Die Geburtsmedizin und Gynäkologie sind zwei seperate Kliniken. Pro Tertial gibt es zwei PJler*innen, die jeweils zwei Monate in jeder Klinik eingeteilt sind, das heißt man ist alleine dort.
Geburtsmedizin: Morgens soll man eine halbe Stunde vor der 8Uhr-Frühbesprechung kommen, um auf Station Blut abzunehmen. Pro Tag sind es ca. 4-10 BEs. Häufig habe ich nicht alle in der halben Stunde geschafft und dann nach der Besprechung weitergemacht. Manchmal hilft einem auch die Bereitschaftsärztin der Nacht. Danach kann man dann relativ frei entscheiden, ob man auf Station, in den Kreissaal, in die Rettungsstelle oder den OP gehen will. Ich hatte keine feste Betreuungsperson und musste häufig proaktiv fragen, wo ich mitkommen kann. Für TMV-OPs, die fast täglich stattfinden wurde ich häufig als Assistenz gebraucht.
Die Geburtsklinik ist eine Level 1 Klinik und man kann grundsätzlich viel spannende Fälle dort sehen. Häufig guckt man allerdings eher zu und es ist nicht eingeplant, dass PJler*innen eigene Patient*innen betreuen und vorstellen. Die Stimmung im Kreissaal fand ich sehr harmonisch zwischen Hebammen und Ärzt*innen. Wenn man früh genug die gebärenden Frauen fragt, kann man entweder direkt mit den Hebammen oder der Kreissaalärztin mitgehen und viele Geburten sehen und assistieren. Insgesamt ist das Team der Geburtsmedizin sehr nett und wertschätzend. Studientage durfte ich frei auswählen und häufig so ab 15Uhr früher nach Hause gehen.
Gynäkologie: Ich war nur kurz in der Gynklinik, da es mein letztes Tertial war und die Zeit war von Personalmangel geprägt. Auch hier sollte ich morgen eine halbe Stunde früher kommen, also um 7Uhr für die Blutentnahmen auf Station (1-5 BEs/Tag). Nach der Frühbesprechung, ging ich dann meistens mit in den OP. Das Team operiert meistens in zwei Sälen, einer für große Eingriffe wie Ovarial-Ca OPs und einen für kleine Eingriffe (diagnostische Hysterektoskopien, Cürettagen). Bei den großen Eingriffen kann man laparoskopisch oder von vaginal assistieren. Danach oder dazwischen wurde ich in der Ambulanz gebraucht. Dort kann man Anamnesen und unter Supervision gynäkologische Untersuchungen selber machen, sowie Blutentnahmen und Flexülen legen. Die Nachmittagübergabe ist für 15Uhr angesetzt, fand aber häufig viel später statt (15.30-16:30). Grundsätzlich war die Stimmung sehr angespannt. Ich wurde zum Lückenfüllen eingeplant und konnte Studientage nur in Absprache und eher nach den Bedürfnissen der Klinik nehmen. Es gab wenig Zeit Fälle zu besprechen oder Fragen zu stellen und der Tonfall war häufig eher ruppig.