Ich bin während meines Tertials durch drei chirurgische Abteilungen und die ZNA rotiert. (Allgemein und Viszeral, Ortho-Unfall und Wirbelsäulen) In jeder Abteilung wurde ich in den Arbeitsalltag integriert und es wurde versucht mir möglichst viel beizubringen und zu zeigen. Ich nahm an den Visiten morgens Teil und konnte dann entweder auf Station bleiben oder in den OP gehen. Natürlich nimmt man viel Blut ab und legt eben so viele Zugänge, aber ich durfte auch Wunden versorgen, Drainagen ziehen und sobald es etwas zu nähen gab wurde mir Bescheid gesagt. Auch wenn es in der ZNA interessante Fälle gab wurde ich oft angerufen.
Im OP gibt es als PJler leider die Haken zu Halten und das oft und nicht zu knapp. Die hält in den meisten Fällen nunmal derjenige mit der geringsten Expertise. Jedoch wurde ich nie gedrängt und durfte im Gegenzug auch mal etwas Kleineres mit operieren, auch laparoskopisch. Wenn es im OP mal sehr spät wurde, durfte ich oft am nächsten Tag etwas früher nach Hause gehen.
Insgesamt war man sehr an meiner Ausbildung interessiert. Der PJ Beauftragte, Dr. Hansen ist gleichzeitig Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und sehr engagiert was die Lehre angeht.
Es ist ein kleines Haus mit einem relativ großen Einzugsgebiet. Von Segelflugzeugabsturz über Messerstichverletzungen bis hin zu einem fehlgeleiteten Pfeil bei einem Mittelalterspektakel war alles dabei. Das Team ist gewachsen und herzlich. Wenn man sich einbringt und aufgeschlossen ist, stehen einem hier alle Türen offen. Ich habe alle Tertiale in Kempen gemacht, und kann es sehr empfehlen.