Ich bin sehr zufrieden mit meinem Wahltertial Neuro am UKE und kann es auf jeden Fall weiterempfehlen. Grundsätzlich ist es kein super entspanntes Tertial, es wird ein gewisses Engagement erwartet und ich war häufig bis 17:00/17:30 Uhr in der Klinik.
Die Rotationen innerhalb der Abteilung kann man frei gestalten, sofern je Normalstation ein PJler vorhanden ist. Man beginnt mit ca. 8-10 Wochen auf einer der beiden Normalstationen 4D (insbesondere Bewegungsstörungen, Parkinson) oder 5C (Neuroimmu, Privatstation). Dort wird man fest in den Stationsalltag integriert, läuft die Visiten mit, betreut eigene Patienten (inkl. Briefe schreiben), übt intensiv die neurologische Untersuchung und darf viele Lumbalpunktionen durchführen. Natürlich gehören auch Schellong- und Gedächtnistests (Moca ect.) sowie Blutentnahmen und Zugänge zu den PJ Aufgaben. Mittags geht man meistens zusammen in die Mensa und danach zur Röntgenbesprechung. Mittwochs findet PJ-Unterricht statt. Dieser ist qualitativ meist sehr gut und nur selten ausgefallen.
Rotationen sind in die Notaufnahme, auf die Intensivstation, die Funktionsdiagnostik sowie die verschiedenen Ambulanzen möglich.
Die Arbeit in der Notaufnahme hat mir unheimlich viel Spaß gemacht und war sehr lehrreich. Ich habe die Patienten meist alleine gesehen, dokumentiert und mir das weitere Vorgehen überlegt und dies anschließend mit dem diensthabenden Assistenzarzt besprochen.
Auf der Intensivstation kann man als PJler leider nicht selbstständig arbeiten und auch kaum praktische Tätigkeiten durchführen. Nichtsdestotrotz fand ich es spannend die unterschiedlichen Krankheitsbilder zu sehen und das ganz andere Arbeiten einmal zu erleben.
Die Zeit in den Ambulanzen war sehr entspannt und definitiv weniger stressig als der Stationsalltag. Je nach Motivation der zuständigen Assistenzärzte kann man auch hier viel mitnehmen.
Oft bekommt man jedoch mit wie überfordert die Assistenten mit Stationsalltag, Diensten und Forschung sind. Häufig fällt die Lehre dann doch etwas hinten über und man versucht notwendige, aber lästige Aufgaben (Blutentnahmen, Botengänge) abzunehmen. Wenn dies überhandnimmt muss man es einfach offen ansprechen und ein bisschen Engagement zeigen.
Alles in allem also ein sehr gelungenes Tertial, insbesondere für Leute, die sich Neurologie auch als spätere Facharztausbildung vorstellen können.