PJ-Tertial Innere in CHU Felix Guyon (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
Innere/Rheuma
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich war im 1. Tertial in St.Denis in der Inneren und hatte eine eine fantastische Zeit auf La Réunion. Allerdings sollte einem klar sein, dass es sich nicht um ein reines „Chill-Tertial“ handelt, wo man um 12 nachhause bzw. zum Strand kann. Es wurde schon erwartet, dass man anwesend und produktiv ist, was aber mit Teaching und einer super Stimmung auf Station belohnt wurde. Auch sollte man schon einigermaßen der französischen Sprache mächtig sein, sonst nimmt man wenig mit denn selbst die jungen Franzosen sprechen oft nur schlecht Englisch. Ich habe viel gelernt und bin immer gerne ins Krankenhaus gekommen.
Médecine interne ist hier nicht kein Äquivalent zur Inneren in Deutschland. Gastro/Cardio/Pneumo sind andere Stationen. Die médecine interne umfasst Rheumatologie, Autoimmunerkrankungen, autoinflammatorische Erkrankungen und seltene Multisystemerkrankungen. Natürlich wird auf einer Insel wie La Réunion nicht so stark gefiltert und so war die Hälfte der Station immer mit „klassischer Innerer Medizin“ gefüllt, also Asthma, kardiale Dekompensation, Geriatrie, akutes Nierenversagen etc. Auch die Derma hatte ihre Patienten auf unserer Station, so hatte ich doch einen breiten Einblick auf viele verschiedene Krankheitsbilder. Zweimal die Woche gab es eine Frühbesprechung. Einmal die Woche gab es morgens Journal Club der Internes, Dienstag Mittags war „Lunch & Learn“ aller Internes des Klinikums, wo Oberärzte verschiedener Fachrichtungen Vorträge gehalten haben. Mein Tag begann um 8.30 mit Stationsarbeit und Visite bis ca. 12.30. Dann ging die gesamte Abteilung inkl. Chefarzt zusammen in die Kantine. Am Nachmittag habe ich oft die Aufnahmen gemacht oder war mit den Oberärzten in der Sprechstunde. Meist ging der Tag bis 16:00-17.30. Auf Station habe ich mich immer an einen Interne angehängt und zusammen die Patienten betreut. Meist war meine Aufgabe die Dokumentation der Visite, die wir vorher gemeinsam vorbereitet hatten. Blutentnahmen und Zugänge werden komplett von der Pflege übernommen, es gab kaum Botengänge o.Ä. Ich war außerdem noch 4 Wochen in der Tagesklinik, wo hauptsächlich Patienten ihre Biological-Behandlungen für CED/Rheumatische Erkrankungen/Uveiitis etc. bekommen. Außerdem wurden hier viele Aszitespunktionen von chronisch Lebererkrankten durchgeführt, das durfte ich immer selbstständig machen. Die Ärzte des Klinikums sind auch für die Gefängnisse zuständig, da durfte ich einmal mit – eine superspannende Erfahrung!
Insgesamt war die Stimmung mit den (alle vier Monate rotierenden) Internes super, ich wurde komplett ins Team intergriert. Die Athmosphäre auf Station war sehr familiär, wir wurden z.B. von einer Oberärztin mit zum Sport genommen, waren regelmäßig zusammen aus (z.T. auch mit OÄ) etc.
Gutes in St. Denis habe ich auch gehört von der Neuro, Rechtsmedizin, Kinderchirurgie, Ortho und Pädiatrie. Nicht so gut scheint die Viszeralchirurgie zu sein, in St. Pierre wohl aber schon.
Zum Freizeitwert von La Réunion könnte man Bücher schreiben, ich war sehr zufrieden mit der Entscheidung schon 3 Wochen vor Tertialbeginn anzureisen um die Insel zu erkunden. Die Entscheidung nach St.Denis und nicht nach St. Pierre zu gehen habe ich nicht bereut, die Hauptstadt ist kréolischer, ein besserer Ausgangspunkt für Mafate, Salazie und die schönsten Strände (auch wenn St. Denis selbst keinen hat) und hat ein kleines aber sehr feines Nachtleben.

Sonst: Mittagessen wurde gestellt, da gibt es aber wohl Änderungen. Schade, Réunion ist leider super teuer. Wohnung habe ich über Leboncoin gefunden (Achtung vor Scams! Nur Geld überweisen, wenn man die Wohnung über Videocall gesehen hat). Sich ein Fahrrad zu besorgen lohnt sich. Ich würde die Zeit von April-Dezember empfehlen, zu Beginn des Jahres ist Regen- und Zyklonzeit, was oft bedeutet, dass die Wanderstrecken matschig oder gesperrt sind, es ist deutlich heißer und feuchter und man verpasst die Walsaison.
Bewerbung
1,5 Jahre vorher (Später hätte locker gereicht, solange man im Bewerbungszeitraum ist – siehe https://www.chu-reunion.fr/je-suis-etudiant-stagiaire/). Ein Jahr zuvor kam die Zusage des Klinikums, Stempel der Uni waren kein Problem auch wenn dem in den Mails der Klinik widersprochen wird. Ca. 6 Monate vor Beginn des Tertials musste ich fehlende Unterlagen wie Versicherung und Convention de Stage nachreichen – hier habe ich einfach das ERASMUS Learning Agreement verwendet.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Punktionen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Poliklinik
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.6