Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Das Wahltertial Anästhesiologie an der BGU Frankfurt ist sehr empfehlenswert!
Die Freundlichkeit und der Teamgeist an der BGU Frankfurt sind hervorragend. Egal ob Oberarzt, Facharzt oder Assistenzarzt: Hier wird kein Unterschied gemacht, wer man ist oder welchen Ausbildungsstand man hat. Es wird stets auf ein freundliches und wertschätzendes Miteinander geachtet. Man wird innerhalb kürzester Zeit ins Team aufgenommen, kann jede Frage loswerden und hat wirklich nie das Gefühl fehl am Platz zu sein. Man wird immer ermutigt, selbst mit anzupacken, aber es kommt nie das Gefühl von Zwang oder Überforderung auf, auch wenn es mal stressig wird.
Man bekommt hier wirklich eine gute, solide anästhesiologische Ausbildung geboten, die der Ausbildung zum Anästhesisten in der Assistenzarztzeit in nichts nachsteht. Auch der Chefarzt der Anästhesie "sieht" den PJ-Studenten. Er fragt immer, wie es einem hier geht, ob alles in Ordnung ist und ist uneingeschränkt aufmerksam und kümmert sich jederzeit um die Belange seiner Mitarbeiter. Dazu zählt er natürlich auch die PJ-Studierenden!
Der erste Tag beginnt in der Personalabteilung: Abgabe der persönlichen Daten, Computerzugang, Spindschlüssel & Zugangsschlüssel für die Klinik usw.... Nach einer kurzen Führung durch die Klinik werden die Größen für die Berufskleidung ermittelt und direkt ausgegeben. Danach geht es auch schon in den OP, wo man Kontakt zum ersten Oberarzt bekommt, der einem die nächsten Schritte erklärt. Außerdem bekommt man als PJler immer einen Assistenzarzt als Mentor zugeteilt, der einem alles weitere zeigt. Von der Anästhesie bekommt man ein Telefon und ein Logbuch gestellt. Die organisatorischen Strukturen in der Klinik sind wirklich gut, sodass man schnell selbstständig arbeiten kann.
Während des Pj-Tertials liegt der Schwerpunkt auf der Anästhesie im OP. Es besteht auch die Möglichkeit, in der Prämed zu hospitieren und bei Bedarf im Schockraum zu assistieren. Außerdem ist ein Teil des Tertials eine einmonatige Mitarbeit auf der Intensivstation.
Der Tag beginnt um 7:00 Uhr mit einer Frühbesprechung, danach geht es in den OP, wo sofort alle Anästhesisten in ihre Einleitungsräume ausschwärmen. Als Pj-Student wird man nach und nach in alles eingewiesen: Kurzanamnese des Patienten, Intubation, Narkose, Einstellung des Beatmungsgerätes, regionalanästhesiologische Verfahren, Lagerung des Patienten für den OP, perioperatives Management, Ausleitung des Patienten etc.
Man wird bei den Prozeduren nie allein gelassen und alle sind sehr hilfsbereit. Vor allem die ultraschallgesteuerte Regionalanästhesie wird einem in diesem Haus häufig begegnen. Mit der Zeit darf man diese unter Anleitung auch selbst verabreichen. Nach einiger Zeit spürt man förmlich, wie die Lernkurve immer weiter ansteigt.
Auf der Intensivstation beginnt die Arbeit um 6:30 Uhr. Zuerst werden die Patienten vom Nachtdienst übergeben. Dann geht es an die Patientenversorgung. Die Patienten werden untersucht und in die Radiologie gebracht, ZVKs, Trachealkanülen und arterielle Zugänge werden gelegt. Außerdem werden die Patienten intensiv-internistisch betreut. Das Team ist sehr kompetent und super nett. Die Integration ins Team geht sehr schnell, so dass man bald nicht mehr als Pj'tler, sondern als vollwertiger Mitarbeiter wahrgenommen wird. Auch hier lernt man sehr viel und wird in viele Dinge eingearbeitet. Am Ende betreut man 1-2 Patienten und stellt sie bei der Mittagsvisite vor.
Jeden Dienstagnachmittag nimmt sich ein Anästhesist für ca. eine Stunde Zeit um PJ-Unterricht zu geben. Dies geschieht nach einem festen Rotationsplan, bei dem alle möglichen Themen der Anästhesie im Rahmen eines Vortrages, eines Ultraschallkurses oder eines Lehrgespräches vermittelt werden.
Eine weitere Besonderheit der BGU ist die Luftrettungswache auf dem Dach des Gebäudes. Auch hier besteht die Möglichkeit, mit einem der Anästhesisten einen Rundgang zu machen und vom Hubschrauberdeck aus einen exklusiven Blick über ganz Frankfurt zu genießen.
In der Kantine gibt es täglich ein kostenloses Mittagessen (wahlweise auch vegetarisch), das wirklich sehr gut schmeckt!
Einen Studientag gibt es nicht, aber man kann an einem Tag in der Woche den Spätdienst (ab 12 Uhr) übernehmen. Dort arbeitet man in der Regel bis 22 Uhr und hat am nächsten Tag frei. Die ganze Atmosphäre im OP oder auf der Intensivstation ist anders. Das macht den Spätdienst besonders.
Ich kann ein Tertial in der Anästhesiologie der BGU Frankfurt am Main wirklich nur jedem ans Herz legen. Alle Mitarbeiter und Mitabeiterinnen sind sehr nett und kollegial. Man lernt sehr viel in sehr kurzer Zeit, da einem sehr schnell sehr viele Dinge zugetraut werden, ohne dass man dabei völlig überfordert wird. Auch die anderen Fachabteilungen geben einem nie das Gefühl "nur" Pj'tler zu sein, da man sich allgemein hier mit viel Respekt begegnet.