Das PJ in Bogenhausen ist extrem gut organisiert. Am ersten Tag gibt es eine Einführungsveranstaltung, wo man alles erklärt und Unterlagen ausgehändigt bekommt. Da erfolgt auch die Einteilung nach Wunsch und Verfügbarkeit in die Rotationen, die aus 8 Wochen Kardiologie oder Gastroenterologie und 8 Wochen Rheumatologie, Pulmonologie, Endokrinologie oder Notaufnahme besteht. Man bekommt eine Chipkarte, auf der einem täglich 4,54€ für das mittelmäßige Mittagessen zur Verfügung stehen. Fortbildungen in Innerer und Radio und EKG-Kurse finden regelmäßig statt und sind im Großen und Ganzen sehr gut.
In Bogenhausen ist Freitag immer Funktionstag, wo man durch alle internistischen Funktionsabteilungen rotiert. Das ist sehr spannend und lehrreich, man kann sich alles anschauen, was man möchte und je nach betreuender*m Ärzt*in auch mal was selber machen.
Für meine zweite Rotation war ich in der Notaufnahme. Die Notaufnahme in Bogenhausen ist in sofern besonders, dass sie ihr eigenes ärztliches Stammpersonal und eine eigene kleine IMC/ITS hat. Das Team ist bis auf wenige Ausnahmen bei der Pflege sehr sehr nett. Der Chefarzt begrüßt die PJler*innen persönlich. Von ihm ist angedacht, dass man sich eine*n Assi aussucht und mit dieser*m alle Dienste mitmacht. Das ist allerdings recht flexibel gestaltbar. Wieviel und in welchem Rahmen man selbstständig arbeiten möchte, hängt von dem/der Assi ab, die man sich aussucht und natürlich von der Eigeninitiative ab. Im Normalbereich kann man selbstständig Patient*innen anamnestizieren, untersuchen, EKGs befunden, schallen (KUS, Echo, Abdomen) und dann vorstellen und Therapievorschläge machen. Kleine Eingriffe wie Lumbal-, Aszites-, Pleura- und arterielle Punktionen kann man auch gerne machen. Wer möchte, kann auch mal in die chirurgische Notaufnahme wechseln und dort mitmachen. Im Akutbereich (6 IMC/ITS-Betten) kann man auch mal eine Arterie oder ZVK legen, Sonos machen und sieht sehr diverse Krankheitsbilder und kann nach entsprechender Einarbeitung auch schwer kranke Patient*innen unter Supervision betreuen. Schockräume kann man jederzeit anschauen/ mitmachen. Blutentnahmen und Flexülen sind Aufgabe der Pflege, aber wer mag, kann sich da auch jederzeit einbringen. Notärztliche Mitfahrten sind auch möglich. Dazu trägt man sich in eine Liste ein und leiht sich viel zu große Klamotten beim Wäscheservice. Ich habe in der Notaufnahme komplett selbstständig arbeiten können, aber hatte immer eine*n Ansprechpartner*in, der/die mit mir meine Patient*innen besprochen hat. Dabei habe ich wahnsinnig viel gelernt und sogar kurz überlegt, doch Internistin zu werden...