Mein Innere Tertial an den Vidia-Kliniken war für mich als Pjler sehr lehrreich. Für mich war es mein erstes Tertial und somit ein guter Einstieg. Man wird während seines Tertials 2 Wochen in der ZNA eingeteilt. Bei mir war dies direkt zu Beginn. Prinzipiell wäre es bestimmt besser gewesen erst später mit mehr Stationserfahrung eingeteilt zu werden, aber der Einstieg war trotzdem sehr gut. Die ZNA war neu renoviert und frisch eingeweiht, weshalb es ein sehr angenehmes Arbeitsklima war. Die Assistenzärzte haben mich sehr gut betreut und ich durfte schnell selbständig einfachere Patienten betreuen und habe nur Rücksprache mit dem Oberarzt gehalten. Dieser ist unglaublich nett und ich konnte in meiner Zeit viel lernen.
Anschließend war ich für 6 Wochen auf der Allgemein Innere/Endokrinologie/Diabetologie Station eingeteilt. Hier war ich sehr zufrieden. Das Ärzte- und Pflegeteam war sehr nett und ich konnte viel mitnehmen. Das Patientenklientel war zwar manchmal etwas "besonders", aber dafür konnte man ein großes Spektrum an Krankheiten sehen.
Meine Tätigkeiten waren abwechslungsreich, ich habe Patienten mitbetreut, aufgenommen, untersucht, Labore, sowie EKGs ausgewertet, CT- und Röntgenbefundung geübt, war bei Transfusionen dabei, Sonografien und Pleura- und Ascitespunktionen durchgeführt. Natürlich habe ich auch viel Blut abgenommen und Viggos gelegt. Allerdings haben mir die Ärzte nie das Gefühl gegeben, nur zum Blutabnehmen da zu sein und haben mir auch oft geholfen und haben sehr darauf geachtet, dass ich mit zu den Visiten konnte. Die Oberärzte und insbesondere der Chefarzt waren sehr nett und haben mir viel beigebracht. Zusammenfassend kann ich diese Station jedem empfehlen!
Anschließend ging es für mich für 4 Wochen auf die Onkologie. Hier waren meine Erfahrungen nicht ganz so gut. Die Assistenten waren zwar sehr nett, aber eigentlich bestand mein Tag nur aus Blutabnehmen, Viggos legen und Ports anstechen. Ab und zu haben mich die Ärzte dann quasi mit Lumbalpunktionen, Knochenmarkspunktionen, Ascites und Pleurapunktionen entschädigt, die ich machen durfte. Zu meinen Aufgaben gehörten außerdem noch die Patientenaufnahme. Briefe geschrieben und eigenständig Patienten habe ich hier nicht betreut. Die Chef- und Oberarztvisiten waren teilweise quälend lange und viel gelernt hat man dabei nicht unbedingt. Immerhin durfte ich oft früher gehen, wenn für mich nichts mehr zu tun war.
Mein letzter Abschnitt war auf der Kardiologie. Da zu dieser Zeit schon andere Pjler auf den anderen Kardio-Stationen verteilt waren, blieb für mich nur die IMC Station, auf der es für Pjler nicht allzuviel zu tun gab, weshalb ich viel bei TEEs und TTEs zugeschaut habe. Manche Assitenten waren trotzdem wirklich bemüht mir etwas beizubringen. Ich konnte darüber aber noch 2 Wochen auf die Innere Intensiv Station wechseln, was sehr lehrreich war und je nach Arzt durfte ich auch einiges machen, wie z.b. ZVK legen.
Zusammenfassend habe ich in diesem Tertial viel theoretisch und praktisch gelernt und es war für mich ein guter Einstieg ins Pj. Generell ist es immer etwas unterschiedlich, auf welcher Station man eingeteilt war und welche Ärzte gerade da waren.
Allgemeines:
Die Betreuung vor Antritt des PJ war gut organisiert. Das Studentensekretariat ist gut und immer bemüht für die persönlichen Anliegen Lösungen zu finden. Man bekommt eine Röntgenplakette, einen eigenen Spind, es gibt an allen Standorten PJ-Zimmer, man darf vergünstigt essen und man wird gut bezahlt. Zudem gibt es noch die Möglichkeit Dienste zu machen (12€/h, unter der Woche 16-20Uhr, Wochende 8-12Uhr), bei denen man Blut abnimmt und in der ZNA aushilft.
Die ViDia-Kliniken an sich sind zu empfehlen. Die Größe der Klinik ist so, dass man ein kleineres Haus kennenlernen kann und trotzdem noch ein breites Krankheitsspektrum sieht.
Die Seminare und Lehrvisiten sind sehr gut und haben auch, außer zu starken Krankheitswellen, immer stattgefunden. Insbesondere der wöchentliche EKG-Unterricht ist absolut empfehlenswert.