Beim Innere-Tertial an der Uniklinik in Frankfurt wird man einer "Heimatstation" zugeteilt, die man sich selbst aussuchen kann. Ich hatte die Nephrologie gewählt und war dort sehr zufrieden. Generell fände ich es aber besser, wenn man durch zwei Stationen rotieren würde, um einen breiteren Einblick in die Innere Medizin zu bekommen. Man ist ingesamt 3 Monate auf seiner Heimatstation, 2 Wochen in der Notaufnahme und 2 Wochen auf Intensivstation. Man hat mehr oder weniger 2 Mal pro Woche PJ-Unterricht in wechselnder Qualität und die Möglichkeit an Lehrvisiten auf allen Stationen teilzunehmen, welche allerdings manchmal kurzfristig ausfallen.
Station A4 Nephrologie:
Beginn ist um 8 Uhr mit den Blutentnahmen (die ÄrztInnen und die Pflegeleitung hilft fast immer mit!) und um 9 Uhr geht es mit der Visite weiter. Anschließend folgen die Patientenaufnahmen, Sonographien und Umsetzung der bei Visite beschlossenen Untersuchungen/Therapien/Konsile, sowie das Briefe schreiben. Um 13 Uhr ist die kurze Mittagsbesprechung nach der die Studierenden in der Kantine Mittagessen gehen. Um 14 Uhr beginnt die Kurvenvisite mit dem/der OberärztIn. Manchmal gibt es danach noch wenige Dinge zu erledigen und man geht meistens um ca. 16 Uhr nach Hause.
Man kann jederzeit Fragen stellen und einem wird viel erklärt. Die Assistenzärztinnen sind sehr nett und wertschätzend und die Stimmung im Team ist sehr gut. Generell ist die Station in zwei Arztzimmer aufgeteilt, die nephrologische und Transplant-Seite. Ich war auf jeder Seite jeweils 6 Wochen und konnte einen guten Einblick in die nephrologischen Krankheitsbilder und Ablauf der Nierentransplantationen bekommen. Außerdem kann man bei Interesse auf die Dialysestation B4 rotieren, sowie in der Ambulanz bei der sehr netten MTA bei den Sonographien zuschauen und selbst üben (Nierensono, NAST-Auschluss, FKDS, Echo). Generell ist die Nephrologie recht theoretisch (lange Visiten), was das Fach an sich nunmal mit sich bringt, häufig haben die Patienten aber auch nicht-nephrologische internistische Erkrankungen wodurch man auch einen Einblick in andere Fachbereiche bekommt und viel theoretisches und physiologisches Wissen auffrischen kann. Insgesamt kann ich das Innere-Tertial dort auf jeden Fall weiterempfehlen!
Notaufnahme (ZINA):
Die zwei Wochen in der Notaufnahme waren sehr lehrreich, man muss sich kurz einfinden und betreut dann mit den ÄrztInnen eigene Patienten (Anamnese, KU, Dokumentation, aBGA, Sono, Aszitespunktion...).
Internistische Intensivstation B3/A3:
Dort begleitet man früh die Visite (v.a. bei den Kardiologen lehrreich) und muss anschießend von vielen Patienten EKGs schreiben, was man sich aber unter mehreren Studierenden aufteilen kann. Mir hat die Zeit dort sehr gut gefallen, da man mit unterschiedlichen Krankheitsbildern konfrontiert ist und das Management kritischer Patienten mitbekommt. An praktischen Sachen kann man aBGAs und Aszitespunktionen durchführen, sowie ggf, arterielle Zugänge oder ZVKs legen (falls gerade nicht junge Assistenzärztinnen gekommen sind, die es natürlich auch lernen müssen).
Betreuung:
Man bekommt zu Beginn des Tertials eine/n MentorIn seiner Heimatstation zugeteilt. Was ich von anderen Studierenden mitgekommen habe klappt das mal mehr mal weniger gut. Ich hatte viel Glück, bei mir war es eine junge sehr engagierte Oberärztin der Nephrologie, die mir viele Fragen gestellt und mir viel erklärt hat. Ich hatte mit ihr zwei Zwischengespräche über meine Lernziele, Fortschritte und Wünsche (welche anschließend umgesetzt wurden) und am Ende auch eine M3-Simulation, welche sehr lehrreich war.