Den zweiten Teil meines ersten Tertials habe ich auf der geschlossenen Frauenstation C2 in der Nußbaumstraße absolviert.
Der Tag beginnt morgens gegen 8 Uhr mit den Blutentnahmen, ungefähr um die 3-5 Stück. Wenn Zeit ist, kann man um 8:30 Uhr in die Morgenkonferenz (MoKo) gehen. Montags findet sonst ab 9 Uhr die Oberarztvisite statt; dienstags, donnerstags und freitags sind Einzelvisiten. Mittwochs findet immer Kurvenvisite mit somatischen Schwerpunkten statt. Als PJler ist man hier dabei und dokumentiert die Visiten. Bei Neuaufnahmen ebenfalls, dazu meldet man Untersuchungen an (EKG, EEG und einmalig cMRT) und untersucht sie körperlich. Wenn nachmittags Zeit ist, kann man Briefe schreiben.
Es gibt für PJler keine eigenen Fortbildungen, man kann aber an den Fortbildungen im Haus teilnehmen, die für alle Mitarbeiter gedacht sind. Hierbei gilt es zu beachten, dass zwischen August und Mitte September keine stattfinden.
Sonst darf man als PJler an den psychotherapeutischen Gruppensitzungen sowie Ergo- und Musiktherapie teilnehmen. Leider wollten die Psychologinnen nicht, dass wir an den Einzelsitzungen der Psychotherapie zuschauen dürfen. An manchen Tagen gibt es morgens auch EKT-Behandlungen, bei denen man dabei sein darf.
Alles in allem war es aber ein eindrucksvolles und lehrreiches Tertial mit vielen interessanten psychiatrischen Fallbildern. Der Vorteil auf der C2 war, dass man als PJler so ein bisschen das "Add on" war, d. h. man durfte ein bisschen was selbststädig machen, aber es ist trotzdem nicht alles an einem selbst hängen geblieben, sodass man auch mal früher gehen oder eben an den Therapien mitmachen durfte.
Für das Mittagessen bekommt man Essensmarken, die man in der Portalklinik einlösen kann, die zu Fuß wenige Minuten von der Psychiatrischen Klinik entfernt liegt. Auffällig war, dass ich gerade in diesem Zeitraum auffällige gastrointestinale Beschwerden vom dortigen Essen bekommen habe.