PJ-Tertial Allgemeinmedizin in Praxis (9/2023 bis 12/2023)

Station(en)
Praxis
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Es haben schon viele vom PJ im bayerischen Wald berichtet, was zeigt, wie gut die Ausbildung dort ist.
Mein PJ im Bayerischen Wald war wirklich toll. Ich würde es immer wieder machen.
Ich habe mich bei Herrn Dr. Blank knapp zwei Jahre im Voraus beworben. Nach einem kurzen Zoom-Meeting mit Herrn Dr. Blank durfte ich schließlich einen Tag in der Praxis in Kirchberg im Wald hospitieren und war begeistert, wie viel die Studenten voruntersuchen durften. In meinem PJ wurde ich dann mit einer weiteren PJlerin in der Unterkunft in Grafenau untergebracht, die uns kostenlos gestellt wurde. Eine ehemalige Pension, die jetzt für die PJler und Famulanten oder Blockpraktikanten als Wohnort diente. Jeder hatte hier sein eigenes Zimmer mit Bad, zwei Zimmer waren renoviert. Eine ausgestattete Küche und ein gemütliches Wohnzimmer wurden geteilt. Zudem hatte das Haus auch einen schönen Garten, in dem man es sich gut gehen lassen konnte und den man pflegen durfte. Grafenau ist eine kleine Stadt mit fast 9000 Einwohnern mitten im Bayerischen Wald. Diejenigen, die Großstädte mögen, sollten sich dies bewusst sein. Für das Leben während des PJs war Grafenau gut geeignet und ich war dort sehr zufrieden.

Man kann entweder in der Gemeinschaftspraxen im Bayerwald eingeteilt werden und ist in Kirchberg im Wald untergebracht oder man wird von Herrn Dr. Blank einer anderen Praxis zugeteilt und ist in Grafenau untergebracht. Ich wurde in einer Praxis in Grafenau – Gemeinschaftspraxis Carlberg und Scholz – für mein PJ eingeteilt (Die Praxis gehört nicht zu den sechs Praxen der Gemeinschaftspraxen Bayerwald).
In der Praxis Carlberg und Scholz sind zwei Ärzte tätig: Hr. Dr. Carlberg – ein niedergelassener Internist – und Fr. Dr. Scholz – eine Allgemeinärztin, die auch viele Kindervorsorgeuntersuchungen macht und Kinder behandelt und in der Palliativmedizin und Homöopathie tätig ist. Von beiden kann man viel lernen. Nachdem ich ein paar Mal den Ärzten in ihrem Umgang mit dem Patienten zugeschaut habe, durfte ich auch eigene Patienten voruntersuchen. Bei Fr. Dr. Scholz bin ich eigentlich meistens vorgegangen und habe mit dem Pateinten schonmal „begonnen“ bis entweder ich schon fertig war oder Fr. Dr. Scholz wieder ins Zimmer kam und wir den Pateinten gemeinsam beendet haben. Falls ich zu langsam war, ist Fr. Dr. Scholz zu einem späteren Zeitpunkt nochmal wiedergekommen. Bei Hr. Dr. Carlberg war dies ähnlich, allerdings haben wir auch Patienten häufiger zusammen angeschaut. Ich habe es bei beiden sehr geschätzt, immer Fragen stellen zu dürfen und bekam eine ausführliche Antwort, egal wie lang die Warteliste noch war. Ich habe sehr viel gelernt, von Theorie über praktische Fertigkeiten, aber auch neben den Krankheiten auch auf den Menschen zu achten! Bei Hr. Dr. Carlberg konnte man zudem das Sonografieren üben und vertiefen. Morgens früh durfte ich meistens einen Pateinten „vorsonografieren“. Dafür habe ich viel Zeit bekommen, die ich am Anfang auch benötigte. Danach hat Herr Dr. Carlberg „nachsonografiert“, sodass man seine Ergebnisse vergleichen und Unklarheiten beseitigen konnte. Man konnte mit auf Hausbesuche und auch eigene Hausbesuchspatienten bekommen. Generell haben sich die beiden viel Mühe gegeben, meine Wünsche zu erfüllen. Ich habe mich bei den Ärzten und im MFA-Team sehr wohl gefühlt. Auch das MFA-Team hat mich mal hier und da dazu gerufen oder auch mit auf Hausbesuche der VERA genommen.

Abseits des Praxisalltages bietet das PJ im Bayersichen Wald unter der Leitung von Hr. Dr. Blank noch viele weiter Veranstaltungen. Jeden Montag ist von 12:45 Uhr bis 14:00 Uhr eine Fortbildung über Zoom zu einem bestimmten Thema. Am Dienstag und Donnerstag ist von 13:15 Uhr bis 14:00 Uhr immer eine überregionale Fallbesprechung unter Allgemeinmedizinern, ebenfalls über Zoom, in der spannende und schwierige Fälle vorgestellt werden oder Unklarheiten geklärt werden können. Mittwochs einmal im Monat war zudem der Journal Club. Dort werden Studien vorgestellt und diskutiert. Manchmal war Mittwoch zudem eine weitere Fortbildung. Über die Uni Erlangen konnte man am Mittwoch zudem an den Seminaren teilnehmen. Am Donnerstagnachmittag haben wir unter den PJlern ein Thema besprochen.
Zwei Mal im Jahr ist zudem das Exzellent Projekt. Ein Famulatur-Projekt von Hr. Dr. Blank, in dem vier Wochen im Bayerischen Wald ein Programm mit Theorie und Praxis aber auch Ausflügen angeboten wird. Hier darf man als PJler zu allen Teachings dazustoßen oder auch als SHK mitarbeiten.
Wir hatten zudem die Möglichkeit fünf Tage in anderen Praxen – je nach Interesse - oder zum Besipiel in der Reha-Klinik Schaufling zu hospitieren. Wir aus Grafenau durften auch immer mal einen Tag in eine der sechs Praxen in der Gemeinschaftspraxis Bayerwald hospitieren.
Herr Dr. Blank gibt sich viel Mühe das PJ noch besser zu machen und ist immer offen für Anregungen.

Die Landschaft im Bayerischen Wald ist wirklich wunderschön. Mit meiner besten Freundin, die ebenfalls das Tertia in der Allgemeinmedizin bei Hr. Dr. Blank machte, hatte ich das Glück zu Beginn des Tertials noch den Spätsommer mit heißen Temperaturen und grünen Wäldern beim Wandern genießen zu dürfen. Ein paar Wochen später präsentierte sich der Herbstwald in unglaublich vielen Farben. Und in den letzten Wochen hatten wir auch noch eine wunderschöne Schneelandschaft zu bestaunen und konnten das Langlaufen und Skifahren ausprobieren. Der Bayerische Wald bietet also auch viele Freizeitmöglichkeiten vor allem für Naturliebhaber und Sportbegeisterte.
Es war eine gute und richtige Entscheidung hier mein PJ in der Allgemeinmedizin zu machen. Ich kann es nur wärmstens jedem empfehlen, der sich auch ein Tertial in der Allgemeinmedizin mit wirklich guter und organisierter Lehre von engagierten Ärzten in verschiedenen Praxen und Fortbildungen wünscht. Man sollte sich allerdings auch mit einem Leben in kleinen Orten auf dem Land anfreunden können. Im Praxisalltag sind die PJler integriert und dürfen die Patienten voruntersuchen. Mit den vielen Fortbildungen, Fallbesprechungen oder dem Journal-Club wird das Tertial theoretisch abgerundet. Hier lernt man was es bedeutet, Hausarzt zu sein!
Bewerbung
Am besten ein bis zwei Jahre im Voraus bewerben, aber auch spontan klappt es manchmal.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
Man kann beim bayerischen Hausärzteverband eine Förderung von 600€ pro Monat beantragen.
Gebühren in EUR
Die Unterkunft wurde umsonst zur Verfügung gestellt. Eine Reinigungskraft ist alle zwei Wochen für 30€ gekommen.

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1