Grundsätzlich:
2 Monate Kardiologie (beinhaltet einen 2-wöchigen Einsatz auf der Intensivstation)
2 Monate Gastroenterologie/ Onkologie (beinhaltet einen 2-wöchigen Einsatz in der ZNA)
In beiden Abteilungen war die Teilnahme am Notarztdienst problemlos möglich
Rahmenbedingungen:
Am ersten Tag erhält man eine Einführung in die verschieden PC-Systeme, erhält Wäschechips, Schlüssel und sein Telefon. Zudem erfolgt ein Rundgang durch die Klinik.
Ein großräumiger, gut eingerichteter PJ-Raum (Schließfächer, großer TV für Präsentationen im Rahmen der Seminare, Sofa und Sessel, 4 Computer, Drucker, Telefon für jeden PJ´ler)
Jeder PJ´ler hat einen eigenen Zugang für die entsprechenden Computersysteme
Frühstück und Mittagessen kostenlos
Kleidung wird gestellt
Freie Tage: Freitags ab 12 Uhr wird einem Studienzeit gewährt (es ist aber auch möglich, freitags bis 16 Uhr zu arbeiten und dafür den darauffolgenden Freitag frei zu machen).
Es gibt die Möglichkeit an Diensten teilzunehmen. Dafür hat man den darauffolgenden Tag frei.
Der PJ-Beauftragte war jederzeit für Anregungen und Kritik ansprechbar und hat diese auch aktiv von uns PJ´lern eingefordert.
Dienstbeginn 7:30 Uhr mit der Frühbesprechung
Seminare für alle PJ´ler: Mittwochs von 14-15 Uhr (Seminare aller Fachabteilungen)
Seminare für die PJ´ler der Inneren: Dienstags 14-15 Uhr (es dürfen aber auch gerne PJ´ler aus anderen Abteilungen hinzukommen)
- Sonokurs á 3x2h beim Chefarzt (sehr lehrreich!), EKG-Kurs und vieles andere
Begonnen habe ich in der Kardiologie. Hier war ich einer Assistenzärztin auf der kardiologischen Station zugeteilt.
Wie immer, kommt es auf den jeweiligen Assistenten an, wie motivierte diese/r ist, einem etwas beizubringen. Ich hatte sehr viel Glück mit meiner Tutorin, sodass ich mit ihr zusammen Visite machen konnte und währenddessen eigene Ideen zur Diagnostik und Therapie einbringen konnte. Im weiteren Verlauf des Tertials, bekam ich eigene Patienten, bei denen ich unter Supervision die Visite durchführen und die weitere Diagnostik und Therapie anpassen konnte. Zudem durfte ich Arztbriefe diktieren und bekam diesbezüglich eine Rückmeldung.
BE´s kamen sehr selten vor, da auf dieser Station die Sekretärin die BE´s durchführte. Gelegentlich wurde man freundlich gefragt, ob man die ein oder andere Viggo legen kann.
In der Funktionsabteilung durfte man Ergometrien begleiten und auswerten, TTE´s und TEE´s begleiten (hier wurde einem von dem leitenden Oberarzt sehr viel erklärt) und gelegentlich unter Anleitung z.B. ein Pleurasono durchführen und selbstständig punktieren.
Zudem konnte man jederzeit in das Herzkatheterlabor gehen und bei Interventionen zuschauen. Auch hier wurde einem sehr viel erklärt und man hatte die Möglichkeit, steril mit an den Tisch zu gehen.
Täglich von 12-12:30 Uhr fand die Röntgenbesprechung statt, in welcher einem der Chefarzt der Radiologie gerne viel erklärt hat.
Intensivstation:
Hier ist man regulär 2 Wochen eingesetzt und läuft mit dem Stationsarzt oder dem leitenden OA mit. Man begleitet die Visite, untersucht Patienten, darf bei jeglichen Interventionen zuschauen (Tracheotomie, Bronchoskopie, ZVK usw.) und diese ggf. auch unter Anleitung selbst durchführen (Arterielle Zugänge, ZVK-Anlage, Pleurapunktion). Bei der Visite erklärt der leitende Oberarzt viel und beantwortet jegliche Fragen.
ZNA:
Der Einsatz in der ZNA dauert ebenfalls 2 Wochen. In dieser Zeit lernt man extrem viel. Die leitenden Ärzte der ZNA sind sehr motiviert, einem viel beizubringen. Es wird ein Erstgespräch durchgeführt in welchem man seine Erwartungen, Wünsche usw. äußern kann und zum Ende ein Abschlussgespräch durchgeführt, in welchem man eine Rückmeldung erhält und selber ebenfalls Verbesserungsvorschläge o.ä. äußern kann.
Man darf in den 2 Wochen bei den Patienten selbstständig die Anamnese durchführen, körperlich untersuchen, EKGs befunden und wenn nötig ein Sono durchführen. Im Nachhinein stellt man der leitenden Ärztin/dem leitenden Arzt den Pat. vor. Im weiteren Verlauf erarbeitet man gemeinsam die Verdachtsdiagnose, den weiteren diagnostischen Pfad und die entsprechende Therapie. Auch bei der Schockraumversorgung darf man dabei sein und teilweise Aufgaben übernehmen.
An ruhigen Tagen werden theoretische Fallbeispiele besprochen, sodass man auch dort etwas lernt.
Wirklich ein tolles, kompetentes und motiviertes Team, welches an der Lehre sehr viel Freude hat!
Gastroenterologie/ Onkologie:
Ich war im Bereich der interdisziplinären Onkologie/Gastroenterologie mit angeschlossener Palliativstation eingesetzt. Hier gibt es sehr motivierte Oberärzte, in deren Visite man viel lernen kann.
Auch die Assistenzärzte sind durchweg freundlich und bringen einem gern etwas bei.
Man darf bei den Patienten der Station Sonographien und ggf. Punktionen (Pleurapunktion, KM-Punktion) durchführen.
Auch hier darf man Arztbriefe diktieren und bekommt ggf. Verbesserungsvorschläge von den Oberärzten.
Auch hier werden die BE von den Sekretärinnen durchgeführt, sodass man nur äußerst selten mal eine BE machen, oder eine Viggo legen muss.
Im Bereich der Palliativmedizin darf man eigene Patienten- und Angehörigengespräche führen und lernt hier sehr viel von der zuständigen Oberärztin im Hinblick auf Gesprächsführung und palliativmedizinischer Behandlungsschwerpunkte.
Wenn auf der Station nicht viel los ist, hat man jederzeit die Möglichkeit in der Endoskopie bei Untersuchungen zuzuschauen. Hier wird die gesamte Bandbreite der endoskopischen Verfahren angeboten, sodass man auch hier viel lernen kann.
Der Chefarzt ist sehr motiviert den PJ´lern viel beizubringen und macht zahlreiche lehrreiche Seminare. Zudem bietet er einen Sonokurs an, welcher sehr zu empfehlen ist.
Täglich von 12-12:30 Uhr fand die Röntgenbesprechung statt, in welcher einem der Chefarzt der Radiologie gerne viel erklärt hat.
Mein Fazit:
Ich kann das Tertial im St. Vincenz Krankenhaus Datteln ausdrücklich empfehlen. Die Mitarbeiter sind sehr darauf bedacht, einem viel beizubringen und man darf dort auch eigenverantwortlich arbeiten. Es gibt jederzeit Ansprechpartner und das Team ist für Verbesserungsvorschläge offen.
Man wird als vollwertiges Mitglied gesehen und es wurden mir keine unliebsamen Aufgaben aufgedrückt, wie es in manchen anderen Kliniken der Fall ist.
Dadurch das jeder PJ´ler ein eigenes Telefon hat, wird man oft zu interessanten Untersuchungen hinzugerufen. Neben der Vergütung wird einem, wenn gewünscht, ein Zimmer kostenlos in dem angrenzenden Schwesternwohnheim der Krankenpflegeschule gestellt.
Dadurch das es ein kleineres Krankenhaus ist, ist man schnell mit vielen Leuten bekannt, es herrscht ein angenehmes Arbeitsklima und man ist nicht eine namenlose Nummer.