Die Zeit am Unispital Basel war sehr lehrreich, aber auch sehr anstrengend. Man war fest in das Team eingebunden, durfte Patienten aufnehmen, je nach Arzt/Ärztin auch selbstständig betreuen und bei den Visiten dabei sein. Positiv ist natürlich, dass man keine Blutentnahmen etc. machen muss, dafür ist die Pflege zuständig und man hat dadurch mehr Zeit mit auf Visite zu gehen u.ä.
Die Organisation war rundrum super. Einführungstag, zugewiesener Assistenzarzt/Ärztin, eigener Spind, man wusste am ersten Tag genau was wie wo und hat sich gesehen gefühlt.
Man rotiert monatlich, ich fand das eigentlich gut, dadurch hat man viel gesehen. Andererseits hat man sich gerade eingewöhnt und hatte das Gefühl, endlich hilfreich sein zu können, da musste man schon wieder wechseln. Die Notaufnahme war bei allen super beliebt, aus gutem Grund, man darf viel machen und es macht einfach total Spaß. Das wurde gelost. Die Kardio Station war ziemlich langweilig, da war man eher die studentische Hilfskraft für stupide Aufgaben. Alle anderen Normalstationen waren mal besser mal schlechter, es kam aber immer auf die Assistent*innen an, wie viel man gelernt hat. Selbst machen durfte ich allerdings nicht so viel, auch sowas wie Aszites Punktionen und so wurden immer auf speziellen Stationen gemacht und die Patienten dafür woanders hingebracht. Es ist halt ein Unispital und dadurch gibt es auch viel Arbeitsteilung.
Man geht, genau wie die Assistent*innen mittags zu Fortbildungen, wodurch man viel neuen Input hat.
Freizeit technisch sah es eher mau aus, es wurde erwartet, dass man immer mindestens bi 17:30 bleibt, wenn nicht 18:30, was ich als PJler schon hart fand. Außerdem mussten wir uns untereinander einteilen, die jeweiligen Stationen mussten sowohl Weihnachten als auch Silvester besetzt sein von Pjlern. Ein Wochenende im Monat musste man arbeiten.
Die Urlaubstage aus Deutschland werden nicht mit berechnet, man hat dort separat 2 pro Monat, das war mega, so konnte man sich im nächsten Tertial mehr Urlaub nehmen (wenn in Deutschland gemacht).
Klar kriegt man Gehalt, aber bei 600CHF Wohnheimsgebühr und Abgaben war dann außer dem ganz normalen Alltag doch nicht mehr so viel drin, also nur wegen der Bezahlung würd ich es nicht machen.
Das Wohnheim war völlig ok, man war zu 5. auf dem Flur mit 2 Duschen, Toiletten und Waschbecken war im Zimmer, es kam jeden Tag die Putzfrau für die gemeinsame Küche, das war alles echt gut. Und so hat man auch gut Leute kennengelernt.
Fazit: Es war ein super anstrengendes aber auch schönes und lehrreiches Tertial. Die Schweiz hat absolut ihre Vorteile, besseres Essen, gemütliche Kleidung, moderne Stationen etc. Aber es wird auch viel von einem erwartet. Wenn man selber viel Hand anlegen möchte, wäre ein kleines Spital vielleicht besser. Wer nur zum Skifahren und Geld verdienen in die Schweiz will, ist woanders denke ich besser aufgehoben ;) Alles in allem würde ich das Unispital aber auf jeden Fall weiterempfehlen! Und Basel, gerade im Winter, ist echt super schön.
Bewerbung
Ca. 1,5 Jahre im Voraus bei Frau Elshenawy ( netteste Sekretärin überhaupt! :) Da hat man echt Glück, dass sie die Organisation macht)