Richtige Herzensempfehlung!
Ich habe mein PJ in der Urologischen Ambulanz durchgeführt. Dort beginnt der Tag um 8 Uhr und endet um 16:45 Uhr. Hin und wieder bleibt man auch mal länger in der Klinik, aber die Ärzt*innen achten schon darauf, dass man pünktlich gehen kann.
Um 8 Uhr beginnt der Tag erstmal mit einer gemeinsamen Frühbesprechung. Hier werden oft besondere Fälle besprochen. Am Dienstag und Freitag findet zusätzlich dazu noch eine Röntgen-Demo statt. Sehr empfehlenswert. Anschließend geht es in die Ambulanz. Dort trifft man auf urologische Notfälle (Nierenkolik, Harnverhalt, Makrohämaturie, HWI usw.). Hier kann man unter Supervision eigenständig arbeiten. Man kann bereits die Anamnese abfragen, eine körperliche Untersuchung und Sono durchführen. Anschließend kann man sich mit den Ambulanzärzt*innen besprechen. Zusammen mit den Patienten bespricht man dann die möglichen Therapiemöglichkeiten. Wenn nötig, kann man als PJ-ler im Beisein der Ärzt*innen eine Aufklärung mit dem Patienten durchführen. Zum Beispiel über die Einlage einer DJ-Schiene usw.
Weitere Aufgaben in der Ambulanz sind gelegentlich auch Blutentnahmen, PVK legen, DK legen und Arztbriefe schreiben.
Wenn man Lust hat, kann man aber auch in andere Bereiche rotieren. Ich war z.B. noch in der Kinderurologie. Dort trifft man eher auf Fehlbildungen (Urethralatresie, Nierenatresie, Harnblasenatresie), aber auch auf typische kindliche Entwicklungsverzögerungen, wie Enuresis.
Tätigkeiten im OP sind ebenfalls möglich. Bei einigen OPs wird ein PJ-ler benötigt. Morgens sollte man sich daher mit den anderen PJ-lern absprechen, wer in den OP und assistieren möchte. Die Oberärzte freuen sich aber auch immer darüber, wenn man bei den OPs nur zuschauen will. Es lohnt sich in den OPs reinzuschnuppern. Hier kann man offene Operationen sehen, als auch DaVinci-OPs. In Mannheim gibt es noch Transgender-Operationen, die ebenfalls sehr interessant sind. Hier darf man meistens mitassistieren. Man braucht sich keine Sorgen machen, wenn man bis dato kaum OP-Erfahrung gesammelt hat. Die Ärzte erklären viel sind auch sehr geduldig mit einem. Am Ende wird man meist belohnt, indem man die Hautnähte machen darf. Auch hier braucht man sich keine Sorgen machen. Man bekommt da Feedback und Tipps.
Ein Einblick in die Endo ist ebenfalls möglich. Da kann man auch immer spontan dazukommen und sich die Eingriffe angucken. Meine Mit-PJlerin durfte auch mal ein MJ wechseln.
Während meines PJs wurde der Uro-interne PJ-Unterricht wieder eingeführt. Unheimlich hilfreich, indem die Krankheitsbilder nochmal besprochen werden und man strukturiert durch die weiteren Schritte geführt wird. Dadurch erhält man für gewisse Schritte nochmal mehr Klarheit. Außerdem kann man eine ausführliche Patientenvorstellung üben, was hilfreich für das M3 ist. Zusätzlich dazu hat man noch regulär PJ-Unterricht, den "ambulanten Mittwoch".
Meist ist die Urologie recht gefragt an der UMM, sodass oftmals mehrere PJ-ler vor Ort sind. Während meines PJs waren wir insgesamt 5 PJ-ler und 5 Famulanten (aufgeteilt auf Notfall-Ambulanz und 3 Stationen).
Dadurch, dass man doch Recht lange in der Klinik verweilt, bleibt nicht viel Zeit für Freizeit. Aber es ist jederzeit möglich Dienste zu übernehmen. Das heißt, dass man unter der Woche morgens von 8 Uhr bis ca. 23 Uhr, oder am Wochenende von 7 bis ca. 15 Uhr arbeitet. Dafür erhält man einen freien Tag.
Das Team (Reinigungs- und Servicekraft, Pflegekräfte und Ärzt*innen) ist unheimlich aufgeschlossen und nett. Man fühlt sich super aufgehoben und als Teil eines Teams. Sie sind immer bemüht einem etwas beizubringen und dass jeglicher Tag lehrreich ist. Sie sind unheimlich geduldig und haben einen wertschätzenden Umgang untereinander und mit den Studierenden. Kritik wird ebenfalls Ernst genommen.
Ich habe mich jederzeit rundum wohlgefühlt und würde am liebsten Teil des Teams bleiben.