Mein PJ für Innere war an der Uniklinik Regensburg, hier wählt man 2x 8 Wochen Rotation. Dabei war ich 8 Wochen in der Gastroenterologie am UKR und 8 Wochen in der Pneumologie in Donaustauf. Die Bewertung hier gilt nur für Donaustauf.
Mein persönlicher Geheimtipp und große Empfehlung! Pneumologie gibt es zwar offiziell auch an der Uniklinik (St. 46) – allerdings liegt hier schon auch der Schwerpunkt auf Lungenkarzinomdiagnostik und -therapie, in Donaustauf findet sich als Lungenfachklinik ein deutlich breiteres Spektrum.
Man kann hier auch nochmal rotieren: auf Normalstation, Intensiv und den ein oder anderen Tag im Schlaflabor.
Intensiv: hier sind die Assistenzärzte meistens schon weiter fortgeschritten in der Facharztausbildung oder sogar schon Facharzt – dementsprechend viel kann man hier lernen, man wird regelmäßig fast schon ausgefragt 😉 Neben der morgendlichen Untersuchung der Intensivpatienten darf man auch unter Anleitung fast alle anfallenden Arterien und ZVKs legen. Ich durfte in der Zeit dort auch Bronchoskopieren und Gastroskopieren sowie Pleurapunktieren. Weiter kann man auch viel Ultraschall üben, inklusive Echos. Das Patientenkollektiv umfasst nicht nur akute Fälle, sondern auch viele Zuverlegungen zum Weaning, sodass man den Verlauf auch sehr gut mitbekommen kann.
Normalstation: hier sieht man viele COPD, Asthma und interstitielle Lungenerkrankungen – die zur Diagnostik oder NIV-Einleitung oder -Kontrolle kommen, die Fälle sind unterschiedlich komplex und man kann bzw. soll auch Bezugspatienten haben, die man selber betreut. Hier muss man stark herausheben, dass die Oberärzte sich auch sehr viel Zeit nehmen mit einem die Fälle zu besprechen und alle Fragen zu klären. Man sieht hier auch regelmäßig TBC-Fälle sodass man einen guten Überblick über Diagnostik und Therapie bekommt!
Egal, wo man gerade eingesetzt ist, kann man jederzeit in die Endoskopie zu Bronchoskopien, EBUS-TBNA u.a. gehen, dabei wird einem immer viel erklärt und ab und an kann man auch selber ein bisschen das bronchoskopieren üben. Ab und an wurde ich von den Oberärzten mit in die Ambulanz genommen, insbesondere wenn interessante Fälle angekündigt waren.
Insgesamt hat die Klinik eher selten PJler, was sehr schade ist, da die Ärzte (v.a. die Oberärzte) sehr motiviert zur Lehre sind, ich habe mehrfach pro Woche persönlichen PJ-Unterricht zu verschiedenen (Wunsch-) Themen bekommen, das war echt super! Insgesamt ein sehr familiäres und freundliches Haus.
Man kann als PJler in der Klinik wohnen, im „Untergeschoss“ (Erdgeschoss am Hang) finden sich Appartments, es lohnt sich wahrscheinlich rechtzeitig Bescheid zu sagen. Die Zimmer sind recht einfach, aber ausgestattet mit allem was man braucht. Es handelt sich z.T. um alte Schlaflabor-Zimmer. Kostenpunkt: statt 500€ nur 450€ Gehalt, aber für 50 € wohnen, inkl. Nebenkosten ist ja trotzdem ein ziemlicher Luxus. Essensmarken zum Mittagessen bekommt man auch von der Klinik gestellt. Wenn man sich mit den Physios gut stellt, kann man sich eine Einweisung fürs Physio-Gym der Klinik geben lassen und dann nachmittags/ abends selbst dort trainieren! Außerdem ist der Ausblick vom Zimmer (und eigentlich von der gesamten Klinik insgesamt) absolut fantastisch (Klinik liegt etwas höher als die Walhalla).
Falls man nicht dort wohnen möchte, sollte man am besten ein Auto besitzen oder zumindest ein E-Bike.. der Berg zur Klinik rauf ist nicht witzig und der Bus fährt nur alle Jubeljahre.
Da die Klinik ja aktuell übergeben wird an einen anderen Träger, wird sich zeigen wie die PJ-Rotation dorthin in Zukunft geregelt sein wird (ob via UKR oder andere Klinik).