Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
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Kommentar
Ich habe die zweite Hälfte meines Chirurgie-Tertials in der Plastischen Chirurgie am Klinikum St. Georg absolviert und es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Von Beginn an habe ich mich in der Abteilung willkommen gefühlt. Dem PJ-Beauftragte der Plastischen Chirurgie liegt eine gute Ausbildung der PJler am Herzen und er ist sehr motiviert, einem etwas beizubringen. Zu Beginn bekommt man einen Plan als Orientierung, was man am Ende der Rotation alles mal gemacht haben sollte und man hat jeweils am Anfang und am Ende ein Gespräch mit dem PJ-Beauftragten, in dem man eine kleine Einführung bekommt und abschließend Feedback. Es ist ein sehr junges Team mit flachen Hierarchien, man ist mit allen per du, bis auf den Chef und die leitende Oberärztin. Der Chef ist aber total nett und entspannt, erklärt sehr viel und man kann seine Fragen immer loswerden. Die Abteilung umfasst ein sehr breites Spektrum, weil sie alle vier Säulen der plastischen Chirurgie (Rekonstruktive Chirurgie, Handchirurige, Verbrennungszentrum, Ästhetik) bedient, dadurch kann man viele verschiedene Krankheitsbilder kennenlernen und hat die Möglichkeit bei sehr unterschiedlichen spannenden OPs dabei zu sein.
Der Tag beginnt morgens um 7:00 Uhr mit einer Frühbesprechung mit dem gesamten Team, danach geht man meist auf die Station für die Visite und von da aus in den OP oder in die Sprechstunde. Wenn man auf der Station bleibt, hilft man bei den Verbandswecheseln, übernimmt organisatorische Aufgaben des Stationsalltags und kann auch immer gerne Arztbriefe schreiben. Die Blutentnahmen übernimmt dort eigentlich die Pflege, das muss man also selten machen. Nachmittags findet um 15:15 Uhr eine Nachmittagsbesprechung statt und danach kann man meistens gehen. Einmal in der Woche findet eine interne Fortbildung statt und Mittwochs gibt es ein Extremitätenboard, wo für komplizierte Fälle interdisziplinäre Behandlungskonzepte erarbeitet werden. Man kann sich in Absprache mit den anderen PJler relativ frei ein- und aufteilen und selber entscheiden, wo man seine Schwerpunkte setzt, etwas Eigeninitiative ist dabei auf jeden Fall gern gesehen.
Da ich später ein operatives Fach machen möchte, war ich so oft wie möglich im OP. Oft stehen die PJler fest im OP-Plan, aber man kann auch immer bei interessanten OPs zuschauen und darf sich meistens mit einwaschen, damit man mehr sieht und mehr mitbekommt. Einem wurde viel erklärt und es lassen einen auch alle im OP etwas machen, wenn es nicht gerade super stressig ist. Ich durfte relativ schnell Nähen und auch immer mal wieder einzelne Schritte in den OPs übernehmen. Das hat mir richtig viel Spaß gemacht. Ich hatte schon etwas Erfahrungen im Assistieren im OP und konnte schon vorher etwas Nähen, deshalb durfte ich relativ schnell selbst tätig werden und mitoperieren. Dadurch hatte ich eine steile Lernkurve und konnte meine praktischen Fertigkeiten verbessern. Außerdem fand ich die Stimmung im OP meistens sehr angenehm. Es lief oft Musik und der Umgang miteinander war sehr entspannt. Auch die OP-Pflege war größtenteils sehr lieb, mir wurde vorher noch nie so oft ein Hocker angeboten und sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt, während ich am OP-Tisch stand. Die Lappen-OPs dauern meistens mehrere Stunden und sind auch manchmal tagesfüllend, wenn man aber gerade mal weniger zu tun hat und den richtigen Zeitpunkt abpasst, kann man zwischendurch auch mal was essen und trinken gehen und sich danach wieder einwaschen. Also wenn man Lust auf Chirurgie hat und motiviert ist, selber viel zu machen und zu lernen, kann man in der Abteilung sehr viel mitnehmen.
Ich finde die Plastische Chirurgie unglaublich spannend und vielseitig und konnte aus der Rotation viel mitnehmen. Ich würde die Abteilung für das Chirurgie-Tertial nur weiterempfehlen.
Die generelle Organisation des PJs läuft über Frau Tuczek, die PJ-Koordinatorin des Hauses, die sich viel Mühe gibt und auch einen Einführungstag gestaltet. Das Tertial ist in zwei Rotationen, die jeweils acht Wochen dauern, aufgeteilt. Es gibt einmal pro Woche ein EKG-Seminar, einmal im Monat zwei Seminar-Tage für alle PJler des Hauses und für das gesamte Tertial drei variable Studientage. In der Plastischen Chirurgie konnte man auch mal zum Dienst bleiben und sich dadurch einen zusätzlichen freien Tag erarbeiten.
Bewerbung
Den Platz bekommt man über das PJ Portal, die Wünsche für die Rotationen am besten so früh wie möglich per Mail an Frau Tuckzek