Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
(Ausführlicher Bericht, tl;dr am Ende)
Während des PJs rotiert man in die Gefäßchirurgie (ca 2 Wochen), Allgemein-/Viszeralchirurgie (ca 7 Wochen) und Unfall/Ortho (restliche Zeit)
Ablauf in den Abteilungen:
Allgemein-/Viszeralchirurgie: Hier ist die chirurgische IPSTA des Klinikums, in der man für 4 Wochen in Kooperation mit Pflegeauszubildenden und unter ärztlicher Supervision eigene Patienten betreuen darf. Das Team ist unglaublich nett und motiviert, sowohl die pflegerische als auch die ärztliche Seite. Wirklich gute Betreuung durch OÄ und AssistenzärztInnen. Es gibt ein eigenes, modernes IPSTA-Zimmer, in dem sich Pflege, Pharma-PJ und Medizin-PJs aufhalten und die Kommunikation so wirklich sehr gut funktioniert. Man macht sowohl morgens um 7:00Uhr als auch um 13:00 Visite mit ärztlicher Begleitung und darf seine Patienten selbstständig betreuen. Bei Unklarheiten findet man immer einen Ansprechpartner und genießt insbesondere am Anfang noch etwas "Welpenschutz". Während der IPSTA-Zeit ist man vom OP vorwiegend freigestellt, kann allerdings jederzeit auch mit in den OP, wenn man Interesse hat.
=> Motiviertes, junges Team + gute Rahmenbedingungen, alles in allem wirklich herausragend
Die restliche Zeit (= nicht IPSTA) verbringt man auf Station und geht häufiger mit in OPs, ggf. darf man auch eigene Patienten betreuen. Auch im OP freundliches Personal.
In der Unfallchirurgie wurden die PJ-lerInnen für OPs als Hakenhalter regelhaft eingeteilt, so sieht man z.B. viele Hüft-/Knie-/Schulter-TEPs. Bei mehreren PJ-lern kann man sich die OPs gut aufteilen und ist so meistens nur 1-2x/Tag im OP gewesen, je nach Fülle des OP-Programms. Leider durfte man sehr selten nähen, neben Hakenhalten war Klammern am Ende der OP zumeist das höchste der Gefühle. Wenn man nicht im Saal steht, kann man entweder auf Station mit den AssistenzärztInnen Patienten betreuen, oder in der Notaufnahme selbstständig Patienten abrufen, untersuchen und anschließend mit dem Arzt besprechen. Das funktioniert je nach Besetzung in der Notaufnahme wirklich gut. Einzig der fehlende Zugang zum Dokumentationsprogramm ist störend, weil der Arzt/die Ärztin anschließend noch alles dokumentieren muss. Außerdem gibt es noch verschiedene Sprechstunden im MVZ (Schulter/Hüfte/Fuß), die man sich auch mal anschauen kann. Alles in allem ein nettes Team inkl. OTAs, ein bisschen mehr Lehre (z.B. ein Nahtkurs/orthopädische Untersuchungskurse) für PJs würde allerdings nicht schaden.
Gefäßchirurgie:
Einsatz primär morgens auf Station für BEs und anschließend im OP. Subjektiv nicht mein Favorit.
Rahmenbedingungen:
- Unterbringung: Man bekommt vom Klinikum ein kostenloses Zimmer in der Buseckstraße gestellt, alles andere kostet Aufpreis ( z.B. in den Wohnheimen an der Pacelliallee oder am Dom). Das Wohnheim in der Buseckstraße hat wirklich schon bessere Zeiten gesehen (gebaut ca. 1970). Die Zimmer sind ca 20qm groß, eingerichtet mit einem Tisch, Schreibtischeinem 90x200cm Bett und eigene Toilette + Waschbecken. Duschen auch auf dem Gang, diese werden regelmäßig gereinigt. An sich nicht wirklich gemütlich und nicht dafür gemacht, dort mehrere Monate zu wohnen. Gemeinschaftsküchen auf dem Gang, die erwartungsgemäß nicht sehr appetitlich sind. WICHTIG: kein Internet (W-LAN/LAN) im Haus, d.h. man benötigt ggf mobile Daten.
- Mittagessen: kostenlos an Arbeitstagen und keine kulinarische Erfahrung, aber OK. Im OP noch Suppe, falls man es mal nicht zum Mittagessen schafft.
- Kleidung: bekommt man gestellt und kann sich jederzeit mit dem Kleidungschip selbstständig neue holen
- Freizeit: Hochschule Fulda mit Hochschulsport als Externe möglich, diverse Fitnessstudios und Vereine. Regelmäßig Konzerte im Schloss, Kulturangebote und Bars vorhanden, Schöner Weihnachtsmarkt.
- Mitstudierende: Fulda ist seit WS 23 ein Campus der Uni Marburg, d.h. es sind neben Pjs seit kurzem auch viele Mitstudis aus anderen Semestern aus Marburg an der Klinik.
- Arbeitsräume: frisch renoviertes, eigenes Stockwerk (5.OG) für Studierende im Klinikum mit Bibliothek, PCs und Lernräumen. Bibliothek an der FH auf dem Berg ;)
- Klinik im Allgemeinen: Sehr moderner OP-Trakt, größtenteils moderene Klinik mit teilweise noch alten Stationen, digitalisierte Kurven + Dokumentation, Blutabnahmedienst meist vorhanden
- PJ-Unterricht: findet laut Plan 4x/Woche statt, teilweise fallen jedoch auch Termine aus. Trotzdem noch echt häufig, breit gestreut aus verschiedenen Fachrichtungen und meistens gut gemacht
TL;DR: Moderne Klinik mit viel PJ-Unterricht und meist motiviertem, nettem Team. Insbesondere die IPSTA ist positiv hervorzuheben, spannende Erfahrung und tolles Team. Kostenlose Unterbringung in altem Wohnheim, kostenloses Mittagessen, viel guter PJ-Unterricht, Blutentnahmedienst vorhanden. Besser als das durchschnittliche Chirurgietertial und 4 Wochen IPSTA herausragend.