PJ-Tertial Gynäkologie in Universitaetsklinikum Heidelberg (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
Gynäkologische Station, Geburtshilfestation, Kreißsaal, NCT, (Spezial-)Sprechstunden, OP
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Die Uni-Frauenklinik bietet wirklich ein tolles PJ! Ich hatte eine unfassbar lehrreiche, intensive Zeit und durfte Teil eines außerordentlich netten, kompetenten und offenen Teams sein.
Um die PJler*innen kümmern sich zwei total nette Assistenzärzt*innen und eine engagierte Sekretärin aus dem Studentensekretariat. Diese drei Ansprechpartner haben immer ein offenes Ohr und es wird viel Wert darauf gelegt, dass alle PJler*innen in alle Bereiche rotieren können, die sie interessieren. Das Team ist natürlich deutlich größer, als in einem kleinen Haus, aber da alle so nett sind, kommt man trotzdem schnell gut an.
Wie viel an Untersuchungen man als PJler*in selbst machen darf, hängt immer von den betreuenden Ärzt*innen ab, ob es gerade Zeitdruck gibt und natürlich auch ob die Patientinnen einverstanden sind. Man bekommt viel erklärt und kann sich bei Fragen und Unsicherheiten immer an die zuständigen Ärzt*innen wenden. Alle PJler*innen haben ein Telefon und so ist es total unkompliziert sich gegenseitig um Hilfe zu bitten oder auch mal zum Essen zu verabreden ;)

Man durchläuft in der Regel diese Stationen und sieht/macht dabei folgendes:
Allgemeine Ambulanz (Anamnese, Spiegeleinstellung, Sono, ggf. OP-Planung und Aufklärung)
Brustsprechstunde (Mamma-Sono, Tastuntersuchung, Mammographie-Auswertung, BRCA-Sprechstunde, Stanzbiopsien)
NCT (Ambulanz mit (Chemo-)Therapieplanung und Tagesklinik (Freigabe der Patientinnen für die Chemo - hier kann man recht schnell auch eigene Patientinnen betreuen), Tumorboard)
Gyn-Station (7:00 Uhr Visite, Untersuchungen durchführen (Nierensonos, Restharnsono, Spiegeleinstellungen), Entlassgespräche führen, Tumorboard-Vorbereitung, Briefe schreiben – Blutentnahmen und Nadeln legen macht man kaum, da es eine Needle-Nurse gibt ;) )
OP (Haken halten bei allen möglichen OPs: Segmentresektionen, Mastektomien, Hysterektomien, Myomenukleationen, Abrasios, urogynäkologische OPs, LSKs, LAPs, roboterassistierte OPs. Es ist ein super vielfältiger Alltag und man sieht echt einiges! Allerdings ist es hier schwer Pausen zu machen, deshalb lohnt es sich, statt in der Kantine zu essen, sich dort einfach zwei Brötchen zu holen, was auch als gratis-Essen möglich ist.)
Geburtshilfestation (Visite, Vitalitätskontrollen, Zervixlängenmessung, Wochenbettgespräch und -untersuchung, Briefe schreiben)
Schwangerenambulanz (Geburtsplanung und Aufklärungen, Fetometrie (darf man häufig auch selbst machen, während die Assistent*innen den Brief tippen), ab und zu Nadeln legen)
PND (hier schaut man nur zu, ist aber auch spannend zu sehen)
Kreißsaal (Assistenz bei Sectios, ab und zu Nadeln legen, assistieren beim Versorgen von Geburtsverletzungen, Briefe schreiben. Hier lohnt es sich auf jeden Fall Dienste mit zu machen! Ich habe mich auch einen Tag eher an die Hebamme gehalten, um deren Arbeit mitzubekommen - das würde ich auch sehr empfehlen.)
Reproduktionsmedizin (Endometriosesprechstunde, OP, Kinderwunschsprechstunde, IVF-Labor)

Man kann nach Lust und Laune Dienste mit machen. Davon gibt es zwei pro Schicht (Gyn und Kreißsaal) und dabei konnte ich oft auch mehr selbst untersuchen, weil mehr Zeit ist als tagsüber. Außerdem hat man im Kreißsaal manchmal bessere Chancen eine Geburt mitzubekommen. Pro Dienst bekommt man einen Ausgleichstag, den man frei legen kann.

Das einzige, was teilweise nicht so gut geklappt hat, war der PJ-Unterricht. Während des Semesters ist der eigentlich in die HeiCuMed-Lehre integriert, aber ist quasi immer ausgefallen. Entweder wussten die Dozierenden nichts davon, oder es war ihnen an dem Tag zu viel. Das wird sich aber hoffentlich verbessern, da es jetzt ja die neue Sekretärin gibt.
Während den Semesterferien gab es dann einen "Ersatzplan", der super funktioniert hat und wo wir echt einiges lernen konnten! Der Unterricht war breit gefächert und nicht nur frontal, sondern auch interaktiv (z.B. M3-Simulation).

Abschließend bin ich einfach total froh, dieses Tertial in der UFK gemacht zu haben und bin fast etwas wehmütig, dass es schon vorbei ist ;) Ich habe alle erdenklichen Bereiche der Gynäkologie kennen gelernt, was mich gut auf die Assistenzarztzeit vorbereitet hat. Auch für den sensiblen Umgang mit den Patientinnen, für die das ja häufig eine intime oder gar schambehaftete Situation ist, konnte ich mir einiges abschauen. Ich würde es auf jeden Fall weiter empfehlen!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
800€ x3 (also ca. 600€/Monat)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2