Erst einmal vorneweg: Das PJ in der Anästhesie im Bergmannsheil hat mir sehr gut gefallen. Ich habe 9 Wochen im OP, 6 Wochen auf der ITS und eine Woche in der HBO verbracht. Grundsätzlich hatte ich aber sehr viel Entscheidungsfreiheit und konnte flexibel mit dem Chef absprechen, worauf ich Lust hatte und es war auch kein Problem einen Einsatz zu verlängern.
Am Anfang war ich im OP eingeteilt. In der ersten Woche wurde ich vom Chef in der Frühbesprechung, welche um 7.30 beginnt, einem Assistenten bzw. Saal zugeordnet. Das war schon sinnvoll, da ich ja noch niemanden kannte. Ab der 2. Woche durfte ich dann jeden Morgen frei entscheiden, wo ich hingehen möchte, und konnte dann aber während des Tages natürlich auch wechseln, wenn es woanders spannender war.
Im OP durfte ich viele Dinge machen, z.B. intubieren oder Arterien und ZVKs legen. Das Personal, sowohl die Anästhesisten als auch die Anästhesiepflege, waren meist sehr nett und haben mich gerne mitgenommen, um mir etwas zu erklären.
Die Zeit auf der Intensivstation hat mir super gut gefallen. Die ITS ist eine interdisziplinäre Station, wobei die chirurgischen Patienten v.a. durch die Anästhesie und die internistischen Patienten v.a. durch Internisten betreut werden. Die Visiten und Übergaben finden aber gemeinsam statt. Ich habe mich dort super ins Team integriert gefühlt. Hier durfte ich Patienten allein betreuen und v.a. die Oberärztin der Anästhesie stand mir immer sehr hilfsbereit und kompetent zur Seite. In den Visiten wurde viel theoretisches Wissen besprochen bzw. abgefragt. Dadurch habe ich sehr viel Fachwissen aufgebaut und vertieft. Von hier aus konnte man auch mit dem NEF mitfahren, Schockräume mitmachen und das REA-Team im Krankenhaus begleiten.
In meiner letzten Woche war ich noch im Zentrum für Hyperbare Sauerstofftherapie, also der Druckkammer. Dieser Bereich lohnt sich auch für ein paar Tage. Um selber ein Gefühl für das „Abtauchen“ zu bekommen, durfte ich es auch ausprobieren. Der zuständige Arzt war sehr motiviert und ich hatte dort sehr lehrreiche Tage.
Ich war die einzige PJlerin im Haus (das Haus ist noch ziemlich frisch Lehrkrankenhaus), was aber definitiv kein Problem war, da alle wirklich sehr motiviert waren. Der PJ-Unterricht lief daher auch etwas anders ab, als ich es aus den vorherigen Häusern kannte. Eigentlich hat so gut wie immer ein Chef der unterschiedlichen Abteilungen den Unterricht gemacht, meist habe ich dann mit ihnen Patienten in der ZNA oder aus der Sprechstunde angeschaut oder es gab einen Privatvortrag :) Der Unterricht ist sehr selten ausgefallen.
Kleidung wird glaube ich gestellt, aber da ich entweder grüne, blaue oder weiße Kleidung aus dem OP bzw. der ITS getragen habe, weiß ich das nicht genau.
Man kann sowohl kostenlos frühstücken als auch Mittag essen, im Großen und Ganzen konnte man auch als Vegetarier ganz gut dort essen.