Kinderchirurgie: Mein Interesse für die Kinderchirurgie war am größten und auf meinen Wunsch hin durfte ich dort zwei Monate hin rotieren. Das Team ist sehr klein, aber nett. Operiert wird regulär nur drei Tage die Woche, dort darf man auch immer mit in den OP, häufig aber leider nicht viel machen. Die Visiten auf Station sind relativ kurz und auch hier gibt es für PJler nicht besonders viel zu tun. Am meisten Spaß macht es in der Rettungsstelle, auch Spätdienste sind hier möglich und sinnvoll. Dort darf man Anamnese machen, untersuchen und ggf. Gipsen, Nähen etc. Insgesamt eine eher entspannte Rotation. Inhaltlich war es meiner Meinung nach sehr interessant und die Arbeit mit den Kindern sehr schön, der Lernerfolg war bei mir aber nicht wahnsinnig groß, weil ich wenig eigenständig arbeiten konnte. Pro: Nur sehr wenige Blutentnahmen ;)
Viszeralchirurgie: Hier hat es mir überraschend gut gefallen, das ganze Team ist super nett und sehr wertschätzend den PJlern gegenüber. Man darf immer fragen und bekommt viel erklärt. Morgens freuen sich die Kolleg/innen auf Station sehr, wenn man Blutentnahmen macht und Zugänge legt, danach darf man meist in den OP (häufiger wird man auch fest für OPs eingeplant, diesbezüglich am besten vorher einmal mit der Sekretärin oder dem Oberarzt absprechen, in welchem Umfang man das möchte oder ob man an etwas Bestimmten besonders Interesse hat) oder auf Station bei Verbandswechseln, Drainagen ziehen, Briefe schreiben etc. helfen. Im OP darf man viel machen (gelegentlich auch als erste Assistenz) und kann viel lernen.
Rettungsstelle: Hier darf man relativ frei entscheiden, was man sehen möchte. Bei Interesse kann man auch bei den Internisten mitgehen, das hat sich in meinem Fall nicht so richtig gelohnt und fand ich auch nicht so spannend, sodass ich drei Wochen in der chirurgischen Rettungsstelle verbracht habe. Das Team ist etwas durchmischt, mit einigen Ärzt/innen fand ich es sehr angenehm zu arbeiten, mit anderen eher weniger. Dafür darf man hier viel selbstständig Anamnese machen und Patienten untersuchen und dann das weitere Vorgehen mit den Ärzt/innen besprechen. Hier habe ich auf jeden Fall viel gelernt.
Insgesamt war ich mit meinem Tertial sehr zufrieden. Alles wurde im Vorhinein gut organisiert. Eine feste Umkleide oder Spinde gibt es für PJler leider nicht, da muss man sich etwas an die Gegebenheiten auf den einzelnen Abteilungen anpassen. Sehr positiv fand ich auch den PJ-Unterricht, der in der Regel sehr gut war, häufiger (auch aus mangelnder Teilnahme der Studierenden) aber leider ausgefallen ist. Studientage kann man nach Rücksprache relativ frei nehmen.