PJ-Tertial Infektiologie in Universitaetsklinikum Frankfurt (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
68-2
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Ich habe mein Innere-Tertial auf der Infektiologie des Universitätsklinikums Frankfurt verbracht. Die jeweilige "Heimatstation" kann man sich dabei wünschen, wobei in meinem Tertial jeder seine Wunschstation bekommen hat. Allgemein rotiert man im Tertial 2 Wochen auf die Notaufnahme und 2 Wochen auf die Intensivstation, die restliche Zeit ist man auf seiner Heimatstation.
Nach ca. einer Woche auf Normalstation bin ich auf die Intensivstation rotiert. Ich hätte mir gewünscht erstmal noch ein bisschen mehr Zeit mit den Basics zu verbringen bevor ich zu den komplexen Fällen komme. Der Rotationsplan war aber vorher schon festgelegt. Auf der internistischen Intensivstation habe ich leider hauptsächlich irgendwelche Hilfsdienste gemacht. Neben zwei Ärzten (einer für Kardiopatienten, einer für die restlichen Patienten) gibt es noch einen A-Dienst, der diese Tätigkeiten normalerweise übernimmt. Diesen hat man unterstützt und unzählige EKGs geschrieben, BEs gemacht und wenn es gut lief konnte man auch Aszites- oder Pleura punktieren. Zeit für Lehre war leider kaum und die Ärzte haben sich da auch nicht wirklich darum bemüht. Es war wichtig, dass die EKGs vor Visite geschrieben waren. An den Visiten habe ich leider nur sehr selten teilnehmen können. Ich habe auf der Intensivstation einen Nachtdienst verbracht, der für mich am lehrreichsten war, einfach weil mehr Zeit zum erklären war, kann ich also absolut empfehlen.
Danach bin ich zwei Wochen in die Notaufnahme gewechselt. Da es die zwei Wochen vor Weihnachten waren, war hier absolutes Chaos. Trotzdem konnte ich einiges mitnehmen. Ich konnte viele Patienten selbst aufnehmen und dann mit den Ärzten über das weitere Vorgehen diskutieren. Die Ärzte waren dabei sehr dankbar für die Anamnesen, Untersuchungen und Aufklärungen und haben versucht so viel Lehre wie möglich zu machen, was manchmal besser und manchmal schlechter gelang. Hier habe ich meine weiteren 3 Nachtdienste verbracht (insgesamt sind 4 im Tertial Pflicht). Außerdem hatte ich die Möglichkeit bei Schockräumen dabei zu sein und auch einmal die Möglichkeit bei einer Reanimation mitzuwirken.
Nach diesen Außenrotationen bin ich dann wieder zurück auf die Station 68-2 rotiert. "Haus 68", etwas abseits vom Haupthaus, ist dabei in Frankfurt ein geflügelter Begriff. Als ehemaliges Tuberkulose-Haus, sind hier in der Infektiologie aktuell neben Patienten mit Tuberkulose auch viele HIV-Patienten ambulant angebunden. Auf Station sieht man ein buntes Feld an Diagnosen. Anfänglich (weil Saison) waren viele COVID, RSV und Influenza-Patienten auf Station. Häufige Diagnosen sind auch HIV (-Erstdiagnose) mit den entsprechenden Begleiterkrankungen, (MDR-) Tuberkulose, Malaria sowie teilweise sehr exotische Tropenerkrankungen (u.a. Typhus, Dengue, ...). Da die Infektiologie Teil der Med. Klinik 2 ist, sind häufiger auch Patienten mit hämatoonkologischen Erkrankungen auf Station.
Mir persönlich hat die Zeit sehr gut gefallen. Zum meinen Aufgaben als PJler zählten BEs (von denen es sehr viele gab), Zugänge legen, aBGAs, Sonos machen, EKGs schreiben und Befunden, Befunde einholen, Untersuchungsanforderungen schreiben, Patienten aufnehmen und untersuchen, dieses zu Dokumentieren sowie Arztbriefe schreiben. Daneben durfte ich Lumbal-, Pleura- und Aszitespunktionen durchführen. Unterstützt werden die Ärzte bzw. man selber durch eine Stationshilfe, die viermal die Woche vormittags da ist. Insgesamt war es einiges an Arbeit, aber die drei Assistenzärzte glichen das mit sehr guter und viel Lehre aus. Der Kontakt zur Pflege war auch super. Außerdem war die Stimmung unter den Ärzten sehr angenehm, dienstags war Chefarztvisite und donnerstags Oberarztvisite. Mit beiden war man per du. Einfachere Patienten, also eine unkomplizierte Malaria, COVID-Patienten oder Tuberkulose-Patienten, konnte ich unter Supervision eigenständig betreuen und sie so von Aufnahme bis zur Entlassung von Station begleiten. Neben meiner Tätigkeit auf Station war ich zudem eine Woche in der Ambulanz, wo ich die Sprechstunde mitbegleitet habe. Hier trifft man auf Patienten, die wegen ihrer HIV- oder Tuberkulose-Diagnose oder auf Grund von PEP-Einnahme ambulant angebunden sind. Zudem stellen sich Patienten vor, die eine Impfberatung für Reisen wollen oder auch symptomatische Reiserückkehrer. Außerdem gab es eine Long-COVID-Sprechstunde. Außerdem hätte es die Möglichkeit gegeben in den Konsildienst zu wechseln. Dieser berät alle Fachrichtungen im Haus bezüglich infektiologischen Patienten und ist somit noch einmal interdisziplinärer.
Insgesamt habe ich in meiner Zeit auf der Infektiologie super viel gelernt und konnte sehr viel mitnehmen. Die allgemeine Innere Medizin (also Hypertonie, Herzinsuffizienz etc.) kam leider etwas zu kurz, was aber an einer hochspezialisierten Uniklinik denkbar ist. Trotzdem konnte ich diese Themen zumindest theoretisch mit den Ärzten durchsprechen. Mir hat besonders gefallen, dass das Fach sehr interdisziplinär agiert und man häufig mit Neurologen oder auch Chirurgischen Fächern zusammengearbeitet hat und man so auch im Innere Tertial etwas über den Tellerrand hinaus schauen konnte.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
EKG
Repetitorien
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Punktionen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
399

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.6