Vor Beginn des Tertials gab es ein Videotelefonat mit dem PJ-Beauftragten, in dem er alle Abläufe des Tertials, Organisatorisches und ähnliches erklärt hat und in dem alle Fragen beantwortet wurden. Außerdem war dieser Beauftragte auch danach sehr unkompliziert über WhatsApp erreichbar. Der Schlüssel für die WG konnte unkompliziert an der Klinikinformation abgeholt werden (24/7 besetzt, auch ein Feiertagen).
Meine WG war eine Dreier-WG, den Großteil der Zeit waren wir aber zu zweit. Die WG lag 5 Gehminuten von der Klinik entfernt. Es gab eine Küche (zu meiner Zeit leider ohne Waschmaschine), Bad und ein eigenes Zimmer mit Bett, Schrank, Garderobe, Schreibtisch und eigenem W-Lan. Alles etwas älter, aber alles funktionert, es war sauber und die Ausstattung war absolut ausreichend.
Der erste Tag bestand zunächst nur aus Bürokratischem (IT-Zugang, Vertrag unterschreiben etc.). Dann gab es eine Führung durch das komplette Haus, es wurde Wäsche geholt, die Umkleide gezeigt (mit eigenem Spind), die Schlüsselkarten wurden überprüft und die Ansprechpartner für jeden wurden vorgestellt. Dann gab es ein gemeinsames Mittagessen (man bekommt Marken, muss für das Mittag also nichts bezahlen) und dann war der Tag vorbei. Am nächsten Tag begann dann der normale Klinikalltag.
Zuerst war ich auf der Allgemeinchirurgie mit Start um 07:00 Uhr. Dort ist man eigentlich jeden Tag fest im OP eingeplant und nimmt ansonsten Blut ab, legt Flexülen, läuft bei der Visite mit oder schaut bei nachfolgenden Untersuchungen zu. Man hat aber auch immer die Möglichkeit mit in die Notaufnahme zu gehen. Insgesamt waren dort alle nett und haben einem auch aufkommende Fragen beantwortet. Man wurde aber nicht wirklich "mitgenommen" oder es wurde einem (z.B. bei einem spannenden Patienten in der Notaufnahme) Bescheid gesagt. Da musste man wirklich proaktiv fragen oder einfach mitgehen. Das war dann aber nie ein Problem. Es war auch nicht schlimm, wenn man sich mit einem Kaffee ins Arztzimmer gesetzt und zum Beispiel in einem Lehrbuch gelesen hat. Nach der Nachmittagsbesprechung (15:00 Uhr) war Schluss. Das Pflegeteam war sehr freundlich und hilfsbereit. Insgesamt also absolut in Ordnung.
Dann war ich auf der Unfallchirurgie mit Start um 07:00 Uhr. Dort hat es mir persönlich nicht wirklich gut gefallen, da keiner von den Ärzten sich (nach meinem Gefühl) dafür interessiert hat, ob ich da bin oder nicht und sich auch keiner irgendwie Mühe gegeben hat, mir etwas zu erklären oder mich mitzunehmen bzw. mir Bescheid zu sagen. Aber auch dort kann man, wenn man fragt, viel mit in den OP oder in die Notaufnahme. Nach der Nachmittagsbesprechung (15:00 Uhr) war Schluss.
Dann war ich nochmal auf der Kinderchirurgie mit Start um 08:00 Uhr. Dort gibt es nur zwei OP-Tage und ansonsten begleitet man die Ärzte in der Sprechstunde bzw. in Nachkontrollen. Sehr entspannte Zeit, teils auch sehr früh Schluss. Insgesamt eine ganz freundliche und angenehme Atmosphäre. Im OP ist man dann auch fest eingeplant. Flexülen oder Blutentnahmen muss man bei Kindern nicht machen, generell ist man dort gar nicht (außer zur Visite) auf der Station.
Man hat einen Studientag pro Woche, die man aber auch sammeln kann. Außerdem gibt es MIttwochs ein PJ-Seminar mit Vorträgen zu unterschiedlichen Themen.
Am Ende gab es ein Feedback-Gespräch mit dem PJ-Beauftragten, wo man Anmerkungen und Erfahrungen bzw. Verbesserungsvorschläge loswerden konnte.Bei der Abreise konnten der Wohnungsschlüssel und die Karte wieder unkompliziert bei der Klinikinformation abgegeben werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich mit diesem Tertial (mit kleinen Abstrichen) zufrieden war. Der Fokus in der Chirurgie lag bei mir auf dem OP und das konnte man auf allen Stationen in einem großen Ausmaß auch mitnehmen. Auf den Stationen war es teilweise doch etwas langweilig, aber wenn man sich etwas zum Lesen bzw. Lernen mitnimmt bekommt man diese Zeiten auch immer gut überbrückt.