eigene Räume nur für PJler: kein lästiges Suchen nach einem freien PC, sondern man kann ganz in Ruhe Arztbriefe schreiben oder auch mal einen Kaffee trinken
+ (überwiegend) nette Assistenzärzte: die allermeisten sind total bemüht, trotz stressigem Stationsalltag noch Inhalte zu vermitteln und praktische Tätigkeiten beizubringen. Wenn man mal einen wichtigen Termin hatte, war es auch nie ein Problem, in Absprache mit den anderen PJlern und dem Ärzteteam, mal früher zu gehen
+ Fortbildungen: finden täglich statt und sind selten ausgefallen. Außerdem haben sich einige Oberärzte auch noch zusätzlich Zeit genommen, Lehrvisiten n oder kleine stationsspezifische Fortbildungen zu machen
+ besonders empfehlenswerte Station: Geriatrie. Super nettes Team, schöne Arbeitsatmosphäre und man lernt sehr viel, da die Patienten eine relativ lange Liegedauer haben
+ Stationsbesetzung der PJler: es sind eigentlich immer mehrere PJler auf Station. Manchmal war es etwas grenzwertig, wie viele wir waren, aber in aller Regel, kann man sich gegenseitig Arbeit abnehmen und sich unterstützen. Außerdem gibt es schon auch sehr viele Blutentnahmen und Zugänge die zu legen sind, das dauert auch in großer Besetzung lang genug. Ich persönlich habe es als positiv empfunden, dass man als Team zusammenarbeiten konnte. Zudem hat man so immer jemanden, mit dem man Mittag essen kann :)
+ Mittag essen: ich musste kein Mittag essen ausfallen lassen. Für das Mittagessen bekommt man kostenlos Marken und das Essen ist größtenteils okay
Contra:
- Manche Ärzte (sowohl Assistenz-, als auch Ober-) haben manchmal schon einen eher schroffen Umgangston. Sind aber nur Einzelne und die meisten meinen es tatsächlich auch nicht böse und man gewöhnt sich dran.
- Infektionsambulanz: kann ich leider als Rotation nicht empfehlen. Man muss in den Ambulanzen immer 4 Wochen am Stück bleiben, was hier meiner Meinung nach nicht so viel Sinn macht. Inhaltlich ist es zwar sehr interessant (sehr viel HIV und STDs), aber leider darf man als PJler nicht viel machen und sitzt nur bei den Terminen dabei und hört zu. Da auch gelegentlich mal Patienten nicht auftauchen, ergibt sich dann recht viel Leerlauf. Die positiven Aspekte hier sind: sehr nettes Team und die Sprechstunde geht nur bis 13 Uhr, sodass man sehr rechtzeitig heim kommt.