Man kann während des PJs durch alle Abteilungen rotieren; in der Regel 8 Wochen Normalstation, 4 Wochen Stroke Unit, 4 Wochen Notaufnahme. Über Urlaubs- /Studientage konnte ich frei verfügen.
Typischer Tagesablauf auf Station: Blutentnahmen und Flexülen legen; ärztliche Morgenbesprechung mit Vorstellung der Aufnahmen aus dem Nachtdienst und Besprechung der anstehenden Aufnahmen; Visitenvorbereitung/Einlesen; Visite, dabei geht man mit einem*r der drei Assistenzärt:innen, die die Normalstation unter sich aufteilen, mit. Hier übernimmt man häufig die parallele Dokumentation der Visite oder kann Patient*innen, die man im Verlauf selbst betreuen darf, selbst visitieren und untersuchen. Über den Rest des Tages werden anstehende Aufgaben erledigt. Diese umfassen Aufnahme und Vorstellung elektiv aufgenommener Patient:innen, Erheben von Tests (MOCA, UPDRS, Besinger-Score, Schellong-Test etc.), Liquorpunktionen, Anmeldung von Untersuchungen, gelegentlich Schreiben von Briefen, organisatorische Telefonate und weiteres. Meist wird mit den Ärzt:innen auf Station zusammen Mittag gegessen. Am frühen Nachmittag findet täglich eine Besprechung aktueller Bildgebung mit der Neuroradiologie statt. In der Regel hat man pünktlich um 15:30 Feierabend.
Bei Interesse kann man in der Elektrophysiologie, bei der zervikalen und transkraniellen Duplex-Sonographie und in der ambulanten Kopfschmerz-Sprechstunde vom ChA hospitieren.
Auf der Stroke Unit kann man morgens der Pflege bei Blutentnahmen und Flexülen helfen. Nach der Frühbesprechung kann man sich auf die Visite vorbereiten. Nach der Visite habe ich meistens bei der Dokumentation der Visite geholfen. Aufgaben, die man als PJler:in übernehmen kann hielten sich hier häufig in Grenzen und waren oft eher organisatorisch (Reha-Anträge etc.). Dafür hat man aber die Möglichkeit, einen guten Eindruck von der klinischen Dynamik akutneurologischer Krankheitsbilder zu bekommen und sich viel Bildgebung anzusehen. Außerdem konnte ich häufig mit zur Aufnahme von Schlaganfallpatient*innen über den Schockraum oder auch mal bei einer Thrombektomie zuschauen.
In der Notaufnahme kann man, wenn gewünscht, relativ schnell auch eigene Patientinnen untersuchen und diese dann (ober-)ärztlich vorstellen. Das hat sehr viel Spaß gemacht, man lernt dadurch super viel und kann die Ärzt:innen auch ein bisschen entlasten. Außerdem kann man häufig mit in den Schockraum und bekommt ggf. sogar etwas eigene Erfahrung im Management von Stroke Codes.
In der Regel findet 1 x pro Woche eine Neurologie-interne PJ-Fortbildung von den Oberärzt:innen statt. Während meines PJs sind davon ein paar ausgefallen und man musste es häufig selbst mit anstoßen, dass diese stattfinden; inhaltlich aber super. Vom Klinikum findet der PJ-Unterricht fächerübergreifend für alle PJs im Rahmen der sog. Two-days-4-you statt. Dabei hat man einmal pro Monat 2 Tage mit Vorträgen und praktischen Übungen (z.B. Nahtkurs). Sehr gutes Konzept, da fast alle Dozent:innen spannende Vorträge vorbereitet haben und das Ganze gut organisiert ist.
Das Beste am PJ war aber in jedem Fall das super nette ärztliche Team, das einen als PJ sehr wertschätzt und von dem viele auch wirklich Lust haben einem was beizubringen. Danke noch mal an dieser Stelle!
