Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Insgesamt war mein PJ-Tertial in Basel wirklich super!
Zur Klinik:
In der allgemeinen Inneren Medizin rotiert man im Unispital jeden Monat. Rotationen sind auf die Bettenstationen möglich, auf den Notfall, die IPS (Intensiv) und die KUK (kardiologische Kurzzeitklinik). Von den Sonderrotationen waren bei 4 Monaten maximal 2 möglich. Man arbeitet auf der Normalstation ein Wochenende/Monat, welches zugeteilt wird. Man darf sich aber ein Wochenende blocken, an dem man auf jeden Fall frei haben möchte. Auf der KUK und der IPS sind die Wochenenden frei, auf der Notfallstation ist Schichtdienst, ich war dort an zwei Wochenenden im Dienst eingeteilt.
Normalstationen: Allgemein sind die Stationen in Zielstationen aufgeteilt, das heißt, theoretisch hat man überall alles. Jedoch sind auf manchen Stationen manche Krankheitsbilder häufiger. Ich war auf der Zielstation für Kardiologe/Pulmologie und auf der für Onkologie. Beides hat mir super gefallen. Es gibt immer eine:n Assistenzarzt/-ärztin dem/der man fest zugeteilt ist. Das bedeutet, man hat dauerhaft eine 1:1 Betreuung, was für mich super war und es auch ermöglicht, mal eigene Patient:innen zu übernehmen. Generell hatte ich hier das Gefühl, dass man sehr viel machen kann, wenn man sich engagiert. Ich wurde aber jederzeit gefragt, ob die Aufgaben, die ich erhalte für mich auch in Ordnung sind oder mich überfordern/nerven, etc. Ich konnte also sehr viel mit gestalten und habe mich immer wertgeschätzt gefühlt. Es hängt aber (wie immer) von der Assistentin/dem Assistenten ab, wie das ganze so abläuft. Ich hatte aber nie Probleme, es sind allgemein alle sehr nett. Nach dem Mittagsseminar sind alle gemeinsam in die Mensa zum Essen gegangen. Ein Mittagessen dort kostet ca. 10 CHF, es ist zwar teuer, aber schmeckt meistens sehr, sehr gut! :)
KUK:
Pro: Man lernt viel über EKG und die Oberärzt:innen waren daran interessiert, uns ein Teaching mehrfach pro Woche zu ermöglichen. Wenn man zu dritt eingeteilt ist, ist es relativ entspannt und man kann manchmal etwas früher als 18:00 heim gehen.
Contra: Man hat viele administrative Aufgaben und sitzt viel vor dem PC und tippt Daten ab. Ich war zu zweit und teilw. allein eingeteilt, da ist es etwas stressiger geworden. So richtig empfehlen würde ich die Rotation hierher nicht... mein persönlicher Lerneffekt auf der Normalstation oder auf der Notfallstation war deutlich höher.
Notfall: Super beliebte Rotation, es wird ausgelost bzw. oberärztlich festgelegt, wer diese Rotation macht und wer nicht. Man macht sehr viel praktisch und kann wirklich viele Patient:innen sehen und betreuen. Tätigkeiten waren Patient:innen aufnehmen und klinisch untersuchen, Wunden nähen oder Abszesse spalten, Sono üben, bei Punktionen assistieren, im Schockraum zusehen, ggf. mithelfen und natürlich Doku. Insgesamt habe ich hier viel gelernt und viel gemacht. Die 10-Stunden Schichten habe ich allerdings als etwas anstrengender wahrgenommen, da man natürlich mehr sieht, mehr macht etc. Zusätzlich arbeitet man hier nicht regulär von 8:00-18:00, sondern im Schichtdienst, ebenfalls je 10 h (Früh-, Zwischen-, Spät- und Nachtdienst). Keine 1:1-Betreuung, Lerneffekt trotzdem hoch!
Insgesamt top! Alle sind super nett. Generell wird sich in der Schweiz auch bis zum Oberarzt/zur Oberärztin geduzt. Man wird als Unterassistent:in von allen wahrgenommen und geschätzt und kann sich echt gut in den klinischen Alltag einbringen. Ich bin mit dem Ziel in die Schweiz bzw. nach Basel gegangen, internistisch viel zu lernen und zu sehen. Das würde definitiv erfüllt! Jeden Montag gibt es ein Seminar für alle UAs mit dem Chefarzt Prof. Bassetti. Die Seminare sind wirklich gut, wir haben uns immer drauf gefreut.
Wohnen und Freizeit:
Gewohnt habe ich im Personalwohnheim des USB, das war wirklich cool und hat mir sehr vereinfacht, Leute kennenzulernen und die Freizeit gemeinsam zu gestalten. Würde ich auch empfehlen :). Das Wohnheimzimmer ist möbliert und hat 580 CHF/Monat gekostet. Wenn eure Uni es für die Schweiz unterstützt, würde ich euch empfehlen, Erasmus+ zu beantragen, da die Schweiz teurer ist als Deutschland.
Basel bietet sehr viele Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. Ich war im Winter da, da hab es den Herbstmarkt, Weihnachtsmarkt, Fasnacht und sonst super viele Museen, bei denen zu bestimmten Tageszeiten/Wochentagen der Eintritt umsonst ist. Im Sommer soll es wirklich sehr schön sein, im Rhein schwimmen zu gehen. Generell haben wir viel im Wohnheim unternommen, waren mal Skifahren, haben abends im Wohnheim gefeiert oder einfach gemeinsam gegessen. Man kann viel unternehmen und es sich schön machen! Basel liegt allerdings nicht mitten in den Bergen. Wer also in die Schweiz möchte, um viel zu Wandern oder Ski zu fahren, sollte eher eine andere Stadt wählen, denke ich.
Fazit: Ich würde jederzeit wieder für die Innere Medizin dorthin gehen! Basel ist eine sehr schöne Stadt, die Menschen sind sehr nett und die Klinik hat mir sehr, sehr gut gefallen! :)
Bewerbung
Ca. 2 Jahre vorher, war aber bei meinen PJ-Kolleg:innen auch kurzfristiger möglich. Die Bewerbung ging über ein Portal auf der Internetseite des Unispitals. Der Kontakt läuft über Stefanie Elshenawy, mit ihr läuft alles sehr schnell und unkompliziert ab! Sie ist die Ansprechpartnerin für alle Anliegen der Unterassistent:innen und ist wirklich sehr, sehr nett!