Pro:
800€ im Monat
Die ZNA Rotation war sehr lehrreich und hat am meisten Spaß gemacht (mittlerweile darf man nur noch 2 Wochen anstatt 6 Wochen in die ZNA...) Ich habe in diesen 6 Wochen glaube ich mehr gelernt und praktische Erfahrungen gesammelt als im ganzen restlichen Tertial und den Blockpraktika zusammen.
Extrem nette Assistenten und sehr gute Stimmung im Team
Sehr nette Chefärzte, die während den OPs sehr viel erklärt haben.
Sehr sehr nette OP-Pflege!
Contra: Eins vorne weg: Wir waren zwei PJler und zu einer Zeit da, als nahezu keine SHKs (eigentlich für BE und Haken halten zuständig und eigentlich auch genug um ohne PJler*innen den Laden am laufen zu halten) da waren (aufgrund sehr schlechter Organisation unter den SHKs waren wir aber fast immer nur zu zweit). Sollte das inzwischen wieder anders sein, und genug SHKs dort arbeiten wird das Tertial sicherlich sehr viel besser werden als meins.
Wir waren zu zweit für 4 OP Säle, 2 Stationen und 1 Privatstation zuständig. Ich habe in dem gesamten Tertial wohl 10 Visiten mitbekommen, weil ich immer zuerst Blutabnehmen musste und dann direkt das Telefon für den OP klingelte. Zwischen den OPs (die paar Minuten) wieder runter und weiter Blutabnehmen). Man ist jeden Tag im OP eingeteilt und hat keine Wahl gehabt wo man landet, sehr oft in mehreren Punkten gleichzeitig eingetragen und muss sich dann noch am Telefon zusammenfalten lassen warum man nicht im "richtigen" OP Stünde. Sehr negativ aufgefallen sind zwei OA/Ä. Ein Belegarzt (nur 1x mal die Woche da) der teilweise sogar ausfallend wurde und leider auch die für die PJler*innen zuständige OÄ, die einfach nur daran interessiert war dass sie jemanden zum Haken halten hat. Besonders bitter war das sie am ersten Tag sonst was versprochen hat (von freie Wahl ob und in welche OPs wir gehen bis hin zu Nahtkursen wurde nichts eingehalten) anstatt ehrlich zu sein und zu sagen dass man ausschließlich zum Haken halten dort ist. Im OP hat sie uns immer ignoriert. Immerhin besser als angeschrien zu werden. Aber wie gesagt das waren die Ausnahmen.
Alle anderen OA*Ä sind super nett und erklären viel, können aber auch nichts daran ändern dass wir im OP benötigt werden. Wenn jemand gerne Chirurgie machen möchte und viele OPs sehen will mag es deutlich besser sein, allerdings wurden wir immer nur als zweite Assistenz gebraucht, was bedeutet dass das Spektrum sehr begrenzt war. Bis auf einige Ausnahmen habe ich nur Hüft-TEP, Knie-TEP, Schulter, Schilddrüse und Leistenhernie gesehen...
Die Seminare finden jeden Mittwoch von 9 bis ca 13 Uhr statt. Inner und Chirurgie ist jede Woche und dazu dann immer noch andere Fächer die im Haus vertreten sind. Die chirurgischen Seminare sind in 2/3 der Fälle ausgefallen und wurden von den Assistent*innen gehalten, die meist am selben Tag erfahren haben, dass sie ein Seminar halten müssen. An den Seminartagen haben wir davor und danach frei.
Noch zwei Lowlights zum Schluss: Ein OA hat auf die Bitte uns orthopädische Untersuchungen der Schulter etc im Hinblick auf das M3 zu zeigen mit "Ne, man macht eh einfach nen Röntgen" geantwortet und als ich endlich mal eine OP aussuchen durfte die ich noch nicht gesehen hatte wurde ich (bereits komplett eingewaschen als 1. Assistenz assiestierend) von besagter OÄ rausgeholt um mich für mein 100. zweite Assistenz bei ner Schilddrüse von ihr einzuwaschen...
Wie gesagt, bis auf wenige Ausnahmen sind alle sehr sehr nett und vielleicht hat sich die Personalsituation unter den SHKs (und damit bei den Blutentnahmen und zweiten Assistenzen) deutlich entspannt. Aber ausgehend von meinen Erfahrungen kann ich das Chirurgie PJ hier nur empfehlen wenn man 0,0 Berührungsängste mit Haken halten hat und da auch bock drauf hat.
PS: Wenn ihr könnt dann geht immer mit in die OPs der Chefs, ich habe dort viel gelernt und ich hatte dort tatsächlich immer das Gefühl dass sie sich über die "Hilfe" und das Interesse ehrlich freuen. Der ehemalige Chef, der jetzt nur noch ab und an dort ist, ist ebenfalls sehr nett und gibt einem ein super Gefühl während der OP