PJ-Tertial Innere in Klinikum Dortmund (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
Onkologie (A34), Kardiologie (A31)
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich bin während des Tertials in vier verschiedene Teilbereiche der Inneren Medizin rotiert und habe jeweils sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht, weshalb ich mich für meinen Bericht entschlossen habe, hier meine Rotationen in die Kardiologie und Onkologie zu dokumentieren und Diabetologie und Nephrologie nochmal in einem zusätzlichen Bericht zu bewerten.

PRO
+ super Organisation vor PJ-Start mit gemeinsamem Einführungstag mit allen neuen PJler*innen und Infos zu Themen wie Dienstausweis, Kleiderausgabe, IT, Hygiene, Strahlenschutz, Klinikführung, Reanimation etc.
+ monatliche Rotation möglich
+ sensationell gutes EKG-Seminar
+ Unterricht fand außer in den ersten Wochen fast immer statt
+ NEF-Mitfahren möglich
+ es gibt kostenloses Mittagessen und mittlerweile 50€ Fahrtgeld

CONTRA
- nicht überall PC-Plätze
- keinen festen Ansprechpartner*in in den einzelnen Bereichen
- teilweise fehlte der "rote Faden"
- PJler*innen werden nicht für den Wäscheautomaten freigeschaltet (Ausnahme Nord), Kittel werden gestellt, es ist jedoch üblich (auch) Kasacks zu tragen
- nur teilweise Blutentnahmedienst vorhanden
- bei Feier-/Krankheits-/Urlaubstagen wird pro Tag 22,5€ von der monatlichen 450€-Aufwandsentschädigung abgezogen

Onkologie:
Hier war ich zunächst mit einer anderen PJlerin, die mich in die Basics der Stationsarbeit einführte (Portanstechen etc.). Selten gab es einen Blutentnahmedienst, sodass wir das morgens übernahmen. Ansonsten nahm man bei den Visiten teil, sah bei Knochenmarkpunktionen zu, wechselte Portnadeln, oder erhob die Aufnahmeanamnese und -untersuchung und dokumentierte beides anschließend. Was mir hier negativ auffiel, war dass die Pflege aktiv gegen explizit eine Assistenzärztin arbeitete und dabei einmal auch ein unbewusstes Fehlverhalten der Ärztin während des Entfernens eines ZVKs beobachtete, aber nicht (auch im Nachhinein nicht) mit der Ärztin kommunizierte, wohl aber mit Kolleginnen darüber tratschte. Hatten andere Assistenzärzt*innen Dienst, lief das Miteinander meistens besser. Sehr schön fand ich im Rahmen dieser Rotation die Möglichkeit, auch einen Tag in der Onko-Ambulanz zu verbringen.

Kardiologie:
Mein Kardiologie-Monat bestand aus zwei Wochen Stationsarbeit, einer Woche Funktion und einer Woche Intensivstation. Die Ärzt*innen auf der A31 waren sehr nett, aber überwiegend noch nicht lange Assistenzärt*innen und daher (verständlicherweise) noch sehr mit der Bewältigung der eigenen Arbeit beschäftigt. Man nahm Blut ab, legte Zugänge und begleitete die Ärzt*innen bei der Visite. Der Chef ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man ihn aber an einem guten Tag erwischt und die Antworten auf seine Fragen weiß, die er hören möchte, kann man von ihm sehr viel lernen. Wenn nicht, kann er schonmal ausfallend werden. In der Funktion war ich v.a. im Herzkatheterlabor, aber auch bei TTE und TEE, hab mal im Hybrid-OP bei einer TAVI zugeschaut oder bei einer Pulmonalvenenisolation in der Elektrophysiologie. Die Woche war sehr nett und lehrreich. Die letzte Woche war ich auf der Intensivstation C22. Darauf hatte ich mich sehr gefreut, aber irgendwie hatte ich Pech mit der Besetzung und dem hohen Krankheitsstand und geriet an einen Assistenzarzt, bei dem ich v.a. das Gefühl hatte, lästig zu sein. Andere PJler*innen berichteten ein paar Wochen später (mit anderer Besetzung) sehr viel Positives.

Alles in allem waren beide Rotationen gut und ich habe etwas gelernt, hätte mir nur insgesamt gewünscht, dass Kapazitäten da gewesen wären mich zwei- dreimal durch einen "Patientenprozess" von Aufnahme bis Entlassung zu führen. So habe ich v.a. Einzelbereiche übernommen wie Aufnahme und Untersuchung, Anlegen eines Arztbriefes und Dokumentation und ab da vllt nochmal eine Konsil-Anmeldung. Für weiteres Anlernen oder Feedback zu den erledigten Aufgaben fehlten i.d.R. die Kapazitäten, weshalb ein fixer Verantwortliche*r pro Station, auf der PJler*innen eingesetzt werden, mit „Freistellung“ für so etwas vllt sinnvoll wäre, um die Ausbildung noch zu verbessern.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
EKG
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
EKGs
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
22,5€ pro Tag plus 50€ monatlich Fahrtkostenzuschuss

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67