PJ-Tertial Gynäkologie in Kantonsspital Winterthur (1/2024 bis 4/2024)

Station(en)
Gynäkologie, Wochenbett, Gebärsaal
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, Diagnostik, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial in der Gynäkologie/Geburtshilfe in Winterthur war leider sehr durchwachsen. Ich hatte einige gute, aber auch einige schlechte Tage und Erfahrungen dort. Vorab muss man sagen, dass alle Ärzt/innen als Personen wirklich sehr, sehr nett und eigentlich auch bemüht sind. Irgendwie scheint eher das Problem zu sein, dass man als UA nicht immer so richtig gut reinpasst in die Tagesabläufe.

Man bekommt vorab seinen Dienstplan und muss dann seine Urlaubswünsche angeben. Für den Dienstplan ist eine sehr unfreundliche Mitarbeiterin aus dem Sekretariat zuständig, weswegen man sich besser zuvor Gedanken macht, sodass man im Nachhinein nicht mehr viel ändern muss. Je nachdem wieviele UAs da sind hat man nur Frühdienste (7:40-16:24h offiziell) und rotiert dabei abwechselnd zweiwöchig über Gynäkologie oder Geburtshilfe und ab 3 UAs hat man auch Spätdienste (15:00-23:30h offiziell). Ab und zu hat man sonntags WE Dienste und dann unter der Woche dafür einen Kompensationstag.

Montags beginnt der Tag um 7:30h im Morgen Rapport (restliche Tage erst 7:40h)und wenn man auf der Gyn ist gibt es anschliessend die OP Besprechung, bei der die OPs für den Folgetag eingeteilt werden. Das ist immer etwas unangenehm, weil einfach eingeteilt wird, man nicht immer was mitbekommt und ab und zu mal ein: "Da kann noch der UHU dazu", ohne dass man miteinbezogen wird und Bescheid gesagt wird wo man ist. Das sieht man dann anschließend im OP Plan. Dann ist man entweder im OP eingeteilt, was ganz angenehm ist wenn die Besetzung gut ist und es mehrere UAs sind. In meinem ersten Monat war ich die einzige UA und bin von OP zu OP gerannt, weil ich in mehreren Sälen eingeteilt war, immer wieder überlappend und an einigen Tagen auch über Feierabend hinaus bis 18/19h. Aber wenn die Besetzung eben gut ist und die AAs die OPs brauchen für ihren Katalog, dann hat man auch mal tagelang keine OP und man sitzt auf Station rum. Man kann die sehr kurzen Eintritts- und Austrittsgespräche machen und ab und zu Nierensonos machen, sofern nötig. Um 16:15h ist dann der Nachmittagsrapport. Der ist anwesenheitspflichtig, auch wenn UAs dort nichts vorstellen oder berichten. Das fand ich es ziemlich unnötig jeden Tag bis 16:45h oder teilweise noch etwas länger zu sitzen, weil man jeden Tag damit Überstunden macht und diese nicht eingetragen werden können. Die UAs der anderen Stationen können ihre Überstunden eintragen und die dann an anderen Stellen freinehmen bzw. auszahlen lassen. Wochenendszuschläge gibt es auch nur auf den anderen Abteilungen für UAs, auf der Gyn scheinbar aber nicht.

Auf der Geburtshilfe geht es auch mit dem Morgenrapport los und anschliessend ist man meistens in Sectiones eingeteilt oder geht gleich mit in den Gebärsaal oder auf die Wochenbettstation. Im Gebärsaal kann man, wenn nicht zu viele Leute da sind mit zu Spontangeburten. Die meisten AAs/OAs nehmen einen auch mit zu Untersuchungen, Schalls usw. Wenn aber nicht viele Gebärende da sind, ist es ziemlich ruhig. Ich empfehle einen Hebammentag fix mit dem Hebammenteam zu planen. Man begleitet diese dann einen ganzen Tag und lernt super viel von deren Seite aus. Die Lehre an diesen Tagen vonseiten der Hebammen ist top! Auf der Wochenbettstation macht man eigentlich nicht viel außer Austrittsgespräche.

Wenn es nichts zu tun gab bin ich meistens mit in die Notfall Sprechstunde, die Schwangerschaftskontrollen oder die Assistenten Sprechstunde. Je nachdem welcher AA dort ist darf man verschieden viel machen. Dort habe ich mit Abstand am meisten gelernt, viele lassen einen Anamnese machen, lassen einen voruntersuchen von Spekulum, bimanuelle Tastuntersuchung bis Vaginalultraschall darf man alles unter Anleitung machen, was absolut top ist! Der Großteil der AAs war echt super dabei! Bei den OAs kann man prinzipiell auch mal mit in die Sprechstunde, wenn man fragt. Dort erklären sie meistens viel, aber man darf weniger selbst machen. Für die selteneren/spannenderen Fälle oder ein Organscreening zum Beispiel aber gar nicht schlecht.

Es gibt montags nach dem Morgenrapport meistens eine kurze Fortbildung sowie Donnerstag nach dem Nachmittagsrapport ein Clinical Skills wo man teilnehmen kann. Diese sind aber eher auf AAs ausgelegt, sodass sie einem manchmal nicht wirklich was bringen (zB. Laparoskopie Trainer Einführung, für den UAs aber keine Zugangsdaten bekommen). Es wird erwartet, dass man einmal pro Monat einen Fall der Woche mit kurzer PP über etwa 5 Minuten präsentiert. Man bekommt auch die Mails für die Fortbildungen der chirurgischen UAs, wo man auch dazu kann, wenn man möchte. Bei uns gab es da auch einen Nahtkurs, der viel Spaß gemacht hat.

Zusammenfassend war es etwas durchwachsen. Die Stimmung im Team war, wenn man von der Arbeit auch absieht, nciht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Selbst als UA bekommt man doch recht viel Lästerei mit. Im Bezug auf die Lehre merkt man der engagierten Chefin und den allermeisten Einzelnen auch an, dass ihnen die Lehre sehr wichtig ist, aber es lässt sich irgendwie nicht ganz so top organisieren und man ist nicht wirklich Teil des ganzen Teams, auch wenn man wie ich ziemlich lange da war. Ich verstehe, dass nicht immer die Motivation besteht jeden der kurzen UAs für nur einen Monat einzuarbeiten (UAs aus der Schweiz sind meist nur wenige Wochen da). Man sollte in jedem Fall sagen, wenn man länger da ist, da einige dann motivierter sind besser einzuarbeiten und mehr zu zeigen.
Bewerbung
Im August 2023 für Januar 2024 beworben über die KSW Seite.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1100
Gebühren in EUR
380

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
4
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.73