Kurz vor Beginn des Tertials schreibt die Sekretärin Frau Ernst einen an und fragt nach individuellen Einsatzwünschen. In der Regel werden diese auch berücksichtigt. Man kann zwischen Unfallchirurgie/Allgemeinchirurgie/Kinderchirurgie/Thoraxchirurgie entscheiden. Die Sekretärin ist superlieb und studentenfreundlich und hat immer ein offenes Ohr (plus einer Schoki Dose gegen Kummer im Büro). Man rotiert nun durch die gewünschten Fachabteilungen durch. In der ZNA Süd bei den Unfallchirurgen läuft man viel mit, kann selbstständig untersuchen (ohne dass da jemand drüberguckt) und dem Arzt dann berichten. Wenn Wunden zu nähen sind, kann man diese auch nähen. Wenn es etwas im Schockraum zu sehen gibt, kann man auch dort mitgehen und sich still in die Ecke stellen. Die Oberärzte beachten einen wenig, man wird in der Regel auch nicht früher nach Hause geschickt. Dienstende ist mit den Assistenten um 16:00 Uhr. Wenn Leute zum Aushelfen im Op benötigt werden, muss man ebenfalls aushelfen. Insgesamt ist der OP Einsatz in der Unfallchirurgie aber deutlich geringer in der Notaufnahme als wenn man auf Normalstation eingesetzt wäre.
Bei der Allgemeinchirurgie gibt es Normalstationen, sowie die Intensivstation. Wenn man in der Intensivstation eingesetzt ist, geht man normalerweise auch nicht in OP. Das Team ist super lieb. Die beiden Oberärzte erklären einem viel und man darf auch viel machen von Diagnostik (Lebersonographie) bis Katheter Anlagen. Die Dienstzeiten sind auch sehr wohlwollend gehalten. Wenn ihr könnt, so lange es geht hier verweilen/wünschen!!!
In der Thoraxchirurgie ist man nicht nur für eine Station eingeteilt, sondern für das gesamte chirurgische Herzzentrum. Man kann nach Wunsch mit dem Oberarzt seine Rotationswünsche dort individuell besprechen. Zur Auswahl stehen Poliklinik, Op Normalstation und Intensivstation. Je nach diensthabendem Arzt ist der Einsatz besser oder schlechter. Auf Normalstation muss man viel Blut abnehmen und Zugänge legen. Man darf aber auch Schrittmacher Drähte oder Drainagen ziehen, sowie viele Echos und EKGs machen und befunden (war ein super Ort, um für mich richtig Echos zu lernen und Braunülen mittels Ulteraschall legen). Wenn noch andere Studenten da sind, kann man sich die Arbeit aufteilen und es hat schon was von einem familiären Gefühl auf Station. Auf Intensivstation waren zu meiner Zeit viele Anfänger, sodass ich selbst wenig im Tagdienst machen durfte. Ansonsten wenn etwas anfällt könnte man aber auch Katheter legen, sowie mit den Atemtherapeuten selbstständig bronchoskopieren. Verpflichtenden Chirurgie Unterricht gibt es immer Freitag nachmittags um 13:30 bis 15:45 Uhr. Je nachdem wer es hält, fällt es auch öfters einmal aus.
Da ich selbst nicht so gerne in den OP mag und auch kein Chirurg werden möchte, ist die Uniklinik optimal, um zwischen den ganzen PJlern unterzugehen und wenig bist kaum im OP eingesetzt zu werden. Man muss sich damit abfinden, dass man eine Nummer ist in einer vollen Frühbesprechung und wenig bis keine Beachtung bekommt. Wie gut die Lehre ist, hängt davon ab, welcher Arzt gerade vor Ort und wie seine Motivation ist.
Bezahlt wird an der Uniklinik 560€. Mittagspause kann man jederzeit machen. Feierabend richtet sich nach dem jeweiligen Arzt.