PJ-Tertial Anästhesiologie in Charite Campus Benjamin Franklin (5/2023 bis 9/2023)

Station(en)
44i, OP
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Vorweg: Mir hat es hier wirklich sehr gut gefallen. Ich würde in (fast) allen anderen Bereichen einen riesigen Bogen um die Charité als PJler machen, aber die Anästhesie am CBF kann ich uneingeschränkt empfehlen!

Orga:
- Das Tertial ist in 2 Rotationen aufgeteilt, OP und ITS (St. 44i), 2 PJs pro Rotation
- kein Lohn (Charité Sparité), jedoch TAGESGEBUNDENE (so peinlich) Essensmarken im Wert von 7 Euro
- Dienstbeginn ist jeweils 7 Uhr, im OP wurde ich oft früh nach Hause geschickt zB nach der letzten Einleitung des Dienstes und auf der ITS vor der Übergabe, also gg. 15 Uhr (Freitags sogar 14 Uhr)
- es gibt PJ-Verantwortliche, die sich auch wirklich (!) verantwortlich fühlen, jederzeit ansprechbar sind und einem das PJ deutlich erleichtern. Es ist wirklich gut organisiert!
- Spind, Transponder und SAP Zugang sind am ersten Tag direkt vorhanden (Spind ist mit Münze)
- Man muss jeden Morgen seine Anwesenheit per Unterschrift im Sekretariat bestätigen oder Studientage nachtragen, was ich sehr streng finde. Als ich einen Tag krank war, wurde ich per Mail gefragt, ob ich denn krank sei weil ich nicht unterschrieben habe (war lieb gemeint!) aber da wurde mir klar, wie streng das wirklich kontrolliert wurde
- bei uns konnte man Studientage frei wählen
- in der OP Rotation gibt es einen Wochenplan, man ist jede Woche in einem anderen Saal/Bereich (inkl EKT)., das Einsatzgebiet steigert sich in der Komplexität der Einleitungen/Narkosen je länger man da ist, der "krönende Abschluss" sind dann AChi und GChi. Das Konzept fand ich super! Man beginnt mit kleineren Eingriffen zum lernen und unkomplizierten üben von einfachen Einleitungen und endet dann bei Aorteneingriffen etc., das fand ich sehr gelungen.

OP:
- 7:10 Uhr Frühbesprechung, ggf. Journal Club, danach in den OP zur ersten Einleitung
- bei der Einleitung je nach Fach/Personal darf man: Checkliste abfragen, Monitoring anbringen, Flexülen legen, Präox., Maskenbeatmung, Narkose und Intubation durchführen -- also zum Ende hin theoretisch eine komplette Einleitung alleine, wenn man engagiert ist
- im OP: bis auf eine Ausnahme waren alle Ärzte/Innen super freundlich und erklärfreudig, jede Frage wird beantwortet, man darf Narkosen selbstständig führen wenn es passt und auch bei Notoperationen nicht nur "nicht im Weg rumstehen"
- man wird ausgelöst zur Kaffeepause und Mittagspause, darf aber bei entspannten OPs wenn man fragt auch mal so rausgehen für ein Käffchen
- auf aktives Nachfragen kann man nach der letzten Einleitung (meist 13/14 Uhr) gehen, manchmal wurde ich auch einfach weggeschickt, weil ich Studentin bin und die Sonne genießen sollte :D

ITS:
- 7:10 Frühbesprechung, dann Zuteilung A oder B seite (ich war meist 1-2 Wochen am Stück auf einer Seite), Visite mitlaufen (alle To Dos notieren, manchmal wurden auch mir Fragen gestellt), dann erneute Besprechung/Tagesplanung und dann ging erst die Patientenversorgung "richtig" los.
- dort dann Statuserhebung, Flexülen (viele mit Ultraschall legen), BKs, ich durfte mehrfach ZVKs selber legen (Leiste und Jugularis), Arterien legen und 1x einen Shaldon legen. Es finden Untersuchungen statt, bei denen man zuschauen kann (einmal durfte ich selbst bronchoskopieren), diverse sonstige Besprechungen denen man zum Lernen auch beiwohnen kann (OÄ Besprechung mit der Radiologie, ABS-Visite, etc.). Mittags dann erneut OA-Visite (bin ich manchmal mitgelaufen), ab und zu Botengänge, und dann konnten wir langsam gehen
- Mittagessen war immer möglich, ganz entspannt
- eigene Patienten betreuen war nur selten möglich, was an der teilweise täglich wechselnden Besetzung des Teams lag

Fazit:
- tolles Team, man lernt wirklich sehr viel, darf viel machen, Lehre hat einen hohen Stellenwert (es gibt auch ein Abschlussgespräch wo nach unserem Feedback gebeten wird)
- insb. die Zeit auf der 44i fand ich richtig, richtig gut. Ich habe teilweise in den morgendlichen Visiten je nach OÄ mehr gelernt als ich manchen gesamten Famulaturen. Kontakt zur Pflege war hier auch super, ein super kompetentes Team, dass mir auch jederzeit geholfen hat. Natürlich ist es auch hier chaotisch, an meinen ersten Tagen bin ich etwas untergegangen da mein erster Rotationstag direkt mit einer längeren Reanimation begann, dann war das Team unterbesetzt, keiner fühlte sich zuständig...aber das besserte sich signifikant und als ich "angekommen" war, war es dort einfach mega gut.
- Kontakt zur Pflege im OP teilweise schwierig, wurde öfters mal angefahren, manche ATAs hatten in der Einleitung null Bock auf PJler und verbaten mir im Prinzip, mitzuhelfen (nur in Gegenwart von jungen AssistentInnen, bei Fachärzten/Innen wurde sich das nicht getraut...)
- schade fand ich an dem Wochenplan im OP, dass man jeden Tag bei einem anderen Arzt/Ärztin mitgelaufen ist. So musste man sich teilweise jeden Tag aufs Neue beweisen und das Vertrauen erarbeiten, dass man Intubieren darf usw.
Bewerbung
regulär über das Portal, gibt aber nur 2 Plätze also sind schnell weg
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Punktionen
EKGs
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13