Das Innere Tertial am Klinikum Traunstein kann ich jedem ans Herz legen, der sich für Innere interessiert und in den Genuss von Bergen kommen möchte. Grundsätzlich ist die Stimmung im Klinikum wirklich sehr angenehm und familiär. Sie legen großen Wert darauf, dass man am Ende vom Tertial eine eigene Struktur aufgebaut hat und "stationsfit" ist. Je nach Station wird das unterschiedlich gehandhabt. Man wird planmäßig für ca. 7 Wochen auf 2 Stationen eingeteilt. Das hat den Vorteil, dass man nach 3-4 Wochen eingearbeitete ist, die Strukturen der Station kennt und immer selbstständiger und sicherer in der Patientenbetreuung wird. Auf der Kardiologie hatte ich persönlich etwas Pech, da sich strukturell einiges verändert hatte. Andere PJler, die nach mir auf der Kardiologie waren, hatten dann aber eine wirklich gute Betreuung, so dass sie die Station auch weiterempfehlen!
Ich selbst habe mich in der Onkologie sehr, sehr wohl gefühlt. Ich habe direkt Patienten bekommen und sie unter Supervision von der Aufnahme bis zur Entlassung komplett betreut. Das heißt, man ist dafür verantwortlich, dass die täglichen Aufgaben auf Station (inklusive Arztbrief) pünktlich erledigt werden. Man lernt schnell, sich selbst zu organisieren und wird auf der Station fest eingeplant. Mir persönlich hat es sehr viel Spaß gemacht und auch das Team war ein Traum.
Die Nephro und Gastro sind weitere Stationen, auf die man für längere Zeit rotieren kann. Man kann im Vorfeld zwei Wunschstationen angeben. Ich habe mich für Kardiologie und Onkologie entschieden, aber auch die anderen Stationen sollen wirklich toll sein!
Weiterhin ist man für 2 Wochen in der internistischen Notaufnahme eingeplant. Dort ist die Lernkurve natürlich sehr steil. Man bekommt auch eigene Patienten, darf viel sonografieren und Therapievorschläge machen.
Wenn man möchte, kann man noch eine Woche auf die Palliativstation und eine Woche in die Diabetologie rotieren. Auch wirklich sehr zu empfehlen!
Wenn man nicht in Traunstein und Umgebung wohnt, bekommt man ein kostenloses Zimmer im Wohnheim in Eisenärzt. Das ist ca. 15 Minuten von der Klinik entfernt. Vielleicht ein kleiner Nachteil. Es fährt auch ein Zug und der Fahrradweg soll auch gut sein. Jeder bekommt ein eigenes Zimmerchen mit eigenem Bad (mit Dusche). Das Wohnheim an sich ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber es ist einfach eine tolle Zeit, wenn alle PJler auf einer Etage wohnen und man sich abends in der Küche zum Quatschen trifft. Man wächst in der Zeit einfach unglaublich zusammen, auch wenn man nicht im Wohnheim wohnt!!
In der Klinik gibt es keine Studientage. Es werden aber täglich PJ-Fortbildungen angeboten und auch zusätzliche Kurse wie Nahtkurse, Gipskurse etc. Ich habe es bei weitem nicht geschafft, alle Angebote wahrzunehmen, da man auch auf Station eine sehr gute Lehre bekommt. Es ist also für jeden Lerntyp etwas dabei.
Ein großer Vorteil ist, dass auf jeder Station eine eigene MFA für Blutentnahmen und Vigos vorgesehen ist. So kann man bei allen Besprechungen dabei sein und wird vormittags nicht mit Blutentnahmen überhäuft. Man kann aber jederzeit mithelfen, wenn man möchte und am Nachmittag gibt es dann doch die eine oder andere Vigo oder Blutentnahme, so dass man im Tertial genug Übung hat..
Und schließlich die Berge, die man sogar von einigen Stationen aus sehen kann und einfach viele Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten bieten.
Zusammengefasst kann ich die Innere am Klinikum Traunstein wirklich sehr empfehlen! Es wird sich wirklich extrem bemüht, dass man dort eine gute Zeit hat und mit möglichst viel Handwerkszeug ins Berufsleben startet.