Reibungsloser organisatorischer Ablauf:
- mit Namen beschriftete Dienstkleidung
- Badge zur Arbeitszeiterfassung/ Für Mensa
- Eigener Computerarbeitsplatz incl. diverser Passwörter
- eigener Internetzugang mit spitalinterner e-mailadresse
-eigenes Telefon
-eigenes Diktiergerät
Tagesstruktur:
7:45 Beginn auf Station ( Assistenzarzt)
8:00- 8:20 Röntgenrapport
8:20- 8:30 Kaffeepause
8:30- 9:30 Stationsarbeit
10:00- 11:30 Assistenzarztvisite
11:30- 12:00 Stationsarbeit
12:00-13:00 Mittagessen/ Kaffee
13:00- 16:00 Stationsarbeit
16:00- 16:30 Cardexvisite mit schwestern
16:30- 17:30 Oberarztvisite
17:30- ca 18:00; manchmal früher manchmal später: Eintritte Korrektur lesen/ Verläufe schreiben/ selbständig recherchieren/ Eintritte für den Folgetag vorbereiten/ telefonieren/ arterielle Blutgasanalyse machen/
18:00 meist der Zeitpunkt zu dem ich gehen durfte.
Zusätzlich gab es täglich (!) mehr als eine Fortbildungsveranstaltung die man besuchen konnte wenn wenig Eintritte geplant waren, meist vormittags nach dem Kaffeee trinken.
Meine Rotationen:
1. Onkologie
2. Allgemeinen Innere Medizin
In erster Linie war es meine Aufgabe, Patienteneintritte zu machen.
Zu 1.
Die onkologischen Patienten waren polymorbide. Eigene Patienten zur Betreuung wollte ich erst nach 6 Wochen übernehmen obwohl mir dies bereits früher angeboten wurde.
Daher beschränkte sich meine Tätigkeit auf Station hauptsächlich auf das Aufnehmen und Untersuchen von eintretenden Patienten.
Zu 2.
Auf der Allgemeinen Inneren Medizin war ich die Abläufe schon etwas besser gewöhnt. Daher übernahm ich gerne etwas mehr Verantwortung; ich durfte in Abwesenheit der Assistenzärztin mehrmals die Morgenvisite selbständig durchführen. Dies wurde oberärztlich im Aschluss überprüft.
Die Patientenbehandlung inclusive Procedere und Verlauf durfte ich aktiv mit Assistenzärzten und Oberärzten diskutieren, mit veranlassen und dokumentieren. Ich habe auch viele Telefonate mit betreuenden Hausärzten geführt.
Alles in Allem denke ich, dass man in der Schweiz je nach Bereitschaft der Assistenten und eigener Motivation die Möglichkeit hat, relativ selbständig zu arbeiten. Überarbeitet habe ich mich hier keinesfalls.
Es war eine lohnende Erfahrung ein so freundliches Arbeitsklima kennen zu lernen.
In der Schweiz legt man äussersten Wert auf Höflichkeit und man vermeidet es, sein Gegenüber bloss zu stellen. So wurde selbst bei gröberen Fehlern meinerseits grosszügig drüber hin weg gesehen und Kritik meist nur auf Anfrage geäussert.
Ich habe somit viel an professionell höflichem Umgangston gelernt.
Gewohnt habe ich im Personalhaus mit vielen anderen deutschen Unterassistenten zusammen; eine angenehme Art, den Feierabend ausklingen zu lassen war das gemeinsame Sitzen auf dem Balkon.