Das PJ in der Pädiatrie war ein vollumfänglicher Erfolg. Die Organisation im Vorfeld war etwas holprig, das UKSH hatte erst zu unserem Tertial die Aufwandsentschädigung eingeführt und war wohl selbst noch etwas überfordert mit der Organisation. Dafür bekommt man von der Kinderklinik im Vorfeld wirklich alle Informationen, die man braucht, um sich gut vorzubereiten und auch für während des Tertials. Die Betreuung durch die Ober-, Fach- und Assistenzärzte war spitze und jederzeit sehr persönlich und freundlich. Einziges Manko war die Tatsache, dass zu unserem Tertial die Rotation auf die Neonatologie aus unerfindlichen Gründen ausgesetzt wurde, anscheinend wurde diese mittlerweile aber wieder eingeführt. In die Notaufnahme kann man jederzeit, vor Allem wenn der Assistent auf der eigenen Station gerade den Funk hat ist Hilfe dort sehr willkommen.
Die PJ-Seminare sind einmal wöchentlich geplant, in der Regel muss man selbstständig am Tag vorher schonmal beim jeweiligen Arzt Bescheid geben bzw. Ersatz suchen, aber in der Regel sind alle sehr motiviert, geben sich viel Mühe und gehen auch auf Themenwünsche ein.
PJ-Tage gibt es nicht, ist rückblickend aber auch nicht so schlimm, da man wirklich sehr eng in den Stationalltag eingebunden ist(positiv) und so auch wirklich alles mitbekommt.
Nach der täglichen Mittagsbesprechung mit Fortbildung für alle Assistenten gehen in der Regel alle gemeinsam Essen, was auch immer sehr schön ist.
Infektiologie:
Die Infektio ist gleichzeitig die "Aufnahmestation" für neue Patienten aus der Notaufnahme, deswegen herrscht dort viel Durchfluss an Patienten, was gelegentlich etwas unübersichtlich ist. Dafür lernt man dort sehr viel was die Untersuchung, Aufnahme und Diagnostik von Kindern angeht. Die beiden Oberärzte dort sind auch sehr freundlich und versuchen einem so viel wie möglich beizubringen. Besonders während der Zeit auf dieser Station kann man sehr viel in der Notaufnahme machen, da diese Station bei normaler Besetzung dort zuständig ist. Falls man sein Tertial in der Sommerzeit macht, hat das Arztzimmer sogar eine nette kleine Terrasse für Kaffeepausen.
Hämato-/Onkologie:
Aus meiner Sicht mit Abstand die beste Station, wenn man wirklich in die Stationsarbeit eingebunden werden möchte. Aufgrund der Krankheitsbilder verbringt man sehr viel Zeit mit den Patienten, lernt diese gut kennen und lernt so auch das entsprechende Vorgehen im Umgang mit den Patienten. Es gibt zweimal die Woche Kurven- und anschließende Zimmervisite mit dem Oberarzt, hier wird auch sehr viel erklärt. Generell sind auch hier die beiden Oberärzte hervorragend, fachlich sehr kompetent und kümmern sich sehr gut. Genau so gibt es hier einen Facharzt und eine Fachärztin, die einem sehr viele Fragen beantworten können und mit denen man auch mit in die Sprechstunde kann. Auch kann man jederzeit im Häma-Labor vorbeischauen und sich die Pathologien erklären lassen.
Das absolute Highlight hier waren die vielen Knochenmark- und Lumbalpunktionen, die man sehr früh und dann auch häufig selbst (unter Aufsicht) machen darf. In diesem Rahmen lernt man auch viel über die Sedierung von Kindern.
Neurologie:
Hier muss man ehrlicherweise sagen, dass diese Rotation mich eher nicht so begeistern konnte. Zwar waren die Krankheitsbilder sehr spannend und auch die Assistenzärzte haben sich alle Mühe gegeben, aber kurz vor unserem Tertial hat der Neuropädiatrische Oberarzt die Klinik verlassen und die Fachärzte waren quasi komplett mit ihren Ambulanzen beschäftigt, was im Zusammenspiel damit, dass die Assistenzärzte beide erst kurz zuvor in die Neuropädiatrie rotiert waren, dafür gesorgt hat, dass das Teaching etwas auf der Strecke geblieben ist.