Im Chirurgie-Tertial in Frankfurt rotiert man durch 3 Stationen, diese wählt man am Einführungstag. Die Organisation des Tertials läuft über das FIneST und funktioniert sehr gut. Man hat alle zwei Wochen am Freitag Seminar, welches meistens bis ca. 12 Uhr geht, anschließend hat man frei. Man bekommt eine kgu-Mailadresse und einen Orbis-Account. Pro Tag bekommt man für das Mittagessen 2,80€ gutgeschrieben, allerdings kostet das günstigste Essen 3,20€. Meistens trifft man sich zum Mittagessen mit den anderen Chirurgie-PJlern und auch privat haben wir etwas gemeinsam unternommen.
1. Rotation Urologie B6 (6 Wochen):
Ablauf: 7.15 Uhr Visite (mit Vorstellung eigener Patienten auch bei der Chefvisite am Dienstag), 7.45 Uhr Frühbesprechung mit anschließendem Kaffeetrinken (hat man immer von den AssistenzärztInnen ausgegeben bekommen), die Blutentnahmen waren meistens schnell erledigt. Der Tagesablauf und die Station sind sehr gut organisiert, sodass man immer weiß, was zu tun ist. Auf Station macht man Sonographien, schreibt Visiteneinträge, aktualisiert die Stationsliste, schreibt Briefe etc.. Da das mein erstes Tertial war, fand ich es sehr gut einen strukturierten Stationsalltag mitzubekommen und auch die eher unbeliebten Arbeiten zu erlernen. Im OP war die Stimmung sehr gut, es wurde viel erklärt, man durfte mit etwas Glück den Hautschnitt durchführen, nähen und war z.B. mal bei einer Nephrektomie 1. Assistenz. Die Mittagsbesprechung ist um 15 Uhr, anschließend kann man um ca. 16-16.30 Uhr nach Hause gehen je nach anfallender Stationsarbeit.
Es war möglich einen Dienst mitzumachen (bis ca. 23-24 Uhr) und dafür den nächsten Tag frei zu bekommen. Dabei konnte man in der Notaufnahme Patienten untersuchen, sonographieren, Katheter legen und einen Vorschlag für die weitere Therapie machen; ggf. eine verstopfte Nierenfistel wechseln/Tamponade ausräumen...
Generell wurde man schnell ins Team integriert und von Anfang an auch von den OberärztInnen mit Namen angesprochen. Die AssistenzärztInnen waren alle sehr nett, haben viel erklärt und sich regelmäßig für die abgenommene Arbeit bedankt. Am Chirurgie-Tertial hat mir die Urologie-Rotation mit Abstand am besten gefallen.
2. Rotation Unfallchirurgie 11-4 (6 Wochen):
Ablauf: Beginn 7 Uhr mit Visite, 7.30 Uhr Frühbesprechung und anschließendes Kaffeetrinken (wir bekamen täglich 1-2 Kaffee von den AssistenzärztInnen ausgegeben), dann folgen Blutentnahmen und Verbandswechsel oder man assistiert im OP. Das Ärzteteam auf der 11-4 ist wirklich cool und es hat dort viel Spaß gemacht. In meiner Zeit war noch ein PJler dort, sodass wir uns teilweise abwechseln konnten mit früher nach Hause gehen und der OP-Assistenz. Meistens ist der/die letzte zwischen 13-15 Uhr heimgegangen. Es gab 4 "Nachtpräsenzen" (17-23 Uhr) in der Notaufnahme bei denen man Patienten untersucht hat, Röntgen angemeldet, Notfallprotokoll geschrieben hat, sowie bei z.B. Schnittwunden nähen konnte.
3. Rotation Allgemeinchirurgie A8 (4 Wochen):
Ablauf: Beginn 6.50 Uhr mit Visite, 7.30 Uhr Frühbesprechung und anschließendes Kaffeetrinken, Hauptaufgabe auf Station sind dann Blutentnahmen und Verbandwechsel (ging meistens recht schnell, da wir 2-4 Studierende waren, haben danach öfter noch eine 2. Kaffeepause gemacht ;)) oder man assistiert im OP (Haken halten, nähen). Wenn es z.B. eine Pleuradrainage zu legen gab, durften wir PJlerinnen das unter Aufsicht durchführen. 14.30 Uhr ist Nachmittagsbesprechung, danach darf man gehen, wenn vorher nichts zu tun ist auch schon früher. Die AssistenzärztInnen und Oberärztinnen sind alle sehr freundlich. Schwierig sind der Chef und der Stellvertretende, die aber bald gehen.
Betreuung: Zu Beginn des Tertials wird allen Studierenden ein/e MentorIn zugewiesen. Bei mir war es der stellvertretende Klinikdirektor der Urologie, mit dem ich zwei Zwischengespräche über meine Lernziele, Fortschritte und Pläne für den Arbeitsbeginn nach dem Studium hatte, sowie eine M3-Simulation am Ende des Tertials. Dass sich so viel Zeit als Mentor genommen wird ist, wie ich von anderen Studierenden mitbekommen habe, nicht selbstverständlich und hat mir für meine weitere PJ-Planung viel geholfen.