PJ-Tertial Orthopädie in Spital Limmattal (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
Orthopädie und Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Diagnostik
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Ich bin zufällig am Spital Limmattal gelandet, da ich mich erst sehr spät für die Schweiz entschieden hatte. Doch ich hätte mir keine bessere Wahl vorstellen können! Die Abteilung umfasst Orthopädie, Unfallchirurgie und Handchirurgie. Das Team ist mega nett! Alle leitenden Ärzte (Oberärzte, leitende Ärzte und der Chefarzt) sind äußerst nett und hilfsbereit. Unter den Assistenzärzten herrscht eine sehr gute Stimmung, da sie eher wie Freunde als Kollegen sind.

Ähnlich wie bei Famulaturen gilt hier: Wenn man Interesse am Lernen zeigt und sich einbringt, stehen einem viele Möglichkeiten offen. Man kann nicht nur eigene Patienten betreuen, sondern nach kurzer Einarbeitungszeit auch eine eigene Station leiten (natürlich unter der Aufsicht des zuständigen Assistenten). Nach Absprache ist es auch möglich, Zeit in der Notaufnahme zu verbringen oder an ruhigen Tagen im Gipszimmer das Gipsen zu üben. Sprechstunden von Assistenzärzten und leitenden Ärzten können ebenfalls besucht werden. Hier gilt wieder: Wer Einsatz zeigt, bekommt die Chance, mehr zu tun.

Auch im Operationssaal herrscht eine angenehme Atmosphäre. Wie oft in Krankenhäusern sollte man zu Beginn daran denken das alle erst herausfinden müssen, wie viel Erfahrung man im OP hat. Das Wichtigste ist wie immer: Sich vorstellen, immer nachfragen, wenn Unsicherheiten bestehen, und wer hilfsbereit ist, wird im Laufe der Zeit belohnt!

Das Abdecken und Abwaschen der Patienten ist in der Schweiz normalerweise die Aufgabe des Operateurs. Aber auch hier gilt: Wer zuverlässig ist, kann nach entsprechender Einweisung diese Aufgaben übernehmen. Hakenhalten wird von allen Studenten meiner Meinung nach immer maximal ins negative gezogen, deshalb lasse ich hier mal die kleine Anmerkung, dass die meisten die sich darüber beschweren bestimmt nicht ins genauste Detail wissen auf welche anatomischen Strukturen die Haken zu setzten sind und auf welche Strukturen man achten muss. Also wer mit der Einstellung ins PJ geht, dass man jede OP als Operateur im OP Plan steht, liegt leider etwas daneben. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber ich habe von einigen Freunden in Deutschland, sowie in der Schweiz meistens das Gleiche gehört: Haken halten und Nähen (darf man oft wenn man fragt, auch hier gilt wieder: wer erwartet im PJ eine Kniekapsel nach dem Einbau einer Prothese zunähen zu dürfen, ist etwas verstrahlt). Und wer die Schritte der OP drauf hat kann hier ohne Probleme proaktiv an der OP mitarbeiten.
Also alles in allem hängt es ganz von einem selbst ab, ob man die Stellung eines Assistenzarztes erhalten möchte oder nicht. Möglich ist es in diesem Spital auf jeden Fall!

Zusätzliche Informationen:

Weiterbildungen:
Montags gibt es eine präoperative Besprechung, bei der der Operateur seine Pläne erläutert (dies ist explizit für die Assistenten also Fragen stellen ist erwünscht).
Jeden zweiten Dienstag findet ein MRI-Rapport mit der Besprechung interessanter Fälle statt.
Mittwochs stehen Weiterbildungen oder ein Journal Club auf dem Programm.

Personalunterkunft:
Nur 1 Minute Fußweg zum Spital.
Extrem sauber (im Vergleich zu anderen Personalhäusern in der Schweiz ist dies ein großer Unterschied).
Die Ausstattung der Küche variiert je nach Etage (Geschirr und Besteck sind meist vorhanden, bei den Töpfen und Pfannen bin ich mir nicht sicher, bei mir auf der Etage war alles vorhanden).

Arbeitszeiten:
Der Morgenrapport ist um 7:30 Uhr (Assistenzärzte kommen normalerweise zwischen 6:30 und 6:45 Uhr) einfach absprechen wann man kommen soll. (auch hier der Tipp wer morgens beim Papierkram der Assistenten hilft wird meistens dafür irgendwann belohnt)
Der Nachmittagsrapport ist um 16 Uhr und dauert normalerweise bis 16:30 Uhr.
Man erhält 2 Urlaubstage pro Monat, die nach Absprache mit dem leitenden Arzt genommen werden können.
Pickett-Dienste sind Bereitschaftsdienste und sind über die Viszeralchirurgie organisiert. Man erhält 40 CHF, unabhängig davon, ob man gerufen wird oder nicht. (da man wirklich die letzte Telefonnummer auf der Bereitschaftsliste ist, wird man so gut wie nie angerufen, ich wurde in den 4 Monaten glaube ich nur 1 mal angerufen)

Essen:
Die Cafeteria bietet gutes Essen und Mitarbeiter erhalten einen Rabatt.
Da das Essen nach Gewicht bezahlt wird, hängt der Preis von der Menge ab (typischerweise 8-10 CHF).
Alternativ kann man sein Essen selbst mitbringen. Es gibt Mikrowellen für Mitarbeiter.


Alles in allem kann ich die Orthopädie hier nur empfehlen! Für mich war es eine extrem schöne und lehrreiche Zeit!
Bewerbung
Bewerbung läuft online und ist auch kurzfristig Möglich!
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Poliklinik
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Rehas anmelden
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
955
Gebühren in EUR
307

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13