Allem voran muss man die Organisation in Darmstadt sehr loben! Es gibt eigene PJ-Räumlichkeiten mit Spinden, einer kleinen Küche, WC und einer Bibliothek. Für die PJler ist Frau Brandt als Sekretärin zuständig, welche sich wirklich um alles kümmert und immer erreichbar ist. Es finden jeden Mittwoch Seminare unterschiedlicher Fachabteilungen statt. Dabei ist vor allem der EKG-Kurs unter Herr Tischer hervorzuheben. Selbst wenn man nichts mit einem EKG anfangen kann, ist dies danach auf jeden Fall mehr als möglich. In der Inneren in Darmstadt gibt es 3 Rotationen, welche möglich sind zwischen Kardio, Gastro, Pulmo, Nephro, Onko, Palli und der ZNA, wobei eine Rotation durch die ZNA als Pflicht gilt. Auf allen Stationen kann man seine eigenen Patienten übernehmen und ziemlich selbstständig arbeiten. Mittagessen ist frei und es wird eigentlich auch sehr darauf geachtet, dass man jeden Tag Mittag essen geht. Man kann zwischen 3 Gerichten frei wählen oder sich Snacks in einem Wert von 4,60Euro aussuchen. Man hat in seinem Tertial die Möglichkeit 4 Dienste zu machen. Das bedeutet man arbeitet von 15:30 Uhr bis 0 Uhr mit und hat dafür den nächsten Tag frei um die Arbeitsruhe von 11 Stunden einzuhalten. Dies ist vor allem gut möglich in der ZNA oder in Form des Hausdienstes der Inneren. Man bekommt einen eigenen MEDICO Zugang. Riesen Vorteil: in Darmstadt gibt es einen Blutentnahme Dienst. Heißt eine Blutentnahme steht für die PJler nur bei Patienten an mit ZVK/ Port oder wo es die Blutentnahme Schwester nicht hinbekommen hat. PVK müssen aber noch von PJlern gelegt werden. Natürlich ist es wie überall, umso mehr Eigeninitiative man zeigt, desto mehr darf man auch selber machen. Insgesamt kann ich das PJ in Darmstadt nur sehr empfehlen!
Onko/ Palli: Arbeitsbeginn ist 8 Uhr auf der Onko Station mit Lagebesprechung der Patienten von Palli und Onko. Im Anschluss findet noch eine Röntgenbesprechung statt. Visite geht hier meistens ein wenig länger. Ansonsten kann man bei jeder Punktion (Aszites, Pleuraerguss, Beckenkamm) dabei sein und sie teilweise auch selber durchführen. Auch sehr interessant sind die Tumorboards, die fast täglich gemeinsam mit anderen Bereichen stattfinden. Arbeitsende ist meist gegen 16 Uhr. Man hat ebenfalls die Möglichkeit nebenan im hauseigenen Zytolabor zu hospitieren. Für ein paar Untersuchungen mal ganz in Ordnung.
ZNA: Dies war mit Abstand die beste Zeit meines Inneren Tertials. Beginn ist gegen 8 Uhr mit Übergabe der restlichen Patienten und was eventuell noch zu tun ist. Danach kann man komplett selbstständig Patienten übernehmen und diese soweit untersuchen und therapieren wie man kann. Bei Therapieentscheidungen bzw. dem weiteren Procedere habe ich immer kurz Rücksprache gehalten und mich einmal rückversichert, dass ich nichts vergessen habe. Die Pflege ist super fähig und weiß oft schon im Voraus, welche Untersuchungen auf Grund der Triage erforderlich sind und übernehmen einen großen Teil bereits im Voraus (Blutentnahme, Abstriche, Urin). Es finden regelmäßig interne Fortbildungen statt, an denen man auch als Student teilnehmen kann. Ebenfalls sehr gut sind die Schockraumversorgungen, an denen man als PJ nicht nur danebensteht, sondern auch sehr aktiv mitwirken kann, wenn man möchte. Arbeitsende ist meist gegen 16 Uhr bis 16:30 Uhr.
Nephro: Arbeitsbeginn ist ca. 8 Uhr mit der kurzen Übergabe der Patienten von Station und Dialyse. Danach läuft meist erst ein wenig organisatorische Arbeit bis die Visite gegen 10 Uhr beginnt. Hier erklären einem alle sehr viel und man kann, auf Grund des oft internistischen Polytrauma, wirklich viel mitnehmen. Bei Bedarf kann man auch mit in der Dialyse helfen, was vor allem zum BGA auswerten sehr nützlich ist. Ansonsten sind hier wie überall die üblichen Stationsarbeiten (Aufnahme, Briefe schreiben) Standard. Nach Visite gibt es meist nochmal eine Besprechung mit dem zuständigen Oberarzt. Arbeitsende ist auch hier meist gegen 16 Uhr.
Kardio: Arbeitsbeginn ist gegen 8 Uhr. Danach geht es meist direkt auf Visite, die hier deutlich schneller als auf anderen Stationen abläuft. Danach stehen die normalen Stationsarbeiten an und man bespricht sich mit dem zuständigen Oberarzt. Wenn man möchte, kann man auch mit in die Funktionsdiagnostik zu Herr Tischer oder mit in das Herzkatheterlabor gehen. Überall wird einem wirklich viel erklärt und man kann gut im Team mitarbeiten. Arbeitsende ist meist gegen 16 Uhr.