PJ-Tertial Neurochirurgie in Inselspital Bern (11/2023 bis 2/2024)

Station(en)
Anna-Seiler-Haus, Stock K
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Ich habe mein erstes Tertial in meinem Wahlfach Neurochirurgie in Bern gemacht. Dieses Tertial so zu machen, war eine super Entscheidung, denn sowohl die Arbeit als auch die Stadt Bern fand ich klasse.

Kurz zu meinem Alltag auf der Arbeit. Kleider wurden gestellt, man konnte sich eine Hose nehmen und hatte einen eher weniger stylischen Kasak als Oberteil an, der einzigartig vom Inselspital ist und durch den man als Unterassistent schnell auffällt. Damit ging es dann morgens um 7:00 Uhr zu Visite. Kurz zum Hintergrund der Neurochirurgie in Bern: es gibt fünf Teams (Wirbelsäule, Tumor, Funktionell, Schädelbasis – Vaskulär und Privat). die ersten beiden Teams ( Wirbelsäule und Tumor) werden neben den Assistenten und Oberärzten durch APNs (Advanced Practice Nurses) betreut, so dass hier keine Studenten benötigt werden. Wir Studenten waren meist zu viert, je nach Monat auch mal mehr oder weniger. Da hat man sich einem der anderen drei Teams angeschlossen. Wir haben es so gehandhabt, dass das für eine Woche gilt. Mit dem Assistenzarzt ist man morgens also auf Visite gegangen und weil dieser meist den restlichen Vormittag beschäftigt war mit OP, Sprechstunde oder anderen Veranstaltungen, bekam man bei Visite oft Aufgaben zugewiesen, die man mit mehr oder weniger Zeitdruck bearbeiten musste. Dazu gehörte beispielsweise CT/MRI Anmeldungen zu machen, Patienten zu verlegen, Reha anzumelden, Konsile bei anderen Fachrichtungen zu stellen oder administrative Arbeit auf Station zu übernehmen. Da man immer ein Sucher hatte, konnte der Assistent einen auch immer erreichen und umgekehrt. So hat man meist den Vormittag damit verbracht, seine Aufgaben zu erledigen und diese im Gespräch mit seinem Assistenten rückzubesprechen. Da wir Studenten oftmals alleine auf Station waren, kamen auch Fragen von der Pflege über Patienten an uns, so dass man sehr viel im Stations Alltag eingebunden war und dementsprechend viel gelernt hat. Hatte man weniger Aufgaben zugeteilt bekommen, so konnte man beispielsweise mit dem Dienst Arzt mitlaufen, in den OP gehen oder auch in die Notaufnahme beziehungsweise in Schockräume gehen, sofern es welche mit Einbezug der Neurochirurgie gab.

Gegen Mittag gingen wir Studenten oftmals essen in die Kantine, dabei wurden wir auch mal von Assistenzärzten begleitet. Nach dem Mittagessen ging es meist wieder auf Station, weil man für die Aufnahmen zur OP am kommenden Tag verantwortlich war. Die Patienten kamen ab 11:30 Uhr, und wir teilten uns meist so auf, dass man ein bis zwei Patienten manchmal auch mehr am Nachmittags Rapport um 14:30 Uhr vor gesammelter Mannschaft vorstellt. Hierzu konnte man die Akten des letzten Sprechstundenberichts durchforsten, den Patient noch einmal nach neuen Symptome befragen sowie neurologisch untersuchen. Bei Ungereimtheiten konnte man dies immer mit dem Assistenzarzt des jeweiligen Teams besprechen, da dieser auch mit verantwortlich war. Beispielsweise bei Diskushernie mit dem Assistenten von Wirbelsäule, oder bei Aneurysma mit dem Assistenten von SV. Hierbei zeigte sich auch eine gute Kenntnis der französischen Sprache von Wert, da circa 20-30 % der Patienten nur französisch sprachen. Die Vorstellung am Nachmittag Transport war meist angenehm, man lernte so einiges über die Krankheitsbilder. Falls man einen Fehler begangen, war es meist trotzdem eine kollegiale Atmosphäre und man wurde nicht bloßgestellt. die Radiologen, erklärten oftmals auch noch zusätzliche Dinge bei der Patienten Vorstellung in den Bildgebungen.

Da ich insgesamt dreieinhalb Monate da war, konnte ich auch eine Woche lang beispielsweise den Nachmittags Dienst mitmachen. Hier bin ich mit dem Assistenzarzt, der Dienst hatte mitgelaufen in die Notaufnahme zu einem Schockraum, bei Anrufen von Station, bei Übergabe auf der Intensivstation beziehungsweise anrufen von dieser bei Problemen oder bei Notfall-OPs. Insgesamt war es durch die Rotation in unterschiedlichen Teams an manchen Wochen stressiger auf Stationen, an anderen weniger, so dass man auch viel im OP sein konnte. Wir wurden oftmals am Ende von Ops dazu gerufen, um mit zu helfen beim Zunähen, teilweise waren wir auch geplante erste Assistenz. Ich konnte auch bei mehreren Notfall-Hemikraniektomien als 1. Assistent assistieren, was mega cool war. Auch in die Angio konnte man mitgehen, falls bei einer SAB eine Aneurysma-Intervention angedacht war. Im Schockraum konnte man bei der EVD-Einlage assistieren und wurde immer nett von den Pflegenden begrüsst. Fortbildung, gab es donnerstags morgens zusammen allen für eine dreiviertel Stunde, für eine weitere Dreiviertelstunde mit den Assistenten und abends noch mal eine Dreiviertelstunde für nur uns unter Assistenten.

Alle Assistenten, die ich kennen gelernt hab, waren Mega cool drauf, so dass der Alltag auf der Arbeit viel Spaß gemacht hat. Dennoch war ich meist bis 17:00 Uhr teilweise auch länger im Spital. Das muss man wissen, mich würde es allerdings nicht davon abhalten, dieses Tertial noch mal in Bern zu machen. Bern hat neben dem Inselspital nicht nur eine Mega schöne Altstadt, sondern auch eine super Lage, um in den Alpen wandern zu gehen, im Winter Skifahren zu gehen oder einfach die Schweiz zu bereisen. Man ist mit 1 Stunde Fahrzeit an richtig coolen Orten, so dass ich es nur empfehlen kann :)
Bewerbung
Ein Jahr im Voraus. Das gleiche gilt für die Wohnung, welche im Personalheim in 300m Entfernung vom Spital super gelegen war.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Nahtkurs
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Poliklinik
Rehas anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Punktionen
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1200 CHF
Gebühren in EUR
1100 CHF (750 CHF für Wohnung im Personalheim)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13