Insgesamt sehr durchwachsenes Tertial. Schulnote = 3. Das PJ war sehr abhängig von der Station auf der man gerade eingesetzt wurde. Also im Folgenden der Reihe nach von der schlechtesten bis zur besten Rotation:
1. Station 83: Schulnote 5
An Station 83 kann ich wirklich wenig Positives lassen. Die Assistenzärzte waren zwar sehr nett, aber so überarbeitet, dass quasi nie Zeit war irgendwas gezeigt zu bekommen. Die Oberärzte waren gar nicht daran interessiert einem Studenten etwas zu zeigen und generell gab es eigentlich kaum Gelegenheiten Fragen zu stellen. In den 4 Wochen wurden mir auch keine festen Aufgaben übergeben. Die meiste Zeit, einige Stunden, sitzt man bei der Kurvenvisite oder hinter den Assistenzärzten und beobachtet sie bei Tätigkeiten. Meist konnte ich oder durfte ich auch keine Aufgaben übernehmen. Ab und zu ergaben sich Gelegenheiten zum Blutabnehmen. Eine Lumbalpunktion oder Knochenmarkspunktion durfte ich leider gar nicht machen, obwohl das wohl manchmal möglich sei. Die allgemeine Stimmung am UKR war zu der Zeit auch intern nicht besonders gut.
2. K2: Schulnote 2-3
Auf der K2 war ich insgesamt für 8 Wochen eingeteilt. Diese Zeit war sehr anstrengend (Auf neurologischer Seite aber immerhin noch besser als auf pneumologischer) Da das Tertial im Winter war, war gerade RSV-Hoch-Zeit, weshalb die Stationen komplett überfüllt waren. Dies kam uns PJlern aber sehr zugute, da man dadurch weniger elektive Aufnahmen machen musste. Deshalb konnte man mehr bei Visite dabei sein, die Krankheitsverläufe verstehen und den stationären Verlauf auch nachvollziehen. Die Tage, an denen 3-4 elektive Aufnahmen waren, waren leider sehr chaotisch und man hat wenig Unterstützung bekommen. Auf Station musste man zwar sehr viel Stationsarbeit übernehmen, konnte aber auch viel Blutabnehmen üben und auch Lumbalpunktionen durchführen. Leider musste man auch zum Teil 10 bis 15 Briefe pro Tag schreiben, von Kindern die man noch nie gesehen hat. Nichtärztliche, eher langweilige Botengänge waren auch an der Tagesordnung, aber von der Frequenz auch abhängig vom zuständigen Stationsarzt. Die Assistenzärzte waren meist bemüht einem Fragen zu beantworten und Dinge zu erklären. An Tagen, an denen Kinder zur Polysomnographie einbestellt waren, musste man oft bis 18 Uhr bleiben. An den restlichen Tagen bis ca. 17 Uhr. Es war wirklich sehr anstrengend. Zumindest hatte man immer das Gefühl Teil des Stationsteams zu sein und konnte auch wirklich mithelfen.
3. K1: Schulnote 2
Meine Zeit auf K1 war durchaus interessant. Man hat viele Frühgeborene sehen und auch untersuchen können. Zwischendurch ist auf K1 schon auch sehr viel Leerlauf, wo man nichts zu tun hat. Auch hier ist man viel in administrative Jobs eingebunden (Akten holen, Briefe schreiben, die äußerst ausführliche Stationsliste aktualisieren, etc.). Wenn auf K1 mehr als eine PJlerin/Famulantin eingeteilt ist, wird es besonders schwierig die doch wenigen studentischen Aufgaben untereinander aufzuteilen (in meinem Fall waren wir z.T. zu dritt). Ärzteteam auf K1 war aber sehr lieb und hat einem bei Gelegenheit auch die Krankheitsbilder erklärt.
4. Notaufnahme: Schulnote 1
Die Notaufnahme hat meiner Meinung nach das meiste zu bieten für Studenten. Man kann wirklich mitanpacken, sich einen ersten Eindruck von Patienten verschaffen, diese untersuchen und für sich selbst ein Fazit ziehen. Dies wird dann direkt von einem erfahrenen Kollegen überprüft und man bekommt gutes Feedback. Um Sicherheit bei Untersuchungstechniken zu bekommen und ein Gefühl für kränkere und weniger kranke Kinder zu entwickeln, waren diese zwei Wochen wirklich optimal.
Insgesamt war die Stimmung an der Hedwigsklinik insgesamt eher mäßig gut. Die Assistenzärzte sind unzufrieden und komplett überarbeitet, sodass für die PJler auch nicht viel Zeit bleibt. Die PJ-Beauftragten bemühen sich zwar etwas zu verändern, was in eingefahrenen Systemen aber nie besonders leicht ist. Geändert hat sich an den Problematiken seit Jahren nichts.
Leider musste ich insgesamt 12 Wochen auf K2 und am UKR verbringen und hatte nur zwei Wochen in der Notaufnahme. Die zuständigen Mentoren haben einem das Gefühl gegeben gut aufgehoben zu sein und haben immer zugehört. Allerdings können diese auch nicht verhindern, dass man als PJler die Unterbesetzung des ganzen Krankenhauses sehr zu spüren bekommt. Leider gab es auch nur sehr selten die Möglichkeit sich sonographisch Weiterzubilden, was mir persönlich sehr gut gefallen hätte.