Das PJ in der Chirurgie in Altona kann ich insgesamt nicht sehr empfehlen. Auf Station ist man sowohl in der Unfallchirurgie als auch in der Allgemeinchirurgie fast ausschließlich für Blutentnahmen und Zugänge zuständig und kann sonst nicht sehr viel lernen. Wenn man als einziger PJler da war hat man dann auch alleine wirklich mal 3-4h mit den Blutentnahmen und Zugängen verbracht, ohne dass irgendjemand von den AssistenzärztInnen auch mal BEs gemacht hätte, auch wenn sonst nicht viel zu tun war. Im OP war man vor allem fürs Haken halten zuständig, ohne dass man selber chirurgisch viel machen durfte. Insbesondere wenn man bei der 20. Schulddrüsen OP Haken hält, wird das echt langweilig und man lernt absolut nichts mehr. Den meisten Oberärzten ist es auch wirklich egal ob PJler auf Station oder im OP etwas lernen (mit einer großartigen Ausnahme in der Allgemeinchirurgie, bei dem man immer extrem viel lernt).
Die Zeit in der ZNA in der Unfallchirurgie war hingegen super. Man sieht super viele unterschiedliche Krankheitsbilder, kann viel untersuchen und kleinere Sachen auch alleine versorgen. In der Zeit habe ich wirklich viel gelernt, was ein starker Kontrast zu der Zeit auf Station war.
Insgesamt war mein Eindruck von dem Klinikum als ganzes ziemlich negativ, vor allem weil ich viele verschiedene, zum Teil haarstäubende medizinische Fehler gesehen und mitbekommen habe, die teilweise auch zu Patientenschäden geführt haben. Fehler passieren sicherlich überall, aber in der Menge wie in dieser Klinik habe ich das bisher nirgendwo sonst mitbekommen.