Ein Tertial in der Berit Clinic und der Sportclinic in Speicher kann ich nur empfehlen, wenn man sich für Orthopädie und Sportmedizin interessiert. Das Ärzteteam besteht aus 2 sehr kompetenten Chefärzten, einer Oberärztin und einem Assistenzarzt. Das restliche Team aus MPAs (den Damen am Empfang), Physiotherapeut/innen und Leistungsdiagnostiker/innen ist sehr nett, empfängt jeden herzlich und daher fühlt man sich direkt integriert. In der Klinik werden Leistungs-und Hobbysportler aller Altersgruppen und Sportarten behandelt sowie diverse andere Patienten.
Sportärztliche Untersuchungen, Sonographie vom Bewegungsapparat, Leistungsdiagnostik, sonographisch gesteuerte Infiltrationen, Röntgen- und MRT Befundung sowie Stosswellentherapie sind an der Tagesordnung. Die Clinic hat Kooperationen mit vielen umliegenden Sportvereinen, als Unterassistent darf man jederzeit mit zu Spielbetreuungen von Fussball, Eishockey, Handball usw. sowie zu Kontrolluntersuchungen vor Ort in der Halle oder Stadion. Die Clinic ist noch sehr neu, daher ist noch kein richtiger PJ/Unterassistenten Unterricht etabliert. Da man aber meistens als einziger Unterassistent in der Klinik ist, lernt man jeden Tag etwas Neues, die Ärzte geben sich Mühe jede Frage zu beantworten und teachen einen sozusagen jeden Tag. Es wird sehr viel Wert daraufgelegt, dass man als Student etwas lernt und die Beschwerdebilder/Erkrankungen und deren Therapie versteht. Als studentische Aufgabe übernimmt man die Stosswellentherapie und kümmert sich so um seine «eigenen» Patienten. Hier kann man die typischen sportorthopädischen Probleme der Athleten besser kennen lernen, selbst handanlegen und den Therapiefortschritt sehen. In der restlichen Zeit darf man sich nach Belieben den Ärzten, Physiotherapeuten oder Leistungsdiagnostikern anschliessen. Ich durfte selbst Patienten allein untersuchen, Arztbriefe schreiben, welche jedes Mal danach kontrolliert und besprochen werden und auch selbst Sonographieren. Ebenfalls konnte ich bei jeglichen Infiltrationen in Gelenke, Sehnen und Gewebe helfen und auch selbst durchführen.
Die Arbeitszeiten waren jeden Tag von 8:00 bis 17:00 Uhr, hin und wieder konnte man auch schon früher gehen. Von 10:00 bis 10:30 Uhr ist Frühstückspause und die Mittagspause reicht von 12:00 bis 13:00 Uhr. Da man keine Pikettdienste hat, ist der Arbeitstag sehr geregelt. An den Wochenenden kann man sich entscheiden, ob man mit zu Matches möchte, ansonsten hat man das Wochenende frei. Von der Klinik und dem Team aus haben wir zahlreiche Aktivitäten unternommen bei denen man als Unterassistent jederzeit mitgenommen wird. Wir waren z.B. Schneewandern in den Bergen mit Hüttenübernachtung und Ski fahren. Untergebracht war ich in einer WG in St. Gallen. Diese gehören meist zum Kanton- oder Kinderspital, über die man sich auf ein Zimmer bewerben kann. Da die Klinik in Speicher liegt, hat man morgens und abends mit Bus und Tram einen Arbeitsweg von ca. 15 Minuten. Das Essen ist im Spital gestellt und wirklich gut.
Insgesamt war mein Tertial wirklich sehr lehrreich und ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden!!
Bewerbung
Ich habe mich ca. ein Jahr im Voraus beworben, was problemlos funktioniert hat. Ratsam ist es bei der Universität Zürich noch einmal nachzufragen, ob man als deutscher Student eine Äquivalenzbescheinigung für das Tertial ausgestellt bekommt. Um ein WG Zimmer habe ich mich nach Erhalt der Zusage gekümmert.
