PJ-Tertial Psychiatrie in Klinik und Poliklink fuer Psychiatrie und Psychotherapie der LMU (5/2023 bis 7/2023)

Station(en)
I11 (Großhadern)
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Für das erste Tertial meines PJs habe ich mir das Wahlfach Psychiatrie ausgesucht. Die Sekretärin der PJ-Beauftragten hat mich auf die offene Station I11 eingeteilt. Am LMU Klinikum ist das die einzige psychiatrische Station am Campus Großhadern (der Rest ist in der Innenstadt in der Nußbaumstraße). Durch die Nä¤he zu allen anderen Fachrichtungen im Haus werden daher vorwiegend psychosomatische Fälle aufgenommen, aber eben nicht ausschließlich.

Am ersten Tag wurde ich gleich sehr herzlich von der Oberärztin und dem gesamten Team empfangen. Zu diesem Zeitpunkt gab es zwei Assistenzärzte auf der Station: Dr. Johannes Kramer, der auch die Facharztausbildung in Psychiatrie macht und Dr. Ken Möhwald, der seinen Facharzt in Neurologie macht und als Rotand in der Psychiatrie ist. Beide sind sehr nett und verständnisvoll. Im Nachhinein muss ich ganz klar sagen, dass auch beide mich ausgezeichnet eingearbeitet haben. Sie erklärten mir viel und waren auch nicht böse, wenn mal etwas nicht geklappt hat.
Mit der Zeit durfte ich immer selbstständiger arbeiten. Ich habe eigenständig neue Patienten einbestellt, aufgenommen, körperlich untersucht, Untersuchungen bzw. Konsile angemeldet, Briefe geschrieben und Blut abgenommen. Viggos muss man auf der I11 nur sehr selten legen. Bei den Visiten habe ich hauptsächlich mitgehört und dokumentiert. Gelegentlich darf man auch auf psychiatrische Konsile mitgehen, die Kollegen anderer Fachrichtungen anmelden.
Generell wurde ich zwar durchaus gefordert, aber eben auch von den beiden Ãrzten sehr gefördert und meiner Meinung nach macht das gerade in dieser Kombination Spaß. Wie ich in meinem späteren PJ erleben musste, ist das leider nicht überall so. Oft wird man viel gefordert, aber eben nicht gefördert.

Neben der ärztlichen Arbeit durfte ich auch an den psychotherapeutischen Einzel- und Gruppensitzungen, Ergotherapie und Bewegungstherapie teilnehmen. Fortbildungen gibt es von der psychiatrischen Abteilung keine spezifischen für PJler, sondern nur für alle Mitarbeiter. Diese fanden in der Regel immer mittwochs in der Innenstadt statt. Zwar gibt es eine virtuelle Zuschaltung für die I11, allerdings war die Verbindung so schlecht, dass man nicht wirklich etwas mitbekommen hat.
Was ich erst zu spät erfahren habe, ist, dass es dienstags um 12:30 Uhr im Hörsaaltrakt eine fächerübergreifende PJ-Fortbildung gibt.

Der Stationsalltag auf der I11 sieht folgendermaßen aus:
- Beginn zwischen 8 und 8:15 Uhr mit den Blutentnahmen (in der Regel um die 5 Stück)
- Montags und donnerstags Einzelvisite (vormittags)
- Dienstags Oberarztvisite (variabel vormittag oder nachmittag)
- Mittwochs Kurvenvisite mit somatischen Schwerpunkten (variabel vormittag oder nachmittag) sowie interdisziplinäre Besprechung im gesamten Team (nachmittag)
- Freitags Wochenabschlussrunde (nachmittags)

Alles in allem war mein PJ auf der I11 der idealste Start ins PJ, den ich mir hätte vorstellen können. Das Team war super, die Pflege sehr nett, Psychologen sehr kompetent.
Das einzige, was ich generell kritisieren muss, ist, dass es keine spezifische Einführung für PJler gab mit Verhaltensweisen in brenzlichen Situationen. Als in der Notaufnahme ein akut psychotischer Patient war, den wir kosiliarisch visitierten, wurde ich von ihm durch mehrere unglückliche Verkettungen getreten. Zwar ist nichts schlimmeres passiert. aber eine Schulung zu solchen Themen von der psychiatrischen Abteilung, gerade wenn man neu ins PJ startet, wäre bestimmt hilfreich gewesen, um solche Situationen präventiv besser meistern zu können.
Ansonsten kann ich die I11 für das PJ nur weiterempfehlen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
EKGs
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
500 pro Monat
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13