Die vorherigen Berichte haben den Tagesablauf bereits ausführlich beschrieben, weswegen ich auf diesen nicht näher eingehen werde.
Das Team in der Urologie ist sehr jung und alle, von den Assistenzärzten bis zum Chefarzt, sind sehr nett. Das Arbeitsklima ist angenehm und die Zusammenarbeit im Team hat mir viel Spaß gemacht.
Neben den üblichen Aufgaben wie Blutentnahmen und Viggos gehören auch (Restharn)-Sonos zum typischen Stationsalltag. Wenn man Zeit und Lust hat, freuen sich die Ärzte auch immer wenn man Arztbriefe schreibt und wenn man möchte, kann man eigene Patientenzimmer übernehmen.
Danach hatte man die Freiheit, den Tag nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Es war immer möglich in den Op zu gehen und steril am Tisch zu stehen. Im Schnitt-OP durfte man in der Regel am Ende zunähen und je nach Operateur mehr oder weniger assistieren oder sogar selbst operieren. Auch im Endo-OP konnte man assistieren oder z.B. Doppel-J-Schienen legen und ähnliche Eingriffe durchführen. Neben dem OP lohnt es sich auch, regelmäßig in der Notaufnahme vorbeizuschauen. Hier kann man selbstständig Patienten aufnehmen und einiges lernen. Es ist jedoch wichtig, Eigeninitiative zu zeigen, um möglichst viel sehen und machen zu dürfen. Es kam selten vor, dass man einfach mitgenommen wurde.
Eine Mittagspause war jederzeit möglich und auch das Kaffeetrinken mit den anderen PJ-Lern kam nie zu kurz. Es war auch kein Problem, früher zu gehen, und wenn es keine Aufgaben mehr gab, wurde man auch mal nach Hause geschickt. Die Fortbildungen fanden meistens statt, was in der Vergangenheit wohl nicht immer der Fall war.
Leider gab es keine Bezahlung für das Tertial, was jedoch eher ein generelles Problem ist. Eigentlich sollte jeder PJ-Ler zu Beginn und zum Ende des Tertials ein Gespräch mit der PJ-Beauftragten haben. Bei uns verlief dies etwas chaotisch und fand erst nach ein paar Wochen statt, das Abschlussgespräch fand dann gar nicht mehr statt. Uns hat das nicht gestört, aber wenn es einem wichtig ist, kann man dies sicher noch einmal betonen.
Alles in allem hat mir das Tertial in der Uro sehr gut gefallen und ich kann es jedem weiterempfehlen. Es spielt keine Rolle, ob man bereits Vorerfahrungen in der Urologie gesammelt hat oder nicht und man hat insgesamt viel Freiheit, das Tertial nach eigenen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten.