In der Radiologie der Uni Rostock gibt es alle Teilgebiete der Radiologie und jedes davon darf als PJler durchlaufen werden. Am Anfang des Tertials konnte ich hierbei in der Wochenverteilung meine Wünsche frei äußern, sagen was mich besonders interessiert und diese wurden voll respektiert und entsprechend berücksichtigt. Gemeinsam mit dem Lehre-Team haben wir einen Rotationsplan für uns PJler erstellt, sodass es hier keine Überschneidungen gab und wir im entsprechenden Bereich der/die Einzige waren. Für mich ging es am Anfang ins Röntgen, dann in die chirurgische Sono mit darauffolgender Kindersonographie, anschließend ins CT und zum Schluss nach Gehlsdorf in die Neuroradiologie (Mammo, MRT und Angio wären auch möglich gewesen; MRT nimmt man auch einiges in der Neuroradiologie mit). Ich habe in allen Rotationen wirklich sehr positive Erfahrungen gemacht, lediglich die chirurgische Sono war etwas "überlaufen", da zeitgleich mit mir ein Assistenzarzt in die Sono eingearbeitet wurde und ein Allgemeinchirurg mit gelernt hat. Da hätte man sicherlich etwas dran ändern können, wenn ich das aktiv angesprochen hätte, für mich war es aber vollkommen in Ordnung, man sieht ja trotzdem viel, auch wenn man nicht jeden Patienten selbst schallt. Trotzdem haben wir die Schallschnitte und Krankheitsbilder besprochen und es gibt einen Dummy, an dem man anfangs üben kann und Pathologien suchen kann.
Ich hatte eine Assistenzärztin als Ansprechpartnerin und den Lehre-Koordinator, an beide kann man sich jederzeit wenden. Insgesamt haben sich die Hierarchien im Team sehr flach angefühlt, sowohl Assistenzärzte, als auch Oberärzte haben sich Zeit genommen mit mir meine Befunde zu besprechen und konstruktive Kritik zu äußern. Feste Aufgaben hatte ich keine, beziehungsweise feste Vorgaben, die von mir verlangt wurden. Alles kann, nichts muss, jeder freut sich aber wenn man aktiv unterstützt und Initiative zeigt. Und man selbst profitiert für die Prüfung auch absolut von den gesehenen Fällen und geschriebenen Befunden. Mit einigen Assistenzärzten wurden regelmäßig spezielle "Szenarien" und Erkrankungen quasi im 1:1 Unterricht besprochen, auch das total freiwillig. Dabei ging es um sowas wie Kontrastmittel, wann welche Bildgebung, Schockräume und Indikationen, Klassifikationen usw..
Man hat sich von Anfang an gut integriert gefühlt. Auch das Miteinander unter uns PJlern war sehr nett, obwohl wir nie zusammen in einer Rotation waren, haben wir immer gemeinsam Mittag gegessen etc.. Rundum hatte ich hier ein wirklich gutes Tertial.