Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Kurz: es ist nicht so schlimm, wie in der Vergangenheit berichtet, aber lässt Luft nach oben.
Man rotiert insgesamt über 2 Abteilungen und eine Woche in die Notaufnahme, der Erstwunsch wird garantiert und ich war in der Kardio und in der Nephro.
Kardio: Das Team ist nett aber leider absolut unterbesetzt. Wenn man zu zweit ist kommt man mit den Blutentnahmen noch ganz gut hin, sodass man meistens bei Visite mitlaufen und auch Fragen stellen kann. Es erklärt einem jeder gerne was und man darf wenn mittags nix mehr zu tun ist im Echo und Katheterlabor zugucken. Betreuen eigener Patienten war bei mir leider überhaupt nicht möglich, weil die Assistenzärzte schon jeden Tag Überstunden machen, und dadurch keine Zeit hatten, uns anzuleiten. Wir durften regelmäßig früher gehen und Fehltage, besonders Krankheitstage wurden einem idR nicht aufgeschrieben. Daher hatte ich zwar viel Freizeit, konnte aber wenig praktisch lernen. Da das KH Zentrum für Rythmusstörungen ist, ist das Patientenspektrum außerdem sehr eingeengt, da die ganzen Klappen-Patienten ans Bethanien-KH überweisen werden.
Nephro: Team ebenfalls nett, ich wurde direkt an Tag 1 zur Weihnachtsfeier eingeladen, wesentlich größer als die Kardio. Der Chefarzt ist sehr motiviert einem was beizbringen und stellt bei Visite viele Fragen, was ich hilfreich fand. Besonders bei den Chefarztvisiten, die mehrmals die Woche auf verschiedenen Stationen stattfinden, konnte ich viel lernen. Montags und Freitags ist Sprechstunde, da durfte ich auch mitgehen, sofern ich auf Station nix zu tun hatte.
Leider konnte ich auch hier keine eigenen Patienten betreuen, auch wenn die Assistenzärzte das angekündigt hatten, denn durch viele Blutabnahmen und Zugänge bekommt man oft nur die halbe Visite mit und wenn man dann mal ne Shuntanlage oder Nierenpunktion sehen will, dann wird es eben schwierig auch noch pünktlich zur Visite des eigenen Patienten da zu sein. Das eine Mal, dass ich dann doch mal eine hatte, hat der Assistenzarzt dann die Hälfte der Arbeit gemacht bevor ich was tun konnte. Hier ist also der Wille da, aber leider nicht so recht der Ansatz, wie man uns in den Alltag einbindet. Insgesamt habe ich mich doch eher wie ein Blutabnahme- und Viggo-Dienst gefühlt. Es waren auch alle sehr dankbar bis es dann plötzlich dazu kam, dass wir als zwei PJler beide am gleichen Tag frei machen wollten. Da wurde man plötzlich sehr genau mit der Dokumentation von Fehltagen, obwohl mir vorher gesagt wurde, das sei alles nicht so wild. Einige der Ärzte nehmen auch mal selbst Blut ab, aber leider die Minderheit.
Es gibt zwei PJ-Beauftragte, die uns auch sagten, was wir alles auf Station lernen sollen. Leider waren die aber beide nicht auf Station eingeteilt und ich vermute wenn das anders wäre, hätte das auch mit dem Patienten betreuen mal geklappt.
Notaufnahme: beste Woche! Man darf den ganzen Patienten unter Supervision von vorn bis hinten selbst betreuen. Leider war die Zeit viel zu schnell rum.
Unterricht: fand leider nur in 50% der Fälle statt, sollte aber 3x/Woche sein.
Allgemein: Essen ist sehr lecker und kostenlos, relativ viele PJler, die man dann auch mittags häufig trifft.