PJ-Tertial Anästhesiologie in UKC-Univerzitetni klinicni center Ljubljana (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
OP, Notaufnahme
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe die 2. Hälfte meines ersten Tertials in Ljubljana in der Anästhesie verbracht. Da ich slowenisch konnte, habe ich das Praktikum auf slowenisch gemacht, es sprechen aber alle Ärzte sehr gutes Englisch dort, sodass Englisch auch vollkommen ausreicht.

Meine Arbeitszeit war offiziell von 7:30 bis 14 Uhr, oft konnte ich aber schon nach der letzten Einleitung des Tages gegen 12/13 Uhr nach Hause gehen. Insgesamt wird in Slowenien im Krankenhaus etwas entspannter als bei uns vielleicht gewohnt gearbeitet, mit längeren Überleitungszeiten zwischen denn OPs, vom medizinischen Standard und der Ausstattung steht das Krankenhaus den Kliniken in Deutschland aber in keiner Weise nach. Spannend fand ich auch, dass immer viel mehr Leute als bei uns im OP herumliefen, von Ärzten, die ich noch vor ihrer Assistenzarztzeit befanden (ähnlich unserem PJ), über StudentInnen, AssistenzärztInnen und FachärztInnen die noch etwas dazu lernen wollten. Manchmal wurde der Patient von uns zu siebt verkabelt und vorbereitet. Das Klima im OP und unter in der Anästhesie war sehr angenehm, mit flacheren Hierarchien als in Deutschland. Die meisten Ärzte hatten dort wirklich Lust und Zeit auf Lehre, und ich konnte einiges an Wissen und praktischen Fähigkeiten (Intubation, PVKs legen, arterielle Zugänge legen, etc.) mitnehmen. Wenn nichts los war gab es auch mal Diskussionen oder Lehre zu aktuellen Themen der Anästhesie.

Zu Anfang des Praktikums habe ich mich mit der Sekretärin der Abteilung getroffen, und einen groben Ablaufsplan bekommen, der aber auch nach meinen Wünschen verändert werden konnte. Ich war insgesamt 9 Wochen im Praktikum dort, davon 3 Wochen in den OPs der Notaufnahme, 3 Wochen im Zentral-OP in den Sälen der Abdominalchirurgie (Rotation in andere Säle war problemlos möglich) und 3 Wochen in der Kinderanästhesie in der Kinderklinik.

In der Notaufnahme war im Sommer relativ wenig los mit 1-3 Notfall-OPs pro Tag. Zusätzlich konnte man bei PICC-Katheter Anlagen zugucken, bei kurzen OPs für Gipsrepositionen und Abszessspaltungen für die Maskennarkose die Maskenbeatmung üben, sowie bei den Reanimationen, die auch dort abliefen zugucken. Diese waren für mich das Highlight meiner Zeit dort, da es dort einige spannende Fälle gab. Das ganze Team dort war unglaublich nett, es fand sich auch ein deutsch sprechender Arzt, der mir viel erklärt hat und wirklich gute Lehre gemacht hat.

Im Zentral OP waren die Aufgaben ähnlich wie in Deutschland, es war möglich den Patienten für die OP zu verkabeln, PVK legen, intubieren, Arterien legen, Medikamente spritzen. Je nach Arzt konnte man mal mehr, mal weniger machen, bei Langeweile konnte man sich auch einen anderen Saal suchen oder nach Hause gehen.

Die Kinderanästhesie hat mir auch sehr gut gefallen, dort war das Team auch sehr nett und man konnte viel lernen und spannenden OPs beiwohnen. Leider gab es zu meiner Zeit noch je 3 AssistenzärztInnen dort (in Slowenien dürfen diese noch nicht selbstständig arbeiten, und sind immer mit einem Facharzt zusammen im OP), daher gab es dort relativ wenig für mich zu tun.

Zur Unterkunft:
Mein Zimmer habe ich über eine Telegramgruppe für Erasmus-Studenten gefunden (auf der Website der ŠOU gucken), dort hatte ich ein paar Monate vorher gefragt ob jemand zu dem Zeitraum auszieht und hatte Glück. Ich habe 260 Euro für ein kleines Zimmer 5 Minuten zu Fuß der Klinik gehabt, generell sind die Mieten in Slowenien günstiger als bei uns.
Über Erasmus+ kann man Erasmus Förderung bekommen (ca. 650 Euro/Monat), aber erst ab 60 Tagen (ein Tertial hat 54 Tage), daher hatte ich noch um eine Woche verlängert und war somit 9 Wochen da. Wenn das Praktikum offiziell über die Uni organisiert wird (über das Erasmus-Portal), ist die Ausstellung der Äquivalenzbescheinigung mit Unterschrift des Dekans auch problemlos am Ende möglich (einfach ein Paar Tage vor Ende bei Jerneja abgeben).

Insgesamt war es eine tolle Zeit, und für den Zeitraum eines halben Tertials sehr zu empfehlen. Ljubljana ist auch sehr lebenswert, vor allem im Sommer, und das Land ist wunderschön (Meer, Berge, alles in ca. 2 Stunden erreichbar). Für alle Studentinnen gibt es in Ljubljana zudem die „Boni“, ein Überbleibsel aus der sozialistischen Zeit, das Land subventioniert allen StudentInnen das Essen in Restaurants (man muss max. 5,14 € zuzahlen), somit konnte ich oft mit meinem MitbewohnerInnen nach der Arbeit essen gehen. Zum Reisen am Wochenende ist Piran, die Seen Bohinj und Bled, und natürlich der Triglav Nationalpark zu empfehlen, am Wochenende sind die Bustickets 75% reduziert und man kann für 2 Euro durch das ganze Land reisen.
Bewerbung
Zur Bewerbung: Die Bewerbung zum PJ in Ljubljana ist unkompliziert über die Website möglich (über ERASMUS+ Placement der medical faculty), für StudentInnen von Partnerunis das ganze Jahr über, wenn keine Partnerschaft besteht nur in den Monaten Juli-September. Dort sind auch alle Fächer aufgelistet, in denen ein Praktikum möglich ist, sollte ein Fach nicht aufgelistet sein, fragt die Koordinatoren Jerneja auch bei den Abteilungen nach, ob ein Praktikum möglich ist, so wie es auch bei mir war.
Über Erasmus+ kann man Erasmus Förderung bekommen (ca. 650 Euro/Monat), aber erst ab 60 Tagen (ein Tertial hat 54 Tage), daher hatte ich noch um eine Woche verlängert und war somit 9 Wochen da. Wenn das Praktikum offiziell über die Uni organisiert wird (über das Erasmus-Portal), ist die Ausstellung der Äquivalenzbescheinigung mit Unterschrift des Dekans auch problemlos am Ende möglich (einfach ein Paar Tage vor Ende bei Jerneja abgeben).
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Punktionen
Notaufnahme
Gipsanlage
Braunülen legen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Gehalt in EUR
650

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07