Zusammenfassung: Bestes PJ Tertial, was ich je hatte!
Das PJ & Spital: Wer etwas in der Inneren lernen möchte, ist hier richtig aufgehoben. Super nettes Team, alle sehr hilfsbereit. Dadurch, dass in der Schweiz die Pflege die Blutabnahmen und Viggos übernimmt, widmet man sich als sog. "Unterassistent" den eigentlichen ärztlichen Aufgaben, bekommt schnell eigene Patienten, geht mit einem Assistenz-oder/und Facharzt auf Visite, meldet alle wichtigen Untersuchungen (CT, Labor, Transporte in andere Kliniken etc.) selbst an und schreibt Arztbriefe. Man hat quasi die selben Befugnisse wie alle Assistenzärzte. Dadurch hatte ich eine mega Lernkurve. Nach einigen Wochen Stationsarbeit darf man dann den "Notfall" mit-übernehmen: Dort kommt von Kindern mit Platzwunde, über frakturierte Zehen, Arme oder Beine (meist Skiunfälle) bis hin zu Myokardinfarkt alles hin. Man darf selbst sonografieren, Medikamente anordnen, Befunde beim HA erfragen und die Patienten für Station vorbereiten. Dadurch lernt man eigenständig zu denken, ohne dass jemand einem alles vorkaut. Kontrolle erfolgt immer durch Facharzt. Durch die flache Hierarchie dutzen sich alle untereinander und die beiden Chefärzte + leitende Oberärztin der Inneren sind sehr bemüht um eine gute Lehre.
Man beginnt morgens um 7.30 mit einer Frühbesprechung und ist je nach Station zwischen 16 und 18 Uhr raus. Da man aber seine Zeit nicht einfach nur absitzt (wie oft im deutschen KH) fand ich die etwas längere Arbeitszeit nie schlimm.
Freizeit: Das Skigebiet Hoch-Ybrig und Mythen sind mit dem Skibus nur 30 Minuten entfernt und mit dem Auto kommt man super nach Andermatt, Davos etc. Wir waren fast jedes Wochenende Ski fahren. Langlauf Loipen rund um die Ortschaft ebenfalls vorhanden.
Außerdem bietet die dortige Landschaft viele Rad-/Wander-/Laufwege und auch das Kloster ist sehr sehenswert. Wer jedes Wochenende feiern möchte, wird wahrscheinlich eher weniger fündig, in ca. 50 min ist man mit dem Zug in Zürich, mit dem Auto 30 min.
Ich kann das AMEOS Spital nur wärmstens empfehlen, egal, ob man sich Innere vorstellen kann oder nicht. Ich hatte durch die Kombi hoher Lerneffekt, tolles Team und viele Freizeitmöglichkeiten eine super Zeit!
Bewerbung
Habe mich ein halbes Jahr vorher im Sekretariat des Chefarztes gemeldet. Momentan ist aber die Vorlaufzeit wohl deutlich länger.