Das Tertial in der Neurologie hat mich unglaublich begeistert und sehrselbstständig gemacht. Man wird gut eingearbeitet und kann schnell sein eigenes Patientenzimmer mit eigenen Patienten selbstständig betreuen. Von Aufnahmen (Anamnese und neurologische Untersuchungen) über Anmeldungen und Auswertungen von Diagnostik, selbstständigen Liquorpunktion bis hin zu Gesprächen mit Patienten und Angehörigen und das eigenständige diktieren von Arztbriefen konnte man alles eigenständig machen. Dennoch musste man keine Sorge bei Unsicherheiten und Rückfragen haben, da man jederzeit die für die Station zuständigen Ärzte und Oberärzte ansprechen konnte. So war es möglich, dass man in einem geschützten Rahmen ärztliche und zwischenmenschliche Fertigkeiten für die spätere Tätigkeit als Arzt oder Ärztin üben konnte. Es gab auch die Möglichkeit in die Notaufnahme, Stroke Unit und Funktionsdiagnostik zu rotieren und auch bei Nachtdiensten mit anschließendem Ausgleichsfrei mitzumachen, um weitere Aspekte kennenzulernen. Besonders habe ich den Teamgeist geschätzt: Man ist vom ersten Tag Teil des Teams, geht fest zusammen Mittagessen und unterstützt sich zudem gegenseitig -einfach toll! Auch die angebotenen Fortbildungsmöglichkeiten waren sehr vielfältig: Jeden Montag gab es ein EKG Seminar an dem man auch als Neuro Pjler teilnehmen konnte; Montags, Mittwochs und Donnerstag gab es Radio-Demos; Dienstags gab es ein EEG- Seminar (auch als kompletter Anfänger gut verständlich); Am Mittwoch fand dann ein praxisnahes Seminar mit dem Chefarzt der Neurologie statt, bei dem interessante Patienten vorgestellt, neurologische Untersuchungen geübt und elekrophysiologische Untersuchungen erklärt und demonstriert wurden. Zudem gab es eine neurologische Fortbildung am Freitag mit allen Neurologen zu wechselnden Themen. 1x im Monat fand außerdem ein Standortübergreifendes Seminar mit allen PJlern der Christophorus Kliniken zu wechseln Themen statt.
Bei Interesse gab es auch die Möglichkeit bei der Implantation von Tiefen-Hirnstimulatoren, Thrombektomien und Carotis-TEA zu hospitieren. Vor Ort gibt es zudem PJ Unterkünfte (dafür am besten frühzeitig Bedarf anmelden), aber auch das Pendeln aus Münster ist gut möglich. Am Bahnsteig in Münster trifft man stets andere Mit-Pjler, Assistenzärztin und zum Teil auch Oberärzte, die gemeinsam den Zug um 7.25 nehmen. Auch bei Bahnstreiks war somit immer jemand da, der einen mit dem Auto unkompliziert mitnehmen konnte.
Mir hat die Zeit sehr gefallen und ich kann ein PJ in der Neurologie in
Dülmen nur weiterempfehlen! :)