PJ-Tertial Innere in Krankenhaus Porz am Rhein (7/2023 bis 10/2023)

Station(en)
3 + 4 (Innere), 7 + 13 (Kardio), 12 (Rheuma)
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Kurzfassung für Eilige ganz unten.
Super kurze Fassung für die richtigen Hustler hier: Macht kein Innere-Tertial in Porz.

Organisation:
- angegeben sind 400€/Gehalt pro Monat.
Das stimmt nicht. Ihr bekommt 400€ für einen vollen Monat. Wenn der PJ Zeitraum jetzt aber erst am 3. Juli beginnt, wie bei uns damals, bekommt ihr nur 374€ für Juli oder im letzten Monat Oktober 283€ .
Das hätte man eindeutig besser kommunizieren können.
- ihr müsst ein polizeiliches Führungszeugnis beantragen (kostet auch wieder Geld) und vorher einige hausinterne Formulare ausfüllen (nervig).
- anders als beworben gab es eben NICHT Spinde für alle.
- Rotationen in die ZNA/ITS waren nicht für alle möglich und selbst wenn nur für eine Woche.
- tägliches Einstempeln (allerdings nur als Nachweis, dass man den Tag „da“ war. Es wurde nicht auf Zeiten geachtet)
- Innere-Seminare hatten „Sommerpause“ und Chirurgie fiel oft aus. Die Chirurgie-Seminare fand ich anders als die anderen Bewertungen nicht so gut. Es war halt 90min Frontalunterricht.
- der beworbene Phlebo-Dienst fiel sehr oft aus
- machen wir uns nichts vor: Hauptaufgabe als PJler in Porz ist die Blutabnahmen/Viggos zu übernehmen, wenn der Phlebo-Dienst ausfällt. Das wurde besonders deutlich, als der andere Turnus schon weg war und man für Labore dann durch das ganze Haus geschickt wurde


Station 7 - Kardio
- war noch mit die beste internistische Station
- Oberärzte auf CPU-Visite haben genug erklärt und manchmal auch was abgefragt
- gab allerdings relativ wenig zu tun, sodass wir uns dann recht oft an nem PC einfach interessante Fälle durchlesen sollten
- Möglichkeit zum Echo zu gehen bestand, dort allerdings wenig Erklärungen und auf gar keinen Fall die Möglichkeit mal vorzuschallen etc.
- Möglichkeit ins HKL bestand, allerdings nur mit vorheriger Anmeldung. (Fand ich bisschen schade; in den Kardios, wo ich vorher war, konnte man „einfach so“ ins HKL und wurde da auch etwas freundlicher behandelt. No Joke, aber der Ton dort erinnerte etwas an OP-Pflege Allgemeinchirurgie Uniklinik…)
- Möglichkeit mal in die Sportkardiologie zu gehen hätte bestanden, aber letztendlich hätte man dann nur den old rich people bei der Ergometrie zugesehen.
- manche Assis haben einen eigenen Patienten betreuen lassen samt gutem Anleiten, Hilfestellungen und Feedback. Absolut perfekt! Das war echt die beste Woche in dem gesamten Tertial. (Und ja, damit wir uns nicht falsch verstehen: Es war auch nur eine Woche, die so krass gut war)
- ein Assistent hat sogar bei den Blutabnahmen geholfen, wenn die Phlebos ausfielen. Absoluter Ehrenmann, und not gonna lie natürlich war der es auch, der einen die Patienten betreuen ließ.
- oft wurde man dann von den Assis zwischen 14 und 15 Uhr nach hause geschickt. Voll ok.
- insgesamt voll okaye Station

Station 3/4 - Innere
- reinste PJ-Hölle wie im Lehrbuch
- reine Blutabnahme- + Volumensonokraft
- auf OA-Visiten unsichtbar, trotzdem musste man komplett mitgehen. Mehrwert gleich null.
- Erstgespräche über Krebsdiagnose erlebt, die jede ausführliche chirurgische Aufklärung (3 Sätze) in den Schatten stellen
- Pflege ziemlich unfreundlich. Generell krass, wie viele Schwestern in dem Haus „schön“ und „okay“ heißen…
- wenn Phlebos ausfielen, was hier recht häufig geschah, war man letztendlich den Großteil des Tages mit Laboren beschäftigt

Station 12 - Rheuma
- super Rotation!
- auf der Rheuma macht man vormittags die Neuaufnahmen, stellt diese mittags dem Oberarzt und Assistenten vor und visitiert die Neuaufnahmen dann noch
- zwar viel Arbeit, häufig auch nach 16 Uhr noch da, aber dafür kann man da was machen und lernt auch richtig was (der OA erklärt soooo viel! Richtig gut!)
- der OA hat sich auch aktiv dafür eingesetzt, dass man keine Blutabnahmekraft für‘s Haus ist, wenn Assistenten einen auf andere Stationen fürs Blutabnehmen abberufen wollten. (Was ziemlich oft geschah, weil in der Zeit nur noch ein Turnus im Hause war)
- falls ihr warum auch immer ein Innere-Tertial in Porz macht (lasst es einfach), macht auf jeden Fall ne längere Rotation auf der 12!!
- Pflege dort war auch super nett, absolute Ehrenmänner und Ehrenfrauen!
- wirklich die mit Abstand beste Rotation in Porz

Station 13 - Privat-Kardio
- Dornröschen-Station. Da passiert absolut nichts für PJler. Langeweile Deluxe.
- weil nur ein PJ-Turnus zu der Zeit im Haus war, wurde man absolut ehrenlos als reine Blutabnahmekraft für das gesamte Haus benutzt
- Vibe auf Station hatte was von toxic positivity, war mir daher ziemlich unangenehm.
- zu deren Ehrenrettung war ich zu dem Zeitpunkt natürlich nicht mehr der motivierteste PJler (Porz is gonna drain you), aber selbst wenn ich motiviert gewesen wäre, wäre der Mehrwert auf der 13 auch nicht besonders groß gewesen.


Fazit:
Falls ihr in Porz PJ Innere machen wollt, lasst es einfach.
Die Rahmenbedingungen sind schlecht (schlechte Orga, Gehalts-Lüge, Spind-Lüge und Phlebo-Fail), ein PJ-Konzept gibt es nicht und zu viele Assistenten könnten sich mit ihrem Verhalten gegenüber PJlern ohne Probleme bei Ikea als unterste Schublade bewerben.
Es gibt Häuser, wo man viel arbeiten muss, aber dafür was lernt und es gibt Häuser, wo man als PJler nur ne Blutabnahmekraft ist, aber das auch klar benannt wird und man dafür aber vormittags abhauen darf. In Porz hat man den belastenden Kompromiss aus langem Bleiben und eigentlich nur Blutabnahmekraft sein, ohne dass die das so benennen wollen.
Und auch wenn ihr euch jetzt denkt „I can change him“, weil ihr besonders charmant, fachlich so gut oder einfach super motiviert seid. In Porz bleibt ihr einfach nur das side chick, was von seinem Macker angerufen wird, wenn sein Main Chick mal wieder „Kopfschmerzen“ hat (kein Phlebo im Hause ist.)
Dass man da fachlich nichts lernt, ist auch hinsichtlich M3 super nervig.
Weil es das letzte Tertial war, musste ich Gott sei Dank nur 10 Wochen da sein. Ich wüsste nicht, wie ich 16 Wochen dort aushalten hätte sollen.
Macht also einfach keine Innere in Porz (und falls doch: Lange Rotation auf Station 12 und 7, Fehltage für internistische Stationen nehmen und euch am Ende nicht beschweren, wenn es schlecht war)
Unterricht
1x / Woche
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
Nicht die beworbenen 400€ (!)

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
6
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
6
Unterricht
5
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
6

Durchschnitt 5.4