Mir hat mein PJ in der Chirurgie im Kemperhof sehr viel Spaß gemacht, obwohl ich zuvor wirklich viel Respekt vor der Chirurgie hatte.
In allen drei Abteilungen ist ein gutes Klima und PJler werden respektvoll und wertschätzend behandelt. Morgens ist Visite, PJ-Aufgabe ist oft die Visiteneinträge zu schreiben. Dann ist man entweder im OP eingeteilt oder darf bei OPs, die man gerne sehen würde, in den OP einfach mit und sich meist auch einwaschen. Alternativ kann man auch mit Arztbriefen starten oder in die Sprechstunde mit. Blut abnehmen ist auch PJ Aufgabe, meist sind mehrere PJler auf der Station, dann kann man sich es aufteilen.
Man kann außerdem bezahlte Dienste in der Chirurgie machen, in denen man viel lernt, gerade auch selbstständiges Arbeiten und die auch Spaß machen. Hier kann man in der Notaufnahme selbst Patienten betreuuen, wird bei Bedarf in den OP gerufen oder legt Zugänge auf Stationen.
Was ich schade fand war, dass die Bereitschaft zur eigenen Patientenbetreuung zwar da war, aber im Alltag dann doch untergegangen ist.
Generell ist am Kemperhof gut, dass es wirklich viel PJ-Unterricht gibt, der qualitativ auch gut ist und die Ärzte sich für gute Lehre einsetzen. Der PJ Unterricht hat mich auch gut für das M3 vorbereitet. PJler werden hier wohlwollend und respektvoll behandelt. Es gibt eine PJ-Betreuung, an die man sich immer wenden kann und einmal im Monat ein Studium generale mit organisatorischen Themen und Unterricht. Zudem kann man auch in andere Abteilungen hospitieren.
Außerdem gibt ein Wohnheim direkt neben dem Krankenhaus, indem viele Mitarbeitenden wohnen. Es läuft da leider wirklich vieles chaotisch und schief, man muss es mit Humor nehmen... Unbedingt schauen, dass man, wenn man Examen hier macht, bis zum Ende des Examens (und nicht bis zum Ende des Tertials) wohnen bleiben darf.