PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Bezirkskrankenhaus St. Johann (7/2023 bis 9/2023)

Station(en)
Innere 1/2/3
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Grundsätzlich war mein Tertial am BKH St. Johann durchwachsen. Mir hat es vor allem keinen Spaß gemacht, weil ich kein großer Fan der Inneren Medizin bin, aber da muss man eben durch.

Kurz nach Anfang des Tertiales gab es einen Chefarztwechsel. Man hat sofort gemerkt, dass er von einer Uniklinik kam. Manchmal wurde dann Freitags um ca. 13:30 Uhr ein spezieller oder außergewöhnlicher Fall besprochen. Das war eigentlich immer interessant und sehr lehrreich. Der neue Chefarzt hatte eine sympathische Art und konnte gut erklären. Man hat zudem gemerkt, dass er lehren möchte (eben Uniklinik)... im Gegensatz zu manch anderen Ärzten dort.

Jeden Mittwoch gibt es außerdem nach der Morgenbesprechung eine kleine Fortbildung. Hier muss man auch als PJ-ler mal einen Vortrag halten. Man darf sich dann aus Themen eines aussuchen und bekommt einen der OA als Backup bei Fragen bzw. zur Vorbesprechung.

Zudem muss man mind. 2 Dienste im Monat machen. Sie werden eingeteilt. Man kann allerdings auch untereinander tauschen, sofern sich jemand findet. Die Dienste waren ganz ok. Man muss auch in der Inneren Medizin Dienste mit OP machen. Ich habe mich gefreut. Endlich wieder OP! Angerufen wurde ich meist nur bis Mitternacht, danach nicht mehr. Außer 1 Mal, als sich eine Pat. um halb 4 Uhr morgens den ZVK entfernt hatte und dringend eine Infusion benötigte. (Die Pflege hat aber meist vor dem Anruf schon versucht einen Zugang zu legen, wenn dieser nicht geklappt hat, dann haben sie angerufen - so zumindest immer nach Mitternacht. Ich kannte allerdings auch PJ-ler, die von der Pflege angerufen worden, ohne, dass diese ein einziges Mal versuchte die Pat zu stechen mit der Aussage "sie hat gesagt, sie ist schwer zu stechen" ... kaum im Zimmer sind einem aber die Venen förmlich ins Gesicht gesprungen...). Man ist im Dienst für das ganze Haus zuständig. Dienst unter der Woche ist von 16:00 Uhr bis 7:00 Uhr früh. WE von 7:00 Uhr bis 7:00 Uhr. Was mich oft geärgert hat, waren die Anrufe für Viggos und als man auf Station ankam, waren alle 3 Pflegekräfte im Aufenthaltsraum am Handy. Natürlich gibt es auch welche, die wirklich Stress haben, keine Frage. Aber da kommt man sich schon verarscht vor. Insgesamt war die Pflege aber (klar bis auf Ausnahmen, aber wo gibt es die nicht) durchgehend nett und sehr hilfsbereit.

Stationsalltag:

An meinem ersten Tag traf ich auf eine andere PJ-lerin, die schon länger auf Station dort war. Sie hat mir eigentlich alles gezeigt bspw. wie man Sono-Befunde in die Kurve eingibt oder das Labor ausdrückt oder den Dienstplan findet. Sie hat mir auch mehr o weniger gezeigt, wie man Pleura schallt. Wirklich erklärt hat es aber eigentlich keiner. Ich habe zudem etliche Stunden verbracht, die Patienten vom Zimmer in den Sono-Raum zu verfrachten und dann wieder zurückzukutschieren (wobei das vor allem auf einer gewissen Station ausgenutzt wurde). Rekord an einem Tag waren einmal 2,5 Stunden am Stück reines Betten (und Patienten) holen und zurückbringen. Wie groß mein Frust an diesem Tag war, muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen.
Ab und an hab ich mal einen Brief diktiert, aber oft gibt es so viele Ärzte auf Station (im Gegensatz zu Deutschland), dass nicht mal ein PC frei ist. Und da es nur digitale Kurven gibt, kann man nicht mal was nachlesen.
Der neue Chef wollte zudem, dass die PJ-ler bei der Visite ein Zimmer vorstellen. Das fand ich eigentlich gut. Immerhin müssen die deutschen Studenten bei dem 3. Stex auch ihren Pat. vorstellen. Die gleiche Station, die einen auch mal gern als Bring- und Holdienst missbraucht, erklärt zudem rein gar nichts auf Visite. Wenn nicht explizit nachgefragt wird, wird kein Wort verloren. Ab und zu rollt mal kurz eine Erklärung oder eine kleine Frage über die Lippen. Sonst läuft man gerne 2 h Visite mit. Vor Visite BE oder Viggos. Manchmal war so viel Blut, dass man, vorausgesetzt man war alleine auf Station, es bis zur Visite nicht geschafft hat alles zu erledigen. Fast immer war aber die Pflege total nett und die Nachtschwester hat versucht schon einiges an BE für den nächsten Tag zu erledigen, sodass nicht mehr ganz so viele am Morgen waren.
Visite gibts für den PJ-ler vielleicht noch ein MMSE oder Reha-Antrag. Oft langweilt man sich bis zum Mittagessen. Danach noch mal 45 Patienten hin und her schieben und dann ab zur Besprechung. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich ins Arztzimmer zurück bin und niemand mehr da war. Dass es eine Besprechung gab, hielt man nicht für wichtig mir mitzuteilen.

Ich empfand die Stimmung unter der Kollegschaft teilweise toxisch. Es wurde hinterrücks hergezogen über X und Y. Das ungeniert vor PJ-lern zu tun fand ich unpassend. Es wurde sich über Kleinigkeiten beschwert. Um hier ein Beispiel zu nennen: Man kritisierte die Wortwahl (genauer: es wurde ein einziges Wort in einem Satz kritisiert, das die Person gesagt hat). Man kann auch übertreiben.

Von allen Stationen war ich gerne auf der 3. Dort hat sich vor allem ein OA wirklich viel Zeit genommen bei Visite die einzelnen Fälle zu erklären, sodass man einen Überblick bekommt.

Nachmittagsbesprechung war um 15:00 Uhr. Danach konnte man eigentlich immer gehen. Manchmal war ich dann doch noch bis halb 5, das war aber definitiv eine Ausnahme.

Die Lernkurve war hier ziemlich flach. Ich war froh, als es vorbei war. Auch, weil ich mir endlich ein Ende des PJ herbeigesehnt hatte.
Bewerbung
2,5 J im Voraus der Klinik geschrieben, da war dann nur mehr 1 Platz in der Chirurgie und 2 Plätze in der Inneren frei
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Mitoperieren
Notaufnahme
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.07